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Mörderische Tage

Mörderische Tage

Titel: Mörderische Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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hören?«
    »Wir treffen uns in einer Stunde im Präsidium.«
    »Ihr habt's gehört. Wir können hier nichts mehr tun«, sagte Seidel und sah ihre Kollegen an.
    »Das ist ein Alptraum, ausgerechnet Julia! Wir sind seit zwölf Jahren ein Team und …«
    »Frank, lass alles Persönliche außen vor, bitte«, wurde er von Kullmer unterbrochen, der ihn bei den Schultern packte und ihm in die Augen blickte. »Noch wissen wir nicht, was wirklich passiert ist …«
    »Meinst du vielleicht, sie …«
    »Ich meine überhaupt nichts. Lass die Spusi ihre Arbeit machen, vielleicht erfahren wir dann mehr. Wer immer sie in seiner Gewalt hat, diesmal wird er sich bei uns melden, darauf verwette ich meinen Arsch.«
    »Er hat sich bisher nicht gemeldet«, warf Seidel ein, »warum sollte er es jetzt tun?«
    »Weil Julia nicht irgendwer ist, sondern eine der fähigsten Ermittlerinnen, die es gibt. Er wird uns ein Zeichen geben.«
    Hellmer schüttelte kaum merklich den Kopf. »Ich bin nicht sicher. Lasst uns die Bewohner befragen, ob irgendwem was aufgefallen ist. Ich gehe davon aus, dass sie letzte Nacht entführt wurde. Aber vorher ruf ich noch bei Susanne an.« Und nach kurzem Warten: »Hi, ich bin's, Frank Hellmer …«
    »Frank, was verschafft mir die Ehre …«
    »Es ist wichtig. Du hast gestern Abend bei Julia angerufen. Ist dir bei dem Telefonat etwas aufgefallen?«
    »Was meinst du?«
    »War Julia anders als sonst?«
    »Was ist passiert?«, fragte Susanne Tomlin aufgeregt.
    »Beantworte bitte meine Frage. War Julia anders als sonst?«
    »Nein, sie war ganz normal. Sie hat sich auf heute gefreut und …«
    »Okay. Erinnere dich bitte genau. Hat dich nichts irritiert? Hat sie vielleicht anders geklungen, oder …«
    »Nein, wenn ich's doch sage. Was ist denn los?«
    Hellmer atmete tief durch und sagte schließlich: »Julia ist weg. Ich bin mit Peter und Doris in ihrer Wohnung. Ihre ganzen Sachen sind noch hier, es sieht aus, als hätte sie überstürzt die Wohnung verlassen. Hast du eine Erklärung dafür?«
    »Das kann doch nicht wahr sein! Sag nicht, dass Julia etwas zugestoßen ist.«
    »Hast du eine Erklärung? Erinnere dich bitte ganz genau, es kann um Leben und Tod gehen.«
    »Mein Gott, du machst mir Angst. Ich habe sie um kurz nach zehn angerufen, und dann hat es geklingelt, und jemand hat etwas durch die Sprechanlage gesagt …«
    »Mann oder Frau?«
    »Es war eine Männerstimme. Julia kam zurück und sagte, sie müsse etwas an der Haustür abholen …«
    »Augenblick, schließ bitte mal die Augen und lass die Szene noch mal Revue passieren. Es hat geklingelt, Julia ist zur Sprechanlage gegangen. Was war genau? Hast du gehört, was gesprochen wurde? Vielleicht einen Namen?«
    Susanne Tomlin schwieg eine Zeitlang und sagte dann bestimmt: »Der Mann hatte ein Paket für sie, das er angenommen hatte. Es war ein Nachbar.«
    »Hat er seinen Namen genannt?«
    »Ja, aber ich hab ihn nicht verstanden. Aber er hat gesagt, dass er das ganze Wochenende über Schicht habe und deshalb so spät noch geklingelt hat. Julia wollte nur kurz runtergehen und danach weiter mit mir telefonieren, aber ich habe gesagt, dass wir uns doch ohnehin heute sehen. Dann haben wir aufgelegt. Und jetzt sag endlich, was passiert ist.«
    »Julia wird heute nicht zu dir kommen, sie ist wahrscheinlich entführt worden. Vermutlich von dem Mann, der gestern Abend geklingelt hat.«
    »Sag, dass das nicht wahr ist. Ich setz mich in die nächste Maschine …«
    »Was willst du hier ausrichten? Lass es sein, bitte.«
    »Julia ist meine beste Freundin, und ich habe das Recht, wann immer ich will nach Frankfurt zu kommen«, sage sie mit energischer Stimme, ohne zu laut zu werden.
    »Ist ja gut, ich will dir auch keine Vorschriften machen. Aber bitte, misch dich nicht in unsere Arbeit ein.«
    »Das hatte ich nicht vor. Ich will einfach nur vor Ort sein, kannst du das nicht verstehen?«
    »Doch, natürlich. Wann wirst du hier sein?«
    »Ich muss sehen, wann die nächste Maschine geht, ansonsten miete ich mir einen Privatjet, ich werde auf jeden Fall heute Abend in Frankfurt sein. Darf ich dich anrufen, sobald ich da bin?«
    »Klar. Hast du meine Handynummer?«
    »Ja.«
    Nachdem er aufgelegt hatte, sagte Hellmer: »Sie wurde mit dem simpelsten Trick entführt. Es klingelt, jemand sagt, er habe ein Paket, sie geht an die Tür und ist weg. Sie hat nicht damit gerechnet, dass es eine Falle sein könnte, obwohl es schon nach zehn war.«
    »Was würdest du denn tun, wenn es

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