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Mörderische Tage

Mörderische Tage

Titel: Mörderische Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gestorben? Und warum hat sie ihre Sprache und ihr Erinnerungsvermögen verloren? Die hat ihre Eltern doch angeschaut, als wären sie Aliens. Was ist bloß mit ihr passiert?«
    »Auch das werden wir hoffentlich noch herausfinden. Sie hat nicht nur ihre Eltern nicht erkannt, alles und jeder schien ihr total fremd zu sein. Als wäre sie von einem andern Stern auf die Erde gekommen, ohne eine Möglichkeit zu haben, sich mit uns zu verständigen. Halt mich jetzt nicht für verrückt, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie einer Art mentalen Folter unterzogen wurde, vielleicht vergleichbar mit dem Vorgehen einer gewissen Sekte, der auch berühmte Schauspieler angehören, wo die Leute richtiggehend umgedreht werden, wenn auch nicht in einem solchen Ausmaß. Wir haben doch schon von Methoden der Gehirnwäsche gehört, wo die Betroffenen hinterher nicht mal mehr ihren eigenen Namen kannten.«
    »Ich weiß, dass es so was gibt. Und trotzdem fällt es mir schwer zu glauben, dass unser Täter solche Methoden anwendet. Dann müsste er doch entsprechend ausgebildet sein. Mir wird ganz anders, wenn ich darüber nachdenke, dass die Slomka in seiner Gewalt ist. Wo ist sie? Bei dem, der die Schweigert auf die Autobahn geschickt hat? Und wenn, wo hält er sie gefangen? Du kannst ja nicht völlig unbemerkt zwei fremde Menschen einsperren, ohne dass die Nachbarn etwas davon mitbekommen. Es sei denn, er hat ein freistehendes Haus, lebt allein und hat auch sonst kaum Kontakt zur Außenwelt.«
    »Das sehe ich anders. Denk doch nur mal an den Fall Kampusch. Ihr Entführer hatte sehr wohl Kontakt nach außen, und keiner dieser Kontakte wusste angeblich etwas von seinem Doppelleben, was ich im Übrigen bezweifle. Und ich möchte nicht wissen, wie viele Fälle dieser Art es noch gibt. Ich halte nichts für ausgeschlossen, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist. Und jetzt lass uns fahren, es hat in meinen Augen wenig Sinn, wenn wir hier Fragen stellen, ohne dass die anderen dabei sind.«
    Sie erhoben sich von der Bank, Hellmer steckte sich noch eine Zigarette an, und Durant sagte: »Ich frage mich, wann wir ihn fassen. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich daran zweifle, ob wir ihn überhaupt fassen.«
    »Jeder Verbrecher macht früher oder später einen Fehler«, erwiderte Hellmer lakonisch.
    »Hm, fragt sich nur, ob schon bald oder erst, wenn ich in Pension bin.«
    »Du hast noch zwanzig Jahre vor dir, also red nicht so einen Stuss.«
    »Die Zeit vergeht schnell, viel zu schnell«, seufzte sie. »Ich bin wohl doch reif für die Insel.«
    » Südfrankreich«, bemerkte Hellmer trocken. »Du darfst ja bald fahren. Und komm jetzt bloß nicht auf die Idee, wegen dieser Sache hierzubleiben. Sonst verfrachte ich dich persönlich ins Flugzeug.«
    »Ist ja gut.«
     
    Dienstag, 11.55 Uhr
     
    Es war Mittag, als sie im Büro eintrafen. Berger und die anderen Kollegen saßen hinter ihren Schreibtischen, Doris Seidel telefonierte, Kullmer tippte etwas in den Computer ein und starrte dabei angestrengt auf den Monitor.
    Durant und Hellmer erstatteten einen kurzen Bericht über den Besuch bei den Schweigerts, ohne von Berger unterbrochen zu werden, er stellte auch keine Fragen. Als sie in ihre Büros gehen wollten, hielt er sie zurück.
    »Nicht so hastig. Ich habe eine Neuigkeit für Sie. Wir erhalten Unterstützung vom BKA …«
    »Hab ich das eben richtig verstanden?«, entfuhr es Durant. »Wir bekommen Unterstützung vom BKA?«
    »Jetzt tun Sie nicht so erstaunt, oder wie soll ich Ihren Gesichtsausdruck deuten?«
    »Na ja, normalerweise halten die sich doch vornehm zurück, wenn wir sie um etwas bitten. Kooperation in Mordfällen ist nicht unbedingt deren Stärke.«
    »Frau Durant, ersparen Sie mir bitte Ihre Vorurteile. Zum Wesentlichen: Dr. Holzer vom BKA wird zu uns stoßen. Er hat sich nach den jüngsten Vorfällen angeboten, uns bei den Ermittlungen mit seinem umfangreichen Fachwissen zur Seite zu stehen. Aufgrund eines andern Falles ist er diese Woche noch unabkömmlich, wird uns jedoch ab kommenden Montag mit aller Kraft unterstützen.«
    »Was für eine Ehre. Der große Thomas Holzer begibt sich in die Niederungen des Frankfurter PP«, bemerkte Hellmer nicht ohne einen ironischen Unterton.
    »Was haben Sie gegen ihn?«, fragte Berger stirnrunzelnd.
    »Wir kommen seit Monaten keinen Schritt voran, und nun haben wir dieses phantastische Angebot bekommen, das wir nicht ausschlagen sollten. Sie müssen doch zugeben, dass wir jede

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