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Mörderischer Blues

Mörderischer Blues

Titel: Mörderischer Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Baron.
    »Vielleicht«, meinte er sanft.
»Aber ich will Ihnen eines sagen, Boyd, ich werde es in jedem Fall versuchen!«
    Ich sah den kalten,
mörderischen Glanz in seinen Augen, und mir wurde plötzlich bewußt, daß der
Bursche keinen Spaß machte. Dieser Irre meinte wirklich, was er sagte. Im Raum
war es ein paar Sekunden lang still. Dann hämmerte plötzlich eine Faust gegen
die Tür, und dann ertönte draußen eine Trompete.
    Lou Baron blickte verwirrt über
meine Schulter hinweg zu Fleischklops.
    »Mach auf!« sagte er. »Es hört
sich so an, als sei dieser verrückte Trompeter draußen. Schiebe ihn ab, und
zwar schnellstens!«
    Der Druck der Revolvermündung
in meinem Rücken verschwand, und im nächsten Moment öffnete Fleischklops die
Tür. Doch bevor Fleischklops den Mund aufmachen konnte, um Muscat
hinauszuwerfen, hatte der ihn zur Seite gestoßen und kam herein.
    In der Mitte des Raumes blieb
er schwankend stehen mit weit aufgerissenen, blutunterlaufenen Augen und sagte
mit belegter, lallender Stimme: »Ich möchte was zu trinken. Komm, Baron, gib
mir einen Drink!«
    »Wir sind beschäftigt«, knurrte
Lou. »Verschwinde also von hier!«
    »Das ist doch keine Art, mit
einem Freund zu reden«, brachte Muscat hervor und schüttelte den Kopf. »Sie
geben nicht mal einem Freund was zu trinken? No, Sir! Sie müssen ihm einen
Drink geben, das ist so!«
    Fleischklops trat vor ihn hin.
    »Du hast gehört, was der Boß
gesagt hat, also verzieh dich!«
    »Unkollegial — das ist der
Kummer mit Ihnen«, erzählte ihm Muscat. »Sie sind so lange tot, Buddy, und dann
immer allein, nur mit dem langsam verfaulenden Sarg um sich herum. So seien Sie
doch kollegial, solange Sie noch leben. Machen Sie uns einen Drink!«
    »Wirf den Landstreicher raus!«
befahl Lou verächtlich.
    Fleischklops zögerte einen
Moment, dann verpaßte er Muscat einen knallharten Magenhaken, der ihn wie ein
Taschenmesser zusammenklappen ließ, aber andererseits nicht hart genug war, ihn
zu Boden gehen zu lassen.
    »Na, da hast du ja noch einmal
Glück gehabt«, sagte ihm Fleischklops. »Du hast noch immer die Möglichkeit,
diesen Raum auf deinen eigenen Beinen zu verlassen.«
    Langsam richtete sich Muscat
auf. Sein Gesicht sah so vergilbt aus wie altes Pergament, und nur seine
blutunterlaufenen, roten Augen funkelten.
    »Okay«, flüsterte er mit
pfeifendem Atem. »Wenn ihr mich nicht wollt, dann spiele ich meinen eigenen
Auszugsmarsch.«
    Er fummelte an seiner Trompete
herum und setzte sie an die Lippen, als er sich umwandte.
    »Mein Gott, ist der voll«,
kicherte Fingers. »Bis drei Meter über den Eichstrich.«
    » Yeah !«
Fleischklops grinste. »He, Gabriel, kommt aus dem dicken Ende von dieser
Trompete wirklich Musik heraus?« Es war einer von Fleischklopss kümmerlichen Witzen.
    Muscat warf sich plötzlich
herum, packte die Trompete mit beiden Händen und gebrauchte sie so, wie ich den
Bootshaken benutzt hatte. Er stieß das Mundstück kräftig in Fleischklopss Adamsapfel.
    Die Augen des Gorillas traten
aus den Höhlen, als er sich mit beiden Händen an den Hals griff und hilflos
nach Luft schnappte.
    »Wenn du mich noch einmal
anfaßt, Buddy, dann stecke ich dir mit dem Mundstück beide Augen aus!«
versicherte ihm Muscat, wandte sich um und verließ die Kabine. Sekunden später
ertönte eine sehr forsche Version von »The saints come marching in« und verklang
allmählich in der Ferne.
    Fleischklops röchelte mit graublau
angelaufenem Gesicht und schüttelte sich erleichtert, als er wieder Luft bekam.
    »Ich bringe ihn um, den
Landstreicher«, rief er mit zitternder Stimme. »Mit mir kann er so was nicht
machen. Mit mir nicht!«
    »Aber er hat, du Trottel«,
schnappte Baron. »Ich frage mich, ob man dich überhaupt noch nach Einbruch der
Dunkelheit auf die Straße lassen sollte, damit dir auch nichts passiert.«
    »He, Boß, er hat mich
angegriffen, als ich wegsah«, versuchte Fleischklops sich zu verteidigen.
    »Na und? Wo ist da der Unterschied?«
knurrte Baron ungeduldig. »Machen wir lieber weiter. Suche Papier und
Federhalter, damit Boyd seinen Abschiedsbrief an Leutnant Harding schreiben
kann!«
    Mir fiel plötzlich etwas ein.
    »Das ist nicht Ihre Idee, Lou«,
sagte ich langsam. »Ich meine, einen Strohmann für die Cops zu finden, dem man
beide Morde in die Schuhe schieben kann. Diese Idee ist auf jemandes anderem
Mist gewachsen, und Sie sind nur der, der diesen Plan ausführt. Wieviel springt für Sie dabei heraus?«
    »Sie sind

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