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Mörderische Tage

Mörderische Tage

Titel: Mörderische Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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offen standen. Ohne eine Begrüßung fragte er: »Was ist mit Frau Durant?«
    »Sie wurde entführt, sämtliche Indizien sprechen dafür«, meldete sich Kullmer zu Wort. »Normalerweise würde sie jetzt im Flieger sitzen und …«
    »Das weiß ich, verdammt noch mal!«, herrschte Berger ihn an. »Wie ist es passiert?«
    »Wie es aussieht, wurde Julia gestern Abend entführt, als sie gerade mit Frau Tomlin telefonierte. Angeblich hatte jemand ein Paket für sie angenommen und …«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Von Frau Tomlin, sie hat das mitgehört. Und eine Hausbewohnerin hat das Paket beim Nachhausekommen an der Haustür gefunden.«
    In den folgenden Minuten berichtete vornehmlich Hellmer, in welchem Zustand sie die Wohnung vorgefunden hatten, dass offenbar nichts fehlte, dass der Fernseher lief und das Handy an der Ladestation angeschlossen war. Berger hörte aufmerksam zu, auch wenn er die ganze Zeit über von einer Seite des Büros zur anderen tigerte.
    »Okay. Die KTU soll die Wohnung unter die Lupe nehmen. Frau Seidel, Sie haben den Schlüssel hier?«
    »Natürlich.«
    Mit einem Mal blieb Berger stehen: »Es reicht, ich hab die Schnauze gestrichen voll. Ich werde Holzer anrufen und ihn fragen, ob er bereit ist, uns noch heute zur Verfügung zu stehen. Es kann nicht angehen, dass eine unserer besten Kräfte von einem Wahnsinnigen entführt wird.«
    Er griff zum Telefon, wählte eine Nummer beim BKA und sagte: »Berger, KU Frankfurt. Ich brauchte dringend die Telefonnummer von Herrn Holzer … Hören Sie, das ist mir scheißegal, eine meiner Beamtinnen wurde aller Wahrscheinlichkeit nach gestern Abend entführt, und wir brauchen dringendst Herrn Holzers Hilfe … Mir ist klar, dass wir Wochenende haben, aber wir schieben auch am Wochenende Dienst, wie Ihnen bekannt sein dürfte. Also, geben Sie mir nun die Telefonnummer, oder muss ich mich erst an die Staatsanwaltschaft wenden? … Na also, geht doch«, sagte Berger, nachdem er die Nummer aufgeschrieben hatte, um gleich darauf Holzers Nummer einzutippen.
    »Holzer.«
    »Spreche ich mit Hauptkommissar Dr. Thomas Holzer?«
    »Ja.«
    »Hier Berger, KU Frankfurt. Herr Holzer, wir wollten uns eigentlich erst am Montag treffen, ich möchte Sie aber bitten, eine Ausnahme zu machen und uns schon ab heute zur Verfügung zu stehen. Es ist ein schwerwiegender Notfall eingetreten, und wir sind dringend auf Ihre Fachkenntnis angewiesen.«
    »Darf ich fragen, um was für einen Notfall es sich handelt?«
    »Meine leitende Ermittlerin, Frau Julia Durant, ist allem Anschein nach gestern Abend entführt worden, und alles spricht dafür, dass es sich um den Täter handelt, der auch für die andern Morde und Entführungen seit Oktober vergangenen Jahres verantwortlich zeichnet.«
    Holzer atmete tief durch und sagte: »Ich bin noch mit einem andern Fall beschäftigt, der aber so gut wie abgeschlossen ist. Ich komme vorbei, sagen wir in einer Stunde? Halten Sie sämtliches Material bereit, das für mich relevant sein könnte, damit ich mir schnellstmöglich ein Bild machen kann. Nur, versprechen Sie sich keine Wunder, ich kann weder zaubern, noch bin ich Gott.«
    »In einer Stunde. Wir warten auf Sie.«
    »Holt mich jemand am Eingang ab?«
    »Ich sage unten Bescheid. Und danke für Ihre Hilfe.«
    »Danken Sie mir nicht zu früh.«
    »Wer unterrichtet Herrn Durant von der Entführung seiner Tochter?«, fragte Berger.
    Hellmer meinte: »Das ist wohl meine Aufgabe. Ich rufe ihn von meinem Büro aus an.«
    Die anderen sahen ihm nach, wie er mit müden Schritten hinausging. Er ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen und wählte die Nummer von Julia Durants Vater.
    »Hier Hellmer.«
    »Hallo, was verschafft mir die Ehre?«
    »Herr Durant, ich habe eine schlechte Nachricht für Sie und …«
    »Ist etwas mit Julia?«
    »Ja. Allem Anschein nach ist sie gestern Abend entführt worden. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, sie so schnell wie möglich zu finden. Es tut mir leid …«
    »Herr Hellmer, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich werde ein paar Sachen zusammenpacken und nach Frankfurt kommen. Hat es mit dem Fall zu tun, an dem Sie und Julia gearbeitet haben?«
    »Wir gehen davon aus. Wo möchten Sie wohnen? Ich kann Ihnen anbieten, zu uns zu kommen …«
    »Nein danke, ich würde gerne bei Julia wohnen. Ich habe einen Schlüssel zu ihrer Wohnung. Es sei denn, Sie haben dort zu tun.«
    »Sie können selbstverständlich in Julias Wohnung. Wir sehen uns dann vielleicht morgen

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