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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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auch mit ihr reden
wollen.«
    Colon betrachtete Rhoda gründlich. »Ja. War sie
in der Wohnung, als es passiert ist?«
    »Nein. Ich habe sie auf der Straße getroffen.
Sie hatte Izz, Susans Hund, beim Tierarzt abgeholt«, Wetzon zeigte mit dem Kopf
auf den Hund, »und ihn mir gegeben, damit ich ihn Susan bringe, während sie
einkaufen gegangen ist.«
    Colon kehrte ihr den Rücken zu und konferierte
kurz mit Better. Better zog sein Funkgerät aus der Gesäßtasche. Er sprach schon
hinein, während er die Stufen zur Straße hinaufging und ein Notarztwagen sich
mit seiner heulenden Sirene ankündigte.
    »Und Mr. N...« Diesmal versuchte es Colon nicht
einmal. »Ich möchte, daß jeder, der kommt, identifiziert wird. Keine
Lieferungen, bevor die Detectives da sind.«
    »Es muß sich sowieso jeder in eine Liste ein
tragen — wegen des Streiks.«
    »Gut. Am besten werfen wir mal einen Blick auf
die Anmeldungen der beiden letzten Tage.«
    »Der Berg«, murmelte Rhoda.
    Better schleppte ein paar Sägeböcke und eine
Rolle gelbes Band zum Absperren des Tatortes vorbei und ging direkt auf den
Aufzug zu. Zwei Sanitäter folgten ihm.
    Novakovich rang die Hände. » Do Djavola ! Und
wenn ein Feuer ausbricht? Ich werde bestraft, weil die Hintertreppen gesperrt
sind.« Er stand jammernd mitten in der Halle.
    Komisch, worauf man sich konzentriert, dachte
Wetzon, die sich seltsam unbeteiligt fühlte.
    »Hörst du mich, Herr?« sagte Rhoda.
    »Mr. Novakovich«, rief Wetzon, »lassen Sie die
Polizei nur machen, um so schneller ist es vorbei.«
    »Danke, Ms....« Colon lächelte ihr kaum merklich
zu.
    »Wetzon.«
    »Ich hätte gern eine kurze Aussage von Ihnen,
äh, Rhoda, wenn Sie bitte mitkommen möchten.«
    Rhoda duckte sich und blickte verängstigt.
»Herr, steh mir bei.«
    »Das ist in Ordnung, Rhoda«, versicherte Wetzon
ihr. »Sie werden nach Hause wollen. So kommen Sie schneller weg.«
    »Ich möchte Ihnen nur ein paar Fragen stellen,
und die Detectives müssen jede Minute hier sein. Dann schicken wir Sie mit
einem Auto nach Hause.«
    Colon half der verängstigten Frau auf, die sich
immer noch mit einer Hand an der Handtasche und der Tasche mit den Lebensmitteln
und mit der anderen an der Bibel festhielt, und brachte sie, wie Wetzon
vermutete, in den Post- oder Packraum. Wahrscheinlich würden sie ihn zum
Befehlsstand machen, sobald die Detectives einträfen. Novakovich stand in der
Nähe des Wachmanns und redete auf eine Frau im nerzgefütterten Regenmantel ein.
Sie schob einen Doppelsportwagen mit Zwillingen, die vor Aufregung große Augen
machten. Der eine versuchte, sich aus dem Sitzgurt zu winden, und hatte es
beinahe geschafft.
    »Ein Unfall, Mrs. Murphy. Sie brauchen keine
Angst zu haben. Es ist nicht auf Ihrer Seite des Hauses.« Der Hausmeister
wühlte die Papiere auf dem Marmortisch durch und zog zwei Bogen heraus. »Leg
eine neue Anmeldungsliste an«, befahl er dem Wachmann, dann begleitete er Mrs.
Murphy zum Aufzug, wobei er fortfuhr, ihr zu versichern, daß alles bestens sei,
jedoch in einer derart nervösen, fast verzweifelten Weise, daß es Mrs. Murphy
nicht mehr ganz wohl zu sein schien. Oder vielleicht lag es nur an seinem
penetranten Geruch. Sie gab sich große Mühe, zwischen ihn und die Zwillinge zu
kommen, um seine Aufgeregtheit von ihnen fernzuhalten. »Kevin, bleib, wo du
bist«, ermahnte sie das Kind, dem es endlich gelungen war, aus dem Wagen zu
klettern.
    Erst als Colon aus dem Postraum kam und auf Novakovich
zuging, schwieg der Hausmeister und zog sich zurück. Mrs. Murphy gab dem
Sportwagen einen energischen Schubs in den Aufzug und folgte. Die Tür schloß
sich. Colon begann, mit dem Hausmeister zu reden, wobei er mit seinem Notizbuch
gestikulierte.
    Auf Wetzons Arm stieß Izz endlich einen Seufzer
aus und hörte auf zu zittern. Susan hatte Smittys Namen in ihren Terminkalender
geschrieben. Bedeutete dies, daß er hier gewesen war? Sie wußte nicht, wie sie
das verstehen sollte. Mark war — als Smitty — auf seine Weise genauso
verschlagen wie Smith geworden. Hatte er Susan ermordet? Hatte er sie — Wetzon
— , seine Freundin, zusammengeschlagen? War er imstande, einen Mord zu begehen?
    Gewiß, wir alle sind es. Würde er so etwas tun?
Wetzon konnte es einfach nicht glauben.
    Sie hatte die Seite nicht aus dem Kalender
gerissen, obwohl sie es gekonnt hätte. Beweise verfälschen? Sie konnte es
nicht. Nicht so schnell, Wetzon, schalt sie sich. Hatte sie nicht
Beweismaterial verfälscht, als sie

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