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Mörderischer Blues

Mörderischer Blues

Titel: Mörderischer Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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stupide
Leutnant«, fuhr Baron fort. »Ich habe wenigstens etwas für die Aufklärung
dieses verdammten Mordes getan, oder etwa nicht? Aber das kann man euch nicht
nachreden. Ich habe mir den blöden Swain kommen lassen, und er muß den Mörder
gefunden haben, sonst wäre er nicht erschossen worden.«
    »Sicher, Lou«, sagte ich
begütigend. »Aber Sie irren sich, wenn Sie den Leutnant und mich in einen Topf
werfen. Daß ich heute morgen dabei war, als er Sie rufen ließ und Sie ein
bißchen unter Druck setzte, hat mit mir nichts zu tun. Ich war nicht mehr als
ein unbeteiligter Zuschauer, verstehen Sie?«
    »Geben Sie es auf, Boyd«,
erwiderte er ungeduldig. »Das macht keinen Eindruck auf mich. Es gibt ein paar
Dinge, die ich Ihnen sagen wollte. Ich bin es müde, mich hier in diesem
lausigen Nest festhalten zu lassen. Ich möchte nach Hause, und zwar bald.
Außerdem möchte ich die zwanzigtausend Dollar mitnehmen, die Woolrich mir
schuldet, oder doch wenigstens sicher sein, daß ich sie bald bekomme.«
    Er zuckte mit seinen mächtigen
Schultern.
    »Das ist doch einleuchtend,
wie?« fragte er dann.
    »Ich denke schon«, antwortete
ich. »Sie sind überhaupt ein einleuchtender Bursche, Lou.«
    »Ich habe eine Lösung für beide
Probleme«, fuhr er fort. »Wenn dieser Strolch, der Harding, den Mörder nicht findet,
dann werden wir ihm eben einen servieren. Auf diese Weise kommen wir alle
wieder nach Hause, Woolrich kann die Versicherungssumme für seine Frau
kassieren, mir die zwanzigtausend Dollar zahlen, und jedermann ist glücklich!«
    »Klingt großartig«, sagte ich.
»Aber warum haben Sie dann Fleischklops mit seinem Revolver losgeschickt, um
sicherzugehen, daß ich der erste bin, der die große Neuigkeit hört?«
    »Ach ja, das habe ich
vergessen, Ihnen zu sagen«, meinte er. »Sie sind der einzige, der nicht nach
Hause fährt, Boyd!«
    »Sie sind auserwählt!« kicherte
Fingers schrill.
    » Yeah «,
knurrte Fleischklops hinter mir. »Du bist der Gelackmeierte, Schnüffler!«
    Ich blickte auf Baron und
schüttelte langsam den Kopf.
    »Ich schätze, der ständige
Umgang mit Ihren beiden Ganoven in den letzten beiden Tagen ist Ihnen nicht
bekommen«, sagte ich. »Einiges von deren Dummheit scheint auf Sie abgefärbt zu
haben. Sicherlich konnten Sie nichts dafür, Lou, denn sie sind so
außergewöhnlich dumm, daß es einfach abfärben muß. Dabei sehen Sie selber nicht
mal so blöd aus.«
    »Na, dann wollen wir doch mal
sehen, wie klug Sie sind«, knurrte Baron. »Was halten Sie zum Beispiel davon,
Genius? Sie begehen einen tragischen Selbstmord und lassen der Nachwelt einen
Brief zurück, in dem Sie dem Leutnant alles erklären.«
    »Was alles erklären?«
    »Wie Sie hierhergekommen sind
nach Bahia Mar, um Gloria Van Raven rechtzeitig zu Drehbeginn im Studio
abzuliefern, wie Sie mit Woolrich gesprochen haben und er Ihnen gebeichtet hat,
daß er pleite ist und keine Chance mehr bei der Rothaarigen hätte, sobald sie
das herausgefunden hat. Und natürlich, daß er Ihnen sagte, er käme zu viel
Geld, wenn seine Frau sterben würde und er die Versicherungssumme kassieren
könnte, die sich auf rund vierhunderttausend Dollar beläuft. Na, und dann
erklären Sie eben, wie Sie die grandiose Idee hatten, ihm die
Versicherungssumme zu beschaffen, obwohl seine Frau noch jung und gesund sei,
vorausgesetzt, daß er Ihnen hunderttausend Dollar für den Job zahlen würde.«
    »Sie sind verrückt, wenn Sie
annehmen, jemand würde diese Story auch nur fünf Sekunden lang glauben«,
erwiderte ich müde.
    »Ich habe mich nach Ihnen
erkundigt«, sagte Baron ruhig. »Sie sind in New York dafür bekannt, daß Sie für
Geld so ziemlich alles tun, wenn es nur genug Geld ist. Ich glaube nicht, daß
es mir sehr schwerfallen wird, diese Story glaubhaft zu machen. Zumindest
Leutnant Harding wird sie mir abnehmen.«
    »Und was ist mit Swain?« fragte
ich. »Wollen Sie Harding etwa erzählen, ich hätte ihn lebensversichert, um ihn
dann zu erschießen und doppelt zu kassieren?«
    »Swain ist Woolrich gefährlich
geworden«, erwiderte Baron sanft. »Es brauchte nicht viel, um diesen Halunken
gesprächig zu machen. Woolrich beichtete unter Druck Swain die ganze Sache und
ging dann zu Ihnen, um sich an Ihrer Schulter auszuweinen. Folglich mußten Sie
Swain töten, damit Ihr Geschäft mit Woolrich nicht ans Tageslicht kommt und Sie
nicht als der Mörder seiner Frau entlarvt werden.«
    »Harding wird sich totlachen,
wenn er das hört«, sagte ich

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