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Mörderische Tage

Mörderische Tage

Titel: Mörderische Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Miranda Stauffer gegangen war.
    »Was glaubst du denn? Das ist kein Zufall, verdammt noch mal. Es sei denn, ihre Sachen sind weg und eine handschriftliche Notiz liegt auf dem Tisch, worin sie uns mitteilt, dass sie ein Taxi genommen hat. Aber selbst dann werde ich sämtliche Taxiunternehmen kontaktieren, um herauszufinden, ob das stimmt.«
    Oben angekommen, öffnete Seidel die Wohnungstür und trat mit ihren Kollegen ein. Allen stockte der Atem. Als Erster fand Hellmer seine Sprache wieder.
    »Er hat sie sich geholt. Dieser verfluchte Bastard hat sich Julia geholt«, murmelte er. »Julias Flug geht um fünf, sie müsste gleich am Flughafen sein, um einzuchecken. Aber ihre Koffer und die Reisetasche sind noch hier. Und da, ihre Handtasche«, sagte er mit belegter Stimme und deutete auf den Stuhl, über dessen Lehne die Tasche hing.
    »Du meinst …«
    »Ich meine nicht, ich weiß es. Das gehört zu seinem Spiel, verstehst du? Diese verdammte Drecksau hat sich jetzt auch noch Julia gekrallt! Das darf nicht wahr sein.«
    »Jetzt halt mal den Ball flach und …«
    »Halt die Klappe, okay? Ich weiß es, und ihr wisst es auch, und ich will keine Diskussionen. Julia ist in seinen Händen, das ist keine Spekulation, das ist eine Tatsache. Verstanden?«
    »Wenn du das sagst.«
    »Wer immer es ist, er weiß verdammt viel über unsere Abteilung, und damit weiß er wahrscheinlich auch alles über uns, und zwar ohne Ausnahme. Er muss gewusst haben, dass Julia heute in Urlaub fliegen wollte, und hat nur den richtigen Zeitpunkt abgewartet, um sie sich zu holen.«
    Hellmer suchte nach dem Handy und fand es am Ladekabel. »Eingeschaltet. Mal sehen, mit wem sie zuletzt telefoniert hat. Gestern Mittag, dienstlich. Scheiße!«
    Währenddessen überprüfte Kullmer die letzte Nummer, die vom Festnetz aus gewählt worden war, Durants Vater meldete sich, worauf Kullmer sofort wieder auflegte.
    »Ich begreif das nicht«, stieß Hellmer hervor und setzte sich auf die Sessellehne und griff sich mit beiden Händen ins Haar. »Verdammt, warum ausgerechnet sie? Und wie ist er an sie rangekommen?«
    Ohne etwas zu erwidern, rief Kullmer bei der Kriminaltechnik an. »Hier Kullmer, K11. Hör zu, ich brauche sofort alle ein- und ausgegangenen Telefonate von Julias Festnetznummer während der letzten vierundzwanzig Stunden. Lass alles stehen und liegen, das hat absolute Priorität. Also beeil dich … In fünf Minuten? Danke.«
    »Wenn sie entführt wurde, was will der Typ von ihr?«
    Hellmer starrte an die Wand: »Ich glaube, es geht ihm weniger um sie als um unsere Abteilung. Ich kann mich natürlich auch irren, aber …«
    »Und wenn es doch um sie geht?«, warf Seidel in den Raum.
    »Warum Julia? Warum nicht ich oder Peter oder du oder gar Berger? Er hat damals im Fall Gernot schließlich ermittelt. Warum ausgerechnet sie? Ich sag's euch, Julia ist die leitende Ermittlerin, sie ist Berger gegenüber weisungspflichtig, sie …«
    »Schon gut, schon gut, schon gut, ich hab verstanden!«, entgegnete Hellmer aufgebracht, sprang auf, stellte sich ans geöffnete Fenster und zündete sich eine Zigarette an. »Sie hatte nicht einmal mehr die Zeit, die Fenster zuzumachen.«
    »Und wie hat es sich deiner Meinung nach abgespielt?«, fragte Seidel.
    »Woher soll ich das denn wissen?«, blaffte Hellmer sie an.
    Kullmers Handy klingelte, er meldete sich, schrieb mit und sagte abschließend: »Danke … Nein, ich kann im Augenblick noch nichts sagen … Okay, wir gehen davon aus, dass sie entführt wurde … Nein, noch keine Spusi, wir müssen erst Berger informieren. Ich melde mich nachher noch mal.« Und zu Hellmer und Seidel: »Das letzte Telefonat, das sie geführt hat, war gestern Abend von genau 22.03 Uhr bis 22.05 Uhr mit Susanne Tomlin, die hier angerufen hat.«
    »Wir müssen Berger informieren«, sagte Doris Seidel und wählte seine Nummer, ohne eine Erwiderung abzuwarten. »Ja, Doris hier. Chef, wir sind in Julias Wohnung …«
    »Wer ist wir?«, fragte Berger.
    »Frank, Peter und ich. Hören Sie, es sieht so aus, als wäre Julia entführt worden. Alle Indizien sprechen dafür.«
    »Moment, Moment, nicht so schnell. Wie kommen Sie darauf?«
    »Frank wollte sie um halb vier abholen und zum Flughafen bringen. Aber sie hat nicht aufgemacht. Er hat mich angerufen, weil ich einen Schlüssel zu ihrer Wohnung habe. Ihre Koffer sind noch hier, ihre Tasche, ihr Handy, ihre Brieftasche, die Fenster sind offen, der Fernseher ist an … Wollen Sie noch mehr

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