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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Izz
begrüßte sie, rannte durch das Wohnzimmer, sprang aufs Sofa und machte es sich
dort bequem.
    »Du bist müde«, sagte Alton. »Es war
anstrengend, ich weiß.«
    »Ja und ja.« Sie lächelte ihn an. »Ich
gratuliere, Großpapa.«
    »Macht es dir etwas aus?«
    »Nein.«
    Er legte einen Arm um sie. »Ich liebe dich sehr.
Was hältst du von Juni?«
    Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd. »Was?«
    Er lachte. »Unsere Hochzeit.«
    »Juni ist mir recht.«
    »Du könntest etwas begeisterter sein.«
    »Ich habe mit Lydia gesprochen.«
    »Um Himmels willen, was hat sie gesagt? Leslie,
Lydia ist ein Fall für den Psychiater.«
    »Sie liebt dich, Alton.«
    »Ich liebe sie nicht.«
    »Hattest du einmal etwas mit ihr?«
    »Leslie, es war nichts. Es hat nichts bedeutet.
Es war etwas, das nach Tessas Tod passiert ist. Ich habe mich einsam gefühlt,
und sie war da.« Er war ziemlich verstimmt.
    Sie streichelte seinen Rücken und sagte: »Ist in
Ordnung, Alton. Wirklich. Es spielt keine Rolle.«
    »Was hat sie zu dir gesagt?«
    »Es ist nicht wichtig.« Sie machte sich von ihm
los, ging ins Schlafzimmer und setzte sich aufs Bett.
    »Doch. Sie hat dich offenbar aus der Fassung
gebracht.«
    Sie legte sich hin und starrte die Decke an:
»Sie hat gesagt, ich würde nicht zu deiner Familie passen.«
    Alton legte sich neben sie und hielt sie fest.
»Zum Teufel mit dieser Frau«, flüsterte er in ihr Haar. Sie wandte sich ihm zu.
»O Kleines«, sagte er.
    Etwas später, als sie ihr Make-up vom Gesicht
wusch, kam Alton und schaute ihr zu. »Hallo«, sagte sie, als sie ihn im Spiegel
entdeckte.
    »Hallo, du. Ist alles in Ordnung?«
    Sie trocknete ihr Gesicht mit dem Handtuch und
klopfte Feuchtigkeitscreme ein. »Sicher.«
    Als sie wieder zu Bett gingen, erzählte sie ihm
von Susans Testament. »Ich werden das meiste davon verschenken«, sagte sie.
    »Was immer du damit anfangen willst, mir ist es
recht. Ich kann für dich sorgen.«
    Sie konnte diesen Ausdruck nicht ausstehen. »Ich
kann mich selbst um mich kümmern. Ich habe eine gutgehende Firma.«
    »Gewiß hast du das.« Er sagte es zu schnell.
    »Die Polizei hält das mit der Schmucktasche
zurück, kein Wort zur Presse oder sonst jemand.«
    »Was für eine Schmucktasche?«
    »Die Tasche, von der ich dir erzählt habe, die
ich in Susans Wohnung gesehen habe. Auf die Innenseite war Lenny/Celia
gestickt. Du weißt doch.« Er schien sie nicht gehört zu haben. »Alton?«
    »Entschuldige. Mir ist gerade etwas von Lenny
Käufers Beerdigung eingefallen. Es war wirklich verrückt, wenn ich jetzt
darüber nachdenke. Celia Kaufer ist aufgestanden und hat eine dringende Bitte
um Geld an uns gerichtet.«
    »Eine Sammlung? Bei einer Beerdigung? Ich
dachte, Lenny Kaufer wäre ein wohlhabender Mann gewesen.«
    »Das nehme ich auch an.«
    »Und seine Frau bettelte bei seiner Beerdigung
um Geld? Das paßt nicht zusammen.« Doch während sie es aussprach, ging ihr
langsam der Sinn auf. Lenny Kaufer mußte in Bargeld schwimmen, und wo
bewahrte man das normalerweise auf?
    Das fehlende Stück im Puzzle war, was Poppy
Hornberg ihr gesagt hatte. Lenny Kaufer hatte sein Vermögen in seinem Banksafe
verstaut.

  Es
kam wieder , als sie am wenigsten damit rechnete. Die blendende Flamme, die
sengende Hitze, der beißende Geruch des Pulvers. Unerträglich! Sie zwang sich
aufzuwachen.
    Die Dunkelheit erstickte sie. Alton murmelte im
Schlaf, bewegte seinen Arm, gab sie frei. Am Fußende des Bettes erschien ein
fahler Umriß. Zwei Augen funkelten sie an.
    Sie rutschte vorsichtig aus dem Bett. Altons
Morgenrock hing an einem Haken im Bad. Sie schlüpfte hinein und ging ins
Wohnzimmer. Izz folgte ihr. Durchgefroren machte Wetzon es sich auf dem Sofa
bequem und breitete eine Wolldecke über die Füße. Izz rollte sich auf ihren
Füßen zusammen.
    Der Traum war weniger lebhaft und kürzer
gewesen, und sie hatte sich selbst davon befreien können. Wie spät war es? Es
war zu dunkel, um die Zeiger auf ihrer Armbanduhr zu sehen. Und war das nicht
auch gleichgültig? Die eigentliche Frage war, was sie hier machte.
    Jene Zeile aus Anatevka - oder etwas
Ähnliches — klopfte unaufhörlich an ihr Unterbewußtes. Was war es? Etwas, was
Tevje über einen Fisch und einen Vogel sagt, die sich verlieben können, aber wo
sollen sie sich ein gemeinsames Leben schaffen?
    Sie liebte Alton. Aber er hatte ihr mindestens
zwei Generationen voraus. Er würde bald Großvater werden. Sie wollte nicht sein
Leben leben. Das erstaunliche

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