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Mörderische Tage

Mörderische Tage

Titel: Mörderische Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ehrlich, alles, was ich dir erzählt habe, wusstest du längst, es ist die Routine, die dir den Blick auf das Wesentliche versperrt hat. Lass dich nie von der Routine in Ketten legen, da kommst du nämlich nur ganz, ganz schwer wieder raus. Du hast übrigens eine sehr hübsche Kollegin.«
    »Das ist meine eigentliche Partnerin auch, nur äußerlich ist sie das genaue Gegenteil. Etwas längere dunkle Haare …«
    »Du brauchst sie mir nicht zu beschreiben, ich denke, ich werde sie kennenlernen. Und stell dir bitte das Unmögliche vor, das möglich ist. Ich weiß, du bist schon auf dem Weg dorthin.«
    Hellmer wollte gerade Sabine Kaufmann etwas zurufen, doch Lara hielt ihm einen Finger an den Mund. »Lass sie noch ein bisschen, das eben hat sie überfordert.«
    »Meinst du?«
    »Sie ist auch sehr intelligent, aber auch sehr impulsiv, das hab ich an ihrem Blick erkannt. Sie muss sich austoben, denn sie kommt nicht damit zurecht, dass ich euch Tipps gebe. Eine Partie Schach, bevor ihr geht?«
    »Meinetwegen.«
    Lara stand auf und ging ins Haus, während Hellmer bei Nadine anrief und ihr erklärte, dass er gleich kurz vorbeikommen würde, aber nicht lange bleiben könne. Er erkundigte sich nach Susanne und Julias Vater und sagte zum Abschluss: »Ich liebe dich.«
    Lara kam mit dem Spiel zurück und bat Hellmer es aufzubauen, während sie Getränke und Gläser holte. Sabine stieg aus dem Pool, trocknete sich ab und zog sich vor den Augen Hellmers ungeniert wieder um.
    »Was gibt das jetzt?«, fragte sie, als sie das aufgebaute Spiel sah.
    »Lara und ich spielen eine Partie, danach gehen wir.«
    »Spielst du Schach?«, fragte Lara Sabine.
    »Nein, leider nicht.«
    Die Partie dauerte kaum fünf Minuten, als Hellmer Lara schachmatt gesetzt hatte. Sie nickte anerkennend, lehnte sich zurück und sagte nur: »Exzellent.«
    »Du hast mich gewinnen lassen.«
    »Nein, ich schwöre es. Ich nehme an, wir sehen uns bald wieder. Sehr bald sogar. Tschüs und viel Erfolg, denn den werdet ihr haben.«
    »Woher nimmst du diese Sicherheit?«, fragte Sabine.
    »Sie wurde mir in die Wiege gelegt. Ich würde jetzt gerne weiterlesen. Bis bald. Und ruft meinen Vater nicht an, er wird euch nicht weiterhelfen können.«
    Im Auto sagte Sabine Kaufmann: »Sag mal, was war das
    denn? Hab ich das nur geträumt oder …«
    »Dasselbe dachte ich auch nach dem ersten Mal. Ich hatte
    dich vorgewarnt«, entgegnete Hellmer grinsend.
    »Aber damit hätte ich nicht im Traum gerechnet. Das muss ich erst mal verarbeiten, eine Siebzehnjährige, die mehr von unserer Arbeit versteht als wir.«
    »Sie versteht nicht mehr davon als wir, sie ist nur noch nicht so sehr in der täglichen Routine verhaftet.«
    »Trotzdem war mir das fast unheimlich. Aber okay. Und jetzt?«
    »Kurz zu mir, da kannst du auch gleich meine Familie kennenlernen, dazu die beste Freundin von Julia und Julias Vater. Danach fahren wir ins Präsidium.«
    »Und dort?«
    »Stellen wir uns das Unmögliche vor, das doch möglich ist. Wie bei >Die üblichen Verdächtigen <.Und wir stellen uns den Mann vor, den wir nie auf der Rechnung gehabt hätten.«
    »Doch Jung?«
    »Lass uns nicht jetzt darüber spekulieren, nachher im Präsidium, okay?«
    »Wie du meinst. Aber können wir mal irgendwo anhalten,
    mir hängt der Magen in den Kniekehlen.«
    »Du kannst bei uns was kriegen, Nadine hat gekocht, und da bleibt immer genug übrig.«
    »Vegetarisch?«
    »Nein. Bist du Vegetarierin?«
    »Nein, aber man kann ja mal fragen«, erwiderte sie lächelnd.
    Sabine würde unserer Abteilung guttun, dachte Hellmer. Ich werde Berger vorschlagen, sie zu uns zu holen.
     
    Sonntag, 15.40 Uhr
     
    Hellmer und Sabine Kaufmann hielten sich eine halbe Stunde in Okriftel auf und genossen das aufgewärmte Mittagessen.
    Julias Vater machte einen sehr gefassten Eindruck und sagte zu Hellmer nach dem Essen unter vier Augen: »Ich müsste normalerweise ganz aufgeregt sein, aber seit einer Stunde bin ich auf einmal ganz ruhig. Ich weiß, dass Sie Julia retten werden.«
    »Haben Sie eine Erklärung für diese Ruhe?«
    »Sie war mit einem Mal da. Sie sind der Erste, dem ich es sage. Sie werden sie finden.«
    »Ich werde mein Bestes geben. Und meine derzeitige Partnerin auch.«
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«, fragte Julias Vater.
    »Nein. Oder doch, vertrauen Sie uns und beten Sie für uns.«
    »Seit wann glauben Sie an Gott?«, fragte Durant lächelnd.
    »Es war mit einem Mal da. So etwa vor einer Stunde. Frau Kaufmann und

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