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Mörderische Weihnacht

Mörderische Weihnacht

Titel: Mörderische Weihnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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Eine runde schwarze Mütze, wie ein Priester oder ein Mönch sie tragen mochte, um seine Tonsur vor der Kälte zu schützen, wenn die Kapuze der Kutte nicht passend schien.
    Ein kleines Besitzstück Ailnoths, das weder bei ihm gefunden noch vermißt worden war. Cadfael blieb stehen und starrte es lange an, während er sich genau an das deutliche Gesicht des Priesters erinnerte, der an den Fackeln des Torhauses vorbeigeeilt war. Er hatte keine Kapuze getragen, aber die Mütze, allerdings, er hatte diese schwarze, kleine Mütze getragen, die sein Gesicht nicht in Schatten hüllte, sondern seinen apokalyptischen Zorn offen sichtbar ließ.
    Einer der Werfer, der glücklicher oder geschickter als die anderen war, hatte gerade das Ziel getroffen, und die Mütze flog ins Gras. Der Sieger ging jetzt, ohne großes Interesse, da er schon gewonnen hatte, hinüber und hob sie auf. Er ließ sie in einer Hand baumeln, während die anderen Jungen, wählerisch, wie Kinder sein können, sich lautstark darüber stritten, was sie als nächstes tun sollten, um schließlich wie eine Herde aufgescheuchter Küken plötzlich über das Gras zum freien Feld dahinter zu rennen.
    Der Sieger folgte ihnen ohne besondere Eile, denn er wußte, daß sie ebenso rasch wieder stehenbleiben würden, wie sie losgerannt waren, so daß er sie jederzeit einholen konnte.
    Cadfael ging ein paar Schritte, um ihn aufzuhalten, und der Junge blieb bereitwillig stehen, da er ihn erkannte.
    Ein kluger Junge, etwa zehn Jahre alt, der Neffe des Vogtes.
    Er hatte ein gewinnendes, undurchschaubares Lächeln.
    »Was hast du denn da, Eddi?« fragte Cadfael, indem er zur baumelnden Mütze nickte. »Darf ich es sehen?«
    Die Mütze wurde bereitwillig und gleichgültig übergeben. Sie spielten zweifellos schon einige Tage damit und wurden es So langsam müde. Ein anderes Lieblingsspielzeug würde bald ihren Platz einnehmen, die Jungen würden sie nicht vermissen.
    Cadfael drehte sie in den Händen und bemerkte, daß das Band, das um den Saum gebunden war, an einer Seite abgerissen war und lose herunterhing. Als er es an die richtige Stelle legte, fehlte immer noch ein Stück, vielleicht so lang wie sein kleiner Finger, und die Naht der beiden Teile, aus denen der Kreis genäht war, klaffte wegen des fehlenden Fadens auseinander. Gutes schwarzes Tuch war es, ordentlich gearbeitet, und das Band bestand aus handgestrickter Wolle.
    »Wo hast du sie gefunden, Eddi?«
    »Im Mühlteich«, erwiderte der Junge bereitwillig. »Jemand hat sie weggeworfen, weil sie zerrissen war. Wir sind am frühen Morgen hinuntergegangen, um zu sehen, ob der Teich schon gefroren war, aber das war er nicht. Dafür haben wir das hier gefunden.«
    »An welchem Morgen war das?«
    »Am Weihnachtstag. Es wurde gerade erst hell.« Der Junge behielt seinen ernsten, hilfsbereiten Gesichtsausdruck bei, undurchdringlich, wie kluge Kinder sein können.
    »Wo im Mühlteich? Auf der Seite der Mühle?«
    »Nein, wir waren auf dem anderen Weg, wo das Wasser flacher ist. Dort gefriert es zuerst. Auf der anderen Seite bleibt es durch den Mühlkanal offen.«
    So war es, denn die Bewegung reichte aus, um einen Spalt offenzuhalten, bis der ganze Teich überfroren war, und diese Strömung konnte durchaus einen leichten Gegenstand wie diese Mütze zum Flachwasser am gegenüberliegenden Ufer treiben.
    »Hatte sie sich im Schilf verfangen?«
    Der Junge bestätigte dies ernst.
    »Du weißt doch, wem sie gehörte, nicht wahr, Eddie?«
    »Nein, Herr«, sagte Eddi und lächelte kurz und arglos. Er war, wie Cadfael sich erinnerte, eines jener unglücklichen Kinder gewesen, die bei Vater Adam das Alphabet gelernt und nach seinem Tod in weniger mitfühlende Hände gefallen waren.
    Und mißhandelte und verletzte Kinder sind ihren Tyrannen gegenüber alles andere als gnädig.
    »Das ist auch nicht wichtig, mein Sohn. Brauchst du sie nicht mehr? Kannst du sie mir überlassen? Ich will ein paar Äpfel zu deinem Vater bringen, das ist ein fairer Tausch. Und du könntest dafür auf sie verzichten.«
    »Ja, Herr«, sagte der Junge. Er wandte sich um und hüpfte ohne einen weiteren Blick davon, nachdem er seinen Siegespreis und seine Last losgeworden war.
    Cadfael betrachtete lange das kleine, einfache Ding in seinen Händen. Die Mütze war jetzt feucht und dunkel, da sie eine Weile in relativ warmen Händen gelegen hatte, aber am Rand war noch ein steifer, reifüberzogener Saum. Es sah Vater Ailnoth gar nicht ähnlich, eine Mütze mit

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