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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
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genug auf sie zu, an der diplomatischen Front herrschte momentan verdächtige Funkstille. Und niemand konnte wissen, ob die Bunkeranlage in den Bergen den neuen Sprengköpfen der Gegenseite standhalten würde. Sie sollten also schleunigst an ihren Einsatzort im Ausland gelangen und so bald wie möglich ihre Springer losschicken. Die Maschine konnte aufgrund des enormen Energiebedarfs bei einem Trip jeweils bloß einen Attentäter in die Vergangenheit bringen. Es dauerte einige Stunden, ehe eine erneute Zeitreise möglich wurde. Diese musste dann an den nächsten, weiter entfernten Punkt in der Vergangenheit führen, um dort einen Killer abzusetzen. Erst wenn sich auch daraufhin die Gegenwart nicht entscheidend verändert hätte, müsste man Keppler zum am weitesten entfernten Zielpunkt transportieren. Denn dann hätten die beiden anderen Killer offenbar versagt und man würde nicht erneut jemanden zum selben Zeitpunkt schicken.
    „Wir wüssten dann noch nicht mal, woran das Attentat gescheitert ist!“, erklärte Doktor Hongs Assistent dem Politoffizier, der bis vor Kurzem no ch an einem Doping-Stützpunkt für Leistungssportler das korrekte Vorgehen überwacht hatte. Man konnte angesichts des stetig kleiner werdenden Zeitfensters nicht riskieren, zweimal in dieselbe Falle zu tappen.
    „Hier in der Gegenwart läuft die Zeit ja ganz normal weiter und der Krieg rückt immer näher!“
    Für jeden infrage kommenden Zielpunkt hatte man in aufwendigen Verfahren den idealen Attentäter ausgesucht, jeden von ihnen in einem ganz eigenen Verfahren gegen andere Kandidaten antreten lassen. Am Ende hatten bloß drei die Strapazen überlebt, genau wie geplant. Mehr brauchten die Chinesen nicht. Zumindest nicht gemäß ihrer Planung. Einige hätten sogar auf den dritten gerne verzichten mögen, doch noch war auch der am Leben. Und zumindest Doktor Hong war froh darüber. Er stand nach wie vor zu seiner Wahl, an der Eignung der beiden anderen Attentäter bestanden ohnehin keine Zweifel. Springer A und Springer B waren austrainierte Killermaschinen, sie bestanden aus nichts weiter als Kraft, Kaltblütigkeit und Gehorsam. Eine Kombination ganz nach dem Geschmack General Wus, auch Doktor Hong hielt sie für uneingeschränkt geeignet, dieses Himmelfahrtskommando anzutreten. Und sie waren mehr als bereit, ihren Teil zum Sieg der Nation beizutragen, ohne nachzudenken. Ein unschätzbarer Vorteil bei solch einem Unternehmen. Doch sie waren ohnehin nicht aufgrund ihres Verstandes ausgewählt worden, sondern wegen ihrer überragenden Fitness und ihrer Fähigkeiten als Einzelkämpfer und Scharfschützen. Keppler hatte aufgrund ganz anderer Faktoren einen Platz im Programm gefunden. Präsident Erickson hätte ohne die Geheimdienstleute, die ihn heutzutage auf jedem Schritt bewachten, nicht den Hauch einer Überlebens-Chance gegen die beiden eiskalten chinesischen Attentäter. Schon der Einsatz von Springer B konnte eigentlich bloß durch eine absurde Verkettung von Zufällen notwendig werden. Die Mission sollte ebenso erfolgreich wie geräuschlos ablaufen. Es wäre einfach bloß irgendein Lokalpolitiker einem Raubmord in der Provinz zum Opfer gefallen. Der große Sieg der asiatischen Wissenschaft würde einen wichtigen Platz in den Geschichtsbüchern einnehmen, der Mord selbst jedoch bestenfalls eine halbe Spalte in einem Käseblatt. Einer der beiden Top-Springer würde das Ziel schon ausschalten und der eigenen Nation nicht nur den Untergang ersparen, sondern auch einen großen machtpolitischen Vorteil bringen. Denn ohne einen derartigen Präsidenten stellte der Feind keine große Bedrohung mehr dar. Mit jedem anderen Gegner würde man in Verhandlungen jederzeit fertig. Doch Erickson war aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Da nun wirklich niemand in der militärischen Führung davon ausging, dass ein dritter Sprung jemals stattfinden müsste, hatte man Doktor Hong als preiswerte Geste der Dankbarkeit für seine Erfindung gestattet, hierzu selbst einen Kandidaten festzulegen.
    „I ch habe wirklich lange nachgedacht und recherchiert, um den idealen Mann für diese Aufgabe zu finden!“, erklärte er seinem Favoriten.
    „Und der hatte wohl keine Zeit?!“, schlussfolgerte Springer C und spuckte auf den Boden. Er konnte immer no ch nicht fassen, dass Hong ausgerechnet ihn wollte, als gottverdammten Killer! Und er hatte sich schon über sein Gastspiel im englischen Untersuchungsknast aufgeregt, wegen des Verrats seiner

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