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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
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verhandeln, dann zu unseren Bedingungen. Versetzen Sie die Raketensilos in Alarmbereitschaft. Mal sehen, wer zuerst nervös wird!“
    „Der mit weniger Sprengköpfen!“, vermutete der Generalstabs chef lächelnd.
    Die alten Kriegskameraden ni ckten einander zu. Sie würden den fernöstlichen Amateuren mal zeigen, wer den Dicksten hatte.
    „Zumindest gegen Asiaten können wir da gar nicht verlieren!“, glaubte der Wirtschaftsminister. Den Chinesen blieb ni chts anderes übrig als ihr Fähnchen einzurollen und das Ultimatum des Westens zu erfüllen. Sonst mussten sie die Konsequenzen tragen. Der Generalstabschef kannte seinen langjährigen Freund als jemanden, der sich schon aus so mancher Situation herausgeblufft hatte. Das würde mit Sicherheit auch diesmal wieder so laufen.
    „Und was ist, wenn die sehen wollen?“, fragte die Außenministerin, die mehrere Eliteuniversitäten durchlaufen hatte, aber eben keinen einzigen Krieg.
    „Soweit sind wir noch nicht!“, antwortete der Präsident. Ein begeistertes Murmeln erhob sich. Seine männlichen Kabinettskollegen sahen zu ihm auf. Mit Erickson als ihrem Anführer konnten sie überhaupt nicht verlieren, in Verhandlungen wie im Krieg. Damit war die Sitzung beendet.
     

Keppler hieß jetzt wieder Keppler, ihn weiterhin Springer C oder Nummer Vier zu nennen, erschien selbst Doktor Hong etwas unpassend. Sein erster und wohl auch letzter Sprung würde ihn etwa zehn Jahre in der Zeit zurückversetzen. Der Präsident war damals bloß ein normaler Kongressabgeordneter gewesen, die Chinesen hatten den betreffenden Tag lückenlos rekonstruiert.
    „Erickson wird einen Heimwerkermarkt nahe der Hauptstadt einweihen!“, erklärte Hong und zeigte Keppler den Ausdru ck eines Veranstaltungsblattes. Dort gäbe es Freibier, einen elektrischen Bullen,
    „Und eine gute Chan ce, nah an ihn heranzukommen. Sie haben die Wahl, ob sie ihn aus kurzer Distanz erschießen oder ihn erstechen wollen!“
    „Gibt es vielleicht noch eine dritte Variante?“, wollte Keppler wissen, den beide Vorschläge anekelten.
    „Sie können sich natürlich auch mit ihm in die Luft sprengen, wenn Ihnen das lieber ist!“, bot der Wissenschaftler an.
    „Äh, nein nein, erschießen ist super!“, entschied sich Keppler.
    Seine Waffen würde er in der Vergangenheit von dem Schläfer erhalten, der auf ein bestimmtes Codewort hin mit ihm kooperieren würde, ohne Fragen zu stellen. Doch Keppler war nicht besonders überzeugt von seinem Auftrag. Warum sollte er den Chinesen helfen, sein eigenes Heimatland zu besiegen?
    „Weil sonst beide Seiten verlieren! Oder glauben Sie, es bleibt na ch einem Atomkrieg wirklich ein Gewinner übrig? Wenn Sie den Kerl töten, wird es wahrscheinlich niemals dazu kommen!“, behauptete Doktor Hong.
    Keppler wollte ni cht glauben, dass sein Präsident es auf einen nuklearen Albtraum ankommen lassen würde. Erickson kannte den Krieg schließlich aus eigener Erfahrung und sollte doch wohl ein für alle Mal genug davon haben!
    „Und dann au ch noch mit Atomraketen? Das wird der erst recht nicht zulassen!“, war Keppler sicher.
    „Wer glauben Sie, hat die Zerstörung der Anlage angeordnet?“, bohrte Hong.
    „Na das war doch nur Selbstverteidigung!“
    Außerdem hatte Keppler für den Bergbunker ohnehin ni cht viel übrig gehabt. Doktor Hong stellte seine Versuche, Keppler zu überreden bis auf Weiteres ein, er verließ sich lieber auf die Überzeugungskraft einer anderen Erfindung aus seinem Labor. Er würde die leere Maschine nach einigen Minuten in der Vergangenheit wieder in die Gegenwart zurückholen. Im Falle eines Scheiterns der Mission durfte der Gegenseite eine derartige Maschine niemals in die Hände fallen, insbesondere nicht der Vergangenheit. Außerdem hätte der Wissenschaftler so zumindest noch die Chance, einen weiteren Sprung selbst durchzuführen. Als letzte Verzweiflungstat, wenn Keppler scheitern sollte. Doktor Hong legte dem Gefangenen eine Digitaluhr an, die von nun an rückwärts zählte.
    „Sie müssen in genau zwölf Stunden wieder im Kühlraum sein. Dann s chicke ich die Maschine wieder zu Ihnen. Sie wartet genau fünfzehn Minuten!“
    „Und dana ch?“
    „Dana ch sind Sie auf sich allein gestellt!“
    Ein kurzes Lä cheln huschte über Kepplers Gesicht. Hieß das etwa, er würde dann für immer in der Vergangenheit bleiben? Da war es sicher netter als hier. Und mit seinem Wissen über die „Zukunft“, würde er bestimmt ganz groß rauskommen, sogar

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