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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
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gefilterte Luft, ohne den Geruch verbrannter Haut, der Politoffizier streifte einen schwarzen Ledermantel über und begleitete ihn. Als die beiden das Labor verlassen hatten, sah sich Doktor Hong die Daten an, die seine Assistenten gerade analysierten.
    „Also, was haben wir gelernt?“, fragte er in die Runde kluger Köpfe.
    „Bei fünfunddreißig ist Schluss. Ab dort wird der Energiebedarf zu hoch und auch der beste menschliche Körper versagt!“, folgerte ein Mitarbeiter.
    Doktor Hong bli ckte in sein Geheimdossier, er fand gleich mehrere geeignete Einstiegspunkte für die Mission innerhalb des maximal denkbaren Zeitfensters.
    „Gut, versuchen wir dreiunddreißig!“, ents chied er.
    Sein neuer persönlicher Assistent ni ckte und passte das Programm entsprechend an. Die Sicherheits-Schleuse zum Labor öffnete sich wieder mit einem Zischen, General Wu und Politoffizier Wang kamen mit ihrer Nummer Eins herein, einem hoch dekorierten Taikonauten aus dem staatlichen Raumfahrt-Programm. Er war kleiner und leichter als der soeben verstorbene Olympiasieger, sein austrainierter Körper außerdem nahezu frei von chemischen Substanzen und Fett. Der ehemalige Kampfpilot war daran gewöhnt, mehr als das Zehnfache der Erdbeschleunigung zu ertragen und dennoch selbst komplexeste Aufgaben zu erfüllen. Wenn jemand diesen Versuchssprung überstehen konnte, dann er. Doktor Hong bedauerte zutiefst, einen solchen Mann verheizen zu müssen. Doch es ging um ein wichtigeres Ziel. Eines für das es sich zu sterben lohnte. Er hätte sich persönlich zur Verfügung gestellt, wenn es nötig gewesen wäre. Aber er wurde gebraucht, um die Mission zum Sieg zu führen. Und in seiner körperlichen Verfassung war er auch kaum ein geeigneter Attentäter.
    „Gut. Startet die Mas chine!“
    Die Anlage fuhr erneut ho ch, Nummer Eins wurde in den eilig gereinigten Sitz gehievt und festgeschnallt, einer der Wissenschaftler hatte auch noch ein ganzes Bündel von Duftbäumen um den Ausstiegshebel der Luke gehängt. Doch das half nicht besonders. Der Springer bekam außerdem eine brandneue Digitaluhr und sein Förderer General Wu dachte immer noch, der Trip führe lediglich zwei Tage in die Vergangenheit zurück. Er klopfte seiner Nummer Eins auf die Schulter und erteilte diesem seine Instruktionen.
    „Also Soldat, Sie holen die Zeitung von vorgestern und sind in einer Stunde wieder am selben Platz, damit wir Sie zurü ckholen können!“
    „Sie können si ch auf mich verlassen!“
    „Ich weiß!“, wurde der General leise, „Vergessen Sie ni cht den Zusatzauftrag!“
    „Keine Sorge, i ch werde alles erledigen und bin in einer Stunde zurück!“, versicherte der Zeitreisende. Die Wissenschaftler lachten in sich hinein, als sie auf ihre Anzeigen starrten. Die Luke schloss sich, der Sprung begann, die Maschine qualmte und das Licht flackerte diesmal nur leicht. Der Kandidat löste sich auf und mit ihm die Kapsel. Sie verließ die Gegenwart und die Videoübertragung aus dem Inneren brach ab.
    „Er ist auf dem Weg!“, erklärte Doktor Hong, „Bis jetzt sieht es no ch gut aus!“
    Jetzt hieß es warten. Eine Stunde lang. Die Wissens chaftler schickten einen Kollegen zum Kaffeeholen los und aßen trockene Militär-Kekse. Der General tigerte im Labor hin und her, er konnte die Spannung kaum aushalten. Er hoffte, dass sein Kandidat lebendig zurückkommen und schon bald den feindlichen Präsidenten liquidieren würde. Dadurch könnte General Wu als militärischer Leiter des Projekts zu einem der größten Helden seines Volkes aufsteigen und endlich die Karriere machen, die er seiner Meinung nach verdiente. Nie wieder würde man ihn tief in den Arsch der Welt hinein versetzen, weil er einen kleinen Fehler gemacht hatte. Die als Strafe gedachte Abkommandierung zu den Zeitspringern war dabei, sich in General Wus große Chance zu verwandeln. Und die würde er sich nicht von Hongs langnasigem Liebling zerstören lassen.
    „ Nummer Eins wird mir diesen Verlierer vom Hals schaffen!“, glaubte der General.  Dann war die Zeit abgelaufen und selbst die Wissenschaftler blickten fasziniert auf die leere Stelle, an der die Maschine wieder auftauchen musste. Langsam zeichneten sich die Umrisse der Erfindung ab und dann erkannte man auch Nummer Eins auf dem Videobild. Abgesehen von einigen Rötungen schien der Springer unversehrt, als sich die Ausstiegsluke der Maschine wieder öffnete. Der General spurtete auf seinen Favoriten zu, schnallte ihn ab und hob ihn

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