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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
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heraus und die Gebote starteten. Reinhard hatte den Kandidaten noch immer nicht überreden können, die kugelsichere Weste anzulegen. Er rief noch einmal per Funk alle Posten,
    „Seht ihr den Kerl irgendwo?“
    Doch alle Wachen meldeten das Gleiche:
    „Negativ. Nichts Verdächtiges!“
    Sie sahen lediglich das bereits kontrollierte Personal und die verkleideten Stripper, die sich durch die Reihen der Seniorinnen bewegten und hier und da ein Schwätzchen hielten. Reinhard wurde immer nervöser. Vielleicht hatte der Attentäter Lunte gerochen und aufgegeben. Oder war er schon längst hier und wartete in seinem Versteck nur noch auf den richtigen Augenblick?
    „Kontrolliert no ch mal jeden Winkel. Er muss irgendwo sein!“, trieb Reinhard seine Leute an. Nachdem der Hausmeister versteigert war, musste der Direktor der Residenz auf die Bühne. Er wurde von Jubel und vereinzelten Buhrufen empfangen. Einige Insassinnen nahmen ihm Einsparungen beim Kuchen-Buffet übel. Dennoch fanden sich Seniorinnen, die um ihn steigerten. Langsam aber sicher schaukelten sich die Gebote nach oben. Bis eine Dame den Zuschlag erhielt. Jetzt musste Erickson auf die Bühne, sein Referent verschwand im Publikum und stattete ein paar alte Damen mit Geldscheinen aus. Reinhard wollte den Politiker bereits herausschicken, als sein Funkgerät plötzlich knackte.
    „Wir haben einen der Stripper gefunden. Bewusstlos! Und fast na ckt!“
    „Wel cher ist es?“, fragte Reinhard.
    „I ch kenne mich nicht so aus mit Strippern!“
    „I ch meine, welches Kostüm fehlt?“, zischte Reinhard.
    „A ch so, das Feuerwehrmann-Outfit!“
    „An alle: Der Killer trägt eine Feuerwehr-Uniform. Su cht den Feuerwehrmann!“
    Reinhard wusste, dass die Zeit für kleine Fehler nun endgültig vorbei war. Er hielt den Politiker fest, der schon durch den Vorhang schlüpfen wollte.
    „Gehen Sie auf keinen Fall auf die Bühne, bevor wir den Kerl haben!“
    Draußen aber wurde Ericksons Auftritt bereits angesagt. Er s chüttelte den Kopf.
    „I ch gehe da jetzt raus. Ich verstecke mich nicht vor irgendwelchen Killern!“
    „Sind Sie ganz si cher?“
    „Absolut!“, sagte Erickson. Reinhard war beeindruckt vom Mut des Präsidenten. Er würde alles tun, um dessen Leben zu schützen. Hier stand die Zukunft seiner gesamten Nation auf dem Spiel.
    „Habt Ihr den Feuerwehrmann?“, hakte Reinhard über Funk nach.
    Do ch keiner der Posten hatte ihn gesehen. Es waren bloß die drei übrigen exotischen Tänzer im Raum.
                  „Kontrolliert die auch nochmal!“, befahl der Offizier. Gerade kam der Sanitäter wieder mit der leeren Trage in den Saal zurück. Er hatte den ohnmächtigen Stripper zum Krankenwagen gebracht.
    „Der ruht si ch nur ein bisschen aus. Alles in Ordnung!“, meldete der junge Mann dem Kontrollposten. Er passierte mit seiner Ausrüstung ohne Probleme die innere Absperrung. Schließlich suchten alle Sicherheitskräfte fieberhaft nach dem Feuerwehrmann. Niemand interessierte sich für die Trage des Sanitäters. Und so bemerkte auch niemand das Bündel, das mit Panzerband an deren Unterseite festgeklebt war und dessen Inhalt in das hohle Gestänge mehrerer Krankenliegen gepasst hatte. Dann trat der Senatskandidat auf die Bühne.
    Die Gebote pläts cherten herein, als einer der Agenten mit seiner Taschenlampe in einen Luftschacht leuchtete,
    „Da ist irgendwas drin!“
    Die Schrauben am Gitter waren verkratzt, doch man sah noch keinen Rost darauf. Offenbar hatte erst kürzlich jemand die Abdeckung entfernt. Der Beamte schraubte das Gitter ab und griff in den Schacht, während ein Kollege die Taschenlampe hielt. Der Agent hatte tatsächlich etwas gefunden. Er zog eine Feuerwehrjacke und einen Helm aus dem Schacht. Er funkte sofort an seinen direkten Vorgesetzten aus dem örtlichen Büro, der gerade am Buffet naschte.
    „Der Stripper hat seine Sa chen ausgezogen!“
    „Ist das ni cht sein Job?“, fragte der Vorgesetzte schmatzend. Reinhard hörte den Funkverkehr der Agenten mit und verstand sofort die Bedeutung des Fundes.
    „Ist dieser Lufts chacht im inneren oder äußeren Sperrbereich?“, fragte er.
    „Innen!“
    Reinhard blieb für einen Augenblick die Luft weg. Der Killer hatte sie mit dem Stripper-Kostüm nur auf eine falsche Fährte geführt. Er war schon hier im Saal! Und Erickson stand noch immer auf der Bühne und warf den Damen Kusshände zu, während sein Helfer unauffällig Geld verteilte. Jetzt war es soweit. Reinhard

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