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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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wer auch
immer Dillas Mörder ist, hat auch Sam getötet.«
    »Warum bringt es mich nicht auf die Palme, wenn
du mich nach Hause schickst, aber wenn Silvestri es sagt...«
    »Wenn ich dich richtig verstehe, hat dich der
Bulle nach Hause befohlen.« Er lachte.
    »Ich kann Betrunkene nicht ausstehen.«
    »Mach dir um mich keine Sorgen. Arthur kommt
morgen hoch.«
    »Und wenn ich Susan nicht überreden kann
mitzukommen?«
    »O Herzblatt, keine Angst. Wir kriegen das schon
hin. Du hast den ersten Akt gesehen. Es ist alles drin, egal, was Gideon sagt.
Und wenn sich herausstellt, daß er die Show umkrempeln wird, bin ich im
nächsten Augenblick in New York.«
    Der Taxifahrer, der sie zum Ritz brachte,
erkannte Carlos und sagte ihm, die Texte seien schwer zu verstehen. »Bringen
Sie die Schauspieler dazu, deutlich zu sprechen«, drängte er Carlos.
    Jeder hält sich für einen Kritiker, dachte
Wetzon, als sie den Fahrer bezahlte und Carlos aus dem Auto schubste, weil er
umgekippt war. »Die Nerven«, erklärte sie dem Fahrer.
    Als sie die Tür zuschlug, sah sie, daß Carlos
starke Schlagseite hatte.
    »Ach, Mr. Prince«, sagte der Portier, während er
ihnen ins Hotel folgte. »Entschuldigen Sie, wenn ich das sage... ich dachte,
Sie möchten es vielleicht wissen...«
    Carlos sah ihn an, als hätte er zwei Köpfe —
wahrscheinlich hatte er die sogar für Carlos’ trunkenen Blick. »Heraus mit der
Sprache, guter Mann.«
    Der Portier tippte an seinen glänzenden
schwarzen Hut. »Mein Cousin Sean hat Ihre Show heute abend gesehen.«
    »Oh, prima. Und welchen Rat hat Cousin Sean für
mich?«
    Wetzon stieß Carlos mit dem Ellenbogen an.
    »Er meint, Sie könnten es besser machen, wenn
Sie die Nummer, mit der Sie den ersten Akt schließen, an den Anfang des zweiten
stellen.«
    »Erlöse mich«, stöhnte Carlos und ging weiter.
»Es geht los, Häschen. Jeder Gepäckträger, Taxifahrer, Kellner und ihre Cousins
werden ihren Senf zur Show dazugeben.«
    »Vielen Dank und gute Nacht«, sagte Wetzon zum
Portier und mußte laufen, um mit Carlos Schritt zu halten.
    Er legte einen Arm auf ihre Schulter und stützte
sich auf sie, wobei er sie mit Gindünsten einnebelte. »Bring mich bitte weit
weg.«
    Sie hatten den Aufzug für sich allein, was gut
war in Anbetracht von Carlos’ Zustand. »Wenn ich nur könnte. Komisch, daß ich
es nie vorher bemerkt habe. Ihr bringt euch gegenseitig Stück für Stück um.
Jeder Tag ein kleiner Tod.«
    »O Liebes, du bist so gescheit. Du und
Sondheim.«
    Sie traten aus dem Aufzug. Wetzon folgte Carlos,
der Sprünge über den Flur machte. Jeden Augenblick konnte er auf die Nase
fallen. Die Tür zu Wetzons Zimmer stand offen; Smith’ Make-up-Köfferchen und
Reisetaschen standen im Gang.
    »Ich habe doch eine gute Fee«, murmelte Wetzon.
    »Natürlich hast du die, Herzblatt, und ihr Name
ist Carlos Prince.«
    »Das reicht. Geh in dein Zimmer.«
    »Komm mit und deck mich zu, Häschen. Da ist noch
eine Kleinigkeit, über die ich mit dir sprechen muß.«
    Wetzon blieb vor ihrer offenen Tür stehen. Dick
Hartmann half einer strahlenden Smith in den Mantel.
    »Oh, das ist unsere kleine Miss Wetzon«, sagte
Hartmann. Der Rechtsanwalt schielte auf einem Auge, so daß man immer meinte, er
spräche mit jemandem neben oder hinter einem.
    »Schatz! Ich bin so froh, daß wir uns treffen.
Ich wollte dir gerade eine Nachricht hinterlassen.«
    »Wie schade, du ziehst aus, Smith?«
    »Dickie hat eine Suite im Four Seasons.«
    »Wie reizend, Dickie. Smith, ich fliege
morgen zurück. Artie Agrons Chef hat was spitzgekriegt. B. B. und ich wollen
ihm helfen, rauszukommen und seine Bücher zu kopieren.«
    »Selbstverständlich, das Geschäft geht vor. Ich
hoffe, du bist nicht allzu enttäuscht.«
    »Ich werde es überleben.«
    Smith schürzte die Lippen. »Mein Baby ist auf
dem Heimweg.«
    »Nach New York?«
    »Ja. Mort hat darauf bestanden und mit Recht,
glaube ich. Meinst du nicht, Liebling?« Sie sah Hartmann an, der kaum merklich
nickte. »Mark hat ihm nicht die Wahrheit über sein Alter gesagt, und Mort war
sehr betroffen. Joel hat Mark in seinem Wagen nach Logan zum letzten Flugzeug
gebracht.« Sie seufzte und plusterte ihr Haar auf, während sie an Wetzon vorbei
auf den Flur trat. »Joel ist furchtbar nett.«
    »Stimmt. Und er ist total in dich verschossen.«
    Hartmann warf einen gehässigen Blick auf Wetzon,
der über ihre Schulter flog. »Sie hätten ihn sehen sollen, Dickie. Er konnte
gar nicht genug für Smith tun.

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