Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
Vom Netzwerk:
den Hubschrauber auf dem Dach konnte der Attentäter auch nicht herangekommen sein, dennoch funkte Jackson vorsichtshalber die Kollegen an.
    „Ist bei eu ch alles okay?“
    „Hier alles bestens!“, beruhigten ihn die Beamten aus der Luft. Der zukünftige Präsident war wohlauf und bereits fast fünfzig Kilometer weit weg.
    Doch wo steckte dann der Killer? Es gab nach Jacksons Einschätzung nur zwei Erklärungen für das Fiasko:
    „Entweder er ist niemals hier angekommen. Oder wir haben ihn vers cheucht!“
    Ja ckson betete förmlich für Möglichkeit Nummer eins. In dem Fall könnte er in ein paar Tagen in die Gegenwart zurückkehren. Denn wenn die Maschine zum vereinbarten Zeitpunkt auftauchte, lebte der Präsident in der Zukunft noch und kein chinesischer Attentäter war zu keiner Zeit zum Schuss gekommen. Doch wenn sie den Killer nur für heute vertrieben hatten, musste Jackson noch sehr viel länger bleiben und an jedem neuen Tag auf einen Mordversuch gefasst sein. Eine dritte Möglichkeit zog der Soldat jedoch gar nicht erst in Betracht. Vielleicht war der Attentäter zwar in der Vergangenheit gelandet, aber nicht besonders erpicht darauf, den Präsidenten der eigenen Heimat zu ermorden. Auf dem Parkplatz hatte Keppler ja noch vorgehabt, es zu tun, um seinen eigenen Kopf zu retten. Doch alle Hoffnungen auf einen schnellen Todesschuss hatten sich in Luft ausgelöst, da Erickson aus der Luft gekommen war.
    Denn nun hätte Keppler seinen sicheren Standort vor dem Gebäude aufgeben und in den Markt hineingehen müssen.
    „Doch raus komme ich da nie!“, war ihm klar geworden. Keppler hatte nachgedacht und eine Entscheidung getroffen.
    „Der Deal ist einfa ch zu schlecht!“
    Warum sollte er sein Land s chwächen und dabei sterben? Er hatte eine viel bessere Idee. Er würde seiner Heimat helfen und das eigene Leben verbessern, ohne es dabei zu riskieren. Er konnte seine Biografie reparieren, indem er die Mission einfach sabotierte und auf niemanden schoss. 
    „Da haben alle was davon! Also von den S chlitzaugen mal abgesehen!“, fand er.
    Aber man konnte eben ni cht jeden zufriedenstellen. Am besten dachte man immer noch an sich und scherte sich nicht um die Wünsche Außenstehender. 
    „Und es ging nun mal alles das Klo runter, als i ch es bei Lissy versaut habe!“
    Do ch diese dumme Zeitreise-Geschichte gab Keppler plötzlich eine Chance, seine Fehler wieder gutzumachen. Ihm war natürlich klar, dass Doktor Hong etwas ungelenk herumtoben würde, wenn Keppler in die Gegenwart zurückkam, ohne auch nur versucht zu haben, Erickson auszuschalten. Doch darüber konnte er sich später noch Gedanken machen. Jetzt hatte er Wichtigeres zu erledigen.
    „Und eigentli ch wäre der Chinese doch verrückt, mich umzubringen!“
    Der Krüppel konnte ja s chlecht selbst durch die Zeit springen! Gegen den erschien selbst Keppler als geradezu idealer Kandidat für solch einen Auftrag.
    „Wenn´s ho chkommt, schickt der mich halt noch ein Stück weiter zurück!“, vermutete er. Aber die Sache mit Lissy wäre dann gekittet. Und wenn er genauer darüber nachdachte, hatte ihn erst die Flucht vor seiner Schuld endgültig auf die schiefe Bahn geführt. Wäre sein Leben ab damals anders verlaufen, hätten ihn diese Chinesen bestimmt niemals auf dem Schirm gehabt. Warum auch?
    „An mir ist do ch außer meinem Businessmodell nichts Besonderes!“, glaubte er.
    Änderte er jetzt die Vergangenheit, änderte er wahrscheinlich au ch seine Zukunft. Vielleicht konnte er nicht bloß seinen Präsidenten retten, indem er das Attentat ausfallen ließ, sondern auch sich selbst. Und Lissy. Natürlich bestand die Gefahr, dass er dafür nach seiner Rückkehr sterben würde, weil Hong doch noch einen besser geeigneten Kandidaten aufgabelte oder Keppler sein Leben so nachhaltig umgestaltet hatte, dass niemand eine Zeitmaschine zu ihm schicken würde. Also auch niemand die Sprengkapsel in seinem Kopf deaktivieren könnte.
    „Aber wäre das Ding dann überhaupt no ch da?“, grübelte er.
    Schon beim Nachdenken drohte sein Kopf zu explodieren. Er musste es wohl darauf ankommen lassen! Keppler warf die Kamera in den Fluss, damit man die später nicht an ihm ausprobieren konnte, und stieg in einen Bus Ri chtung Zentrum. Zuerst musste er aus den schrecklichen Touristenklamotten raus. Er besorgte sich von dem Geld, das ihm der Schläfer gegeben hatte, einen dunkelblauen Anzug. Er konnte sich gar nicht daran erinnern, jemals nervös gewesen zu

Weitere Kostenlose Bücher