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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Carlos’ Uhr zurückgegeben hatte, von der
Walt behauptete, er habe sie in Sams Hand gefunden? Wenn Walt selbst Sam
getötet und ihm die Uhr untergeschoben hätte? Nein. Dann hätte er keinen Grund
gehabt, sie ihr zuzustecken. Er hätte sie dort gelassen, damit sie gefunden
würde. Und an der Uhr war Blut gewesen.
    Was Walt getan hatte, war falsch. Und sie hatte
es noch verschlimmert, weil sie Carlos schützen wollte. Doch es war eine
schlechte Entscheidung gewesen, und das war ihr bewußt. Sie hatte zuviel
Respekt vor dem Gesetzesvollzug. Bei Susans Terminkalender hatte sie nur
verdunkelt, es ein wenig schwieriger gemacht, ihn zu finden. Aber man würde ihn
finden. Sie gewann nur Zeit.
    Colon war mit dem Hausmeister fertig und ging
gerade auf Wetzon zu, als zwei weitere uniformierte Polizisten zur Haustür
hereinkamen, dann hinter ihnen Detectives. Kein O’Melvany. Izz begann wieder zu
zittern. Wetzon stand auf und machte ein paar Schritte auf dem Marmorboden.
O’Melvany war nicht da. Ihr Herz begann vor Panik zu flattern.
    »Was liegt hier an?« fragte einer der
Uniformierten.
    »Weißt du nicht? Wir haben einen Todesfall«,
klärte Colon ihn auf. »Eine Susan Orkin. Weshalb seid ihr dann hier?«
    »Mann«, sagte der andere. »Wir haben eine ganze
Latte Beschwerden von ihr und über sie. Letzte Nacht ruft sie uns nach Mitternacht
an, wir sollen eine verrückte Frau aus ihrer Wohnung schaffen, und heute morgen
meldet sich ihr Nachbar unter ihr und sagt, es hätte sich angehört, als ob über
ihm jemand umgebracht würde.«

  »Nicht
schon wieder Sie.« Eddie O’Melvany blickte grimmig. »Ich konnte es nicht
glauben, als Better anrief.«
    Izz entblößte ihre Zähne, als O’Melvany die Hand
ausstreckte und ihren Kopf tätschelte. Er war nur wenige Minuten nach den
anderen am Tatort erschienen.
    Wetzon legte eine Hand über die Augen, biß sich
auf die Unterlippe, konnte aber nicht verhindern, daß ihr Tränen kamen.
»Entschuldigung«, sagte sie. Es war zum Verrücktwerden, die Gefühle nicht in
der Gewalt zu haben.
    In der anhaltenden Diaschau in ihrem Kopf
wirbelten Quecksilberbilder vorbei, Dinge, an die sie nicht mehr gedacht hatte.
Susan, wie sie verspätet zum Englischaufsatz die George Street hinunterrannte,
die Umschläge ihres Flanellpyjamas hingen unten aus den Jeans heraus. Susan,
wie sie ihr Vorhaltungen machte, weil sie nicht vor der Rutgers-Verwaltung
demonstrierte, um gegen irgendeine längst vergessene Verletzung der
Redefreiheit zu protestieren.
    »Entschuldigung.« Noch mehr Tränen. Izz setzte
sich auf und leckte die Tränen von Wetzons Kinn.
    O’Melvany reichte ihr ein Leinentaschentuch und
wartete, bis sie die Augen getrocknet und die Nase geputzt hatte. Er zog eine
Rolle saure Drops aus der Tasche, warf einen in den Mund, dann bot er ihr die
Rolle an. Als sie den Kopf schüttelte, steckte er die Rolle wieder in die
Tasche. »Ihr Hund?«
    »Nein. Susans.«
    »Ich gehe nach oben, um mich umzuschauen. Wenn
ich zurückkomme, können Sie mich ins Bild setzen.«
    »Okay.« Sie trocknete noch einmal die Augen.
Sein Taschentuch war aus echtem Leinen und trug seine Initialen in einer Ecke,
weiß auf weiß. Ihre Wimperntusche hing überall daran.
    Er wollte schon zum Aufzug gehen, wo ein
Techniker mit einer ganzen Ladung Fotozubehör über der Schulter wartete, doch
dann blieb er stehen und kam zu ihr zurück. »Ich habe eine Nachricht für
Silvestri bei seinem Revier hinterlassen.«
    Wäre Wetzon eine Hexe gewesen, hätte sie
O’Melvany auf der Stelle in Asche verwandelt, Sonya hin, Sonya her. Silvestri
würde wieder einmal Gelegenheit haben, ihr aus Schwierigkeiten herauszuhelfen,
obwohl sie es alleine auch schaffen könnte — wenn alle sie nur in Ruhe ließen.
    Was zum Teufel sollte sie wegen Mark
unternehmen? Und wer war die Frau, wegen der Susan die Polizei bestellt hatte,
um sie rauswerfen zu lassen? Die Polizei müßte das wissen.
    Eine Parade von Detectives und Technikern der
Spurensicherung marschierte herein und mischte sich unter die neugierigen
Hausbewohner, die herumstanden. Novakovich stand bei einem Mann, dessen
Auftreten Wetzon trotz seines Laufdresses verriet, daß er vermutlich der
Vorsitzende der Eigentümerversammlung und höchstwahrscheinlich Rechtsanwalt
war.
    Izz sprang von Wetzons Schoß und begann, kleine
Kreise zu drehen.
    Rhoda erschien wieder, begleitet von einem
uniformierten Polizisten. Sie hielt nicht mehr die Tasche mit den Lebensmitteln
in der Hand, nur noch die

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