Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderischer Blues

Mörderischer Blues

Titel: Mörderischer Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Mittäter, er hat mit mir das Verbrechen geplant und
mir danach bei der Vertuschung geholfen. Er ist also ebenso schuldig wie ich.
Unter diesen Umständen werden wir beide wegen Mordes angeklagt. Ich aber habe
noch nie von einer Versicherungsgesellschaft gehört, die die Versicherungssumme
ausbezahlt, wenn der Eigentümer der Police den Versicherten ermordete, um die
Summe zu kriegen!«
    »Sie haben recht«, antwortete
Baron. »Und ich schätze, deshalb wird es Woolrich regelrecht schlecht werden,
wenn die Cops ihn abholen. Er wußte es nämlich noch nicht einmal, als er vor
zwei Tagen alle seine Habseligkeiten Bailey übereignete, daß sich auch die
Versicherungspolice für seine Frau darunter befand. Deshalb ist es Bailey, der
kassiert, und nicht Woolrich!«
    Ein paar Augenblicke grinste er
noch, als er mir dies serviert hatte, doch dann erstarb das Grinsen auf seinem
Gesicht, und er sagte scharf: »Wir haben uns jetzt lange genug mit ihm
aufgehalten. Nehmt Boyd, schafft ihn fort und macht ihn fertig!«
     
     
     

10
     
    Sie nahmen mich in die Mitte. Fleischklops
hängte sich an meinen Arm, und Fingers auf der anderen Seite hielt mir die
Spitze seines Messers gegen die Kehle, so daß es zwecklos war, zu versuchen,
sich von Fleischklops loszureißen, denn was hätte es mir genützt? Es flieht
sich nun einmal schlecht mit durchschnittener Kehle.
    Wir erreichten den Jachthafen
und gingen an der Reihe der vor Anker liegenden Jachten entlang bis zum
Liegeplatz der spanischen Galeone. Hier stoppten wir an der Uferböschung. Es
war genau der Platz, an dem die beiden Ganoven aus dem Wasser gekrabbelt waren,
nachdem sie mehr oder weniger freiwillig von der Gangway der Galeone sprangen.
    »Wir müssen dir dafür danken,
daß du uns geholfen hast, den richtigen Platz zu finden, Schnüffler«, piepste
Fingers in mein Ohr. »Er ist wirklich gut geeignet.«
    »Laß uns zum Schluß der
Vorstellung kommen«, knurrte Fleischklops. »Ich brauche einen Whisky, und es
ist ein langer Weg zum Restaurant, oder nicht?«
    Plötzlich kam sein Arm hoch und
legte sich von hinten um meinen Hals. Instinktiv faßte ich mit beiden Händen
danach, um den mörderischen Griff zu lockern. Im gleichen Moment jedoch trat
Fingers in Aktion. Er trat vor mich und schoß zwei kurze gerade Haken, in die
er sein ganzes bißchen Gewicht legte, gegen meinen Solarplexus ab.
    Meine Knie knickten ein, als
der rasende Schmerz mich durchfuhr, und Fleischklopss Arm drückte noch fester gegen meinen Hals und schnürte mir die Luftröhre ab.
Fingers schlug zum drittenmal zu, und zu diesem
Zeitpunkt hörte ich auf zu strampeln und ließ mich zusammensacken. Ich wurde
nur noch von Fleischklopss Arm gehalten.
    Fast sah es so aus, als würde
meine Rechnung nicht aufgehen. Noch immer preßte er mir die Kehle zu, und ich
sah schon Sterne tanzen, als endlich der Druck nachließ. Ich brachte es fertig,
mich einfach fallen zu lassen. Ich knallte sehr echt und gekonnt auf den harten
Steinboden der Uferböschung, über den schmerzhaft die eine Seite meines
Gesichts rieb, bis ich richtig lag, und dann konnte ich endlich wieder einen
tiefen Atemzug voller köstlicher Luft nehmen.
    »Und dabei haben alle gesagt,
er wäre hart!«
    »Vielleicht war er ein Strichjunge«,
erwiderte Fingers. »Schmeiß ihn ins Wasser, damit wir endlich zu einem Whisky
kommen.«
    Eine schwere Schuhspitze
landete in meinen Rippen und brachte mich ins Rollen. Bevor ich ins Wasser
fiel, holte ich noch einmal tief Luft, und dann ließ ich mich so an die fünf
Sekunden lang einfach sinken, bevor ich damit begann, unter Wasser zu
schwimmen.
    Ich schwamm so lange, bis mir
die Lungen zu platzen drohten, legte mich auf den Rücken und tauchte so sanft
auf, wie ich konnte. Ich beging nicht den Fehler, meinen Kopf aus dem Wasser zu
strecken, sondern hielt gerade nur die Nase über die Oberfläche, atmete ein
paarmal tief ein und tauchte wieder unter, um eine Strecke weiterzuschwimmen.
Dies wiederholte ich einige Male, und als ich schließlich richtig auftauchte
und mich umsah, war die Uferböschung schon ein ganzes Stück entfernt.
Schattenhaft konnte ich die beiden Figuren von Fleischklops und Fingers
ausmachen, die in Richtung auf das Restaurant davongingen.
    Ich hatte den Eindruck, daß sie
davon überzeugt waren, mich ersäuft zu haben, und das gefiel mir natürlich.
    Eine Weile schwamm ich auf dem
Rücken und ruhte mich aus, bis sie ganz außer Sicht waren. Dann schwamm ich auf
die große dunkle Masse der

Weitere Kostenlose Bücher