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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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begrüßten sie, als sie zu ihrem Auto ging.
    Jetzt fühlte sie sich ein bisschen lächerlich, weil sie sich in der Nacht zuvor so gefürchtet hatte. Und ein bisschen schwebend, weil sie die Nacht mit Keith verbracht hatte … und weil er ihr gesagt hatte, dass er sich gerade in sie verliebte. Und wütend …
    Weil er zwar bei ihr gewesen war, sie aber viel zu wenig geredet hatten.
    Am besten vergaß sie ihn für den Moment und legte stattdessen ein wenig mehr Würde und Distanz an den Tag, wenn sie sich später über den Weg liefen.
    Den ganzen Tag über verbrachte Beth wie in einer Wolke aus Nebel. Sie kümmerte sich um alles, wie man es von ihr erwartete – kontrollierte die Blumenarrangements, die gedeckten Tische und das Podium für den Clubpräsidenten. Der Champagner wurde kühl gestellt, die bestellten Weine geliefert.
    Gegen drei ging sie in ihr Büro, um ein paar Minuten die Tür hinter sich zuzumachen und sich in ihren Sessel auszuruhen.
    Als sie eintrat und plötzlich vor Keith stand, zuckte sie zusammen. Vorwurfsvoll sah sie ihn an.
    “Du hast nicht abgeschlossen”, verteidigte er sich.
    “Das mache ich tagsüber nie, wenn ich im Haus unterwegs bin. Aber wie ich sehe, sollte ich mir das wohl besser angewöhnen.”
    Ihre Verärgerung ignorierend, sagte er: “Du wirst in jedem Fall heute Abend abschließen müssen, und ich brauche einen Schlüssel.”
    Er trug Shorts und ein T-Shirt. Aber neben ihren Sachen an der Garderobe hing eine Kleidertasche.
    “Bleibst du jetzt hier – ich meine, bis die Party vorbei ist?”, fragte sie.
    Er nickte.
    “Ich muss dich noch etwas fragen”, sagte sie und zwang sich, distanziert zu klingen.
    “Und das wäre?”
    “Warum ist mein Bruder nicht auf dem Laufenden über die Vorgänge hier?”
    “Weil so wenige wie möglich eingeweiht sein dürfen”, erklärte er und sah sie direkt an.
    “Verstehe. Maria darf alles über dich wissen, aber mein Bruder nicht.”
    Er seufzte. “Beth, Maria hat von Manny erfahren, wer ich bin. Von mir hätte sie es nie erfahren, und ich glaube, das weißt du auch.”
    “Und weil sie wissen, wer du bist, sind sie jetzt eingeweiht?”, fragte sie.
    “Niemand ist vollständig eingeweiht”, erwiderte er finster. “Hör mal, Beth …”
    Sie machte einen Schritt zurück. “Ich glaube, heute ist nicht der richtige Tag für ein ernsthaftes Gespräch.”
    “Da hast du wahrscheinlich recht. Lassen wir’s. Ich habe nicht den geringsten Verdacht gegenüber deinem Bruder. Aber er muss nicht noch mehr wissen als das, was ihm ohnehin schon genug Sorgen macht.”
    Sie spürte, wie sie unsicher wurde. “Das ist doch Unsinn. Du traust ihm nicht.”
    “Beth, muss das wirklich sein?”
    “
Du
hast mich gebeten, hier zu sein – schon vergessen?”
    Sein Blick verhärtete sich. “Ich brauche einen Schlüssel.”
    “Oberste Schublade links. In einer Kassette”, sagte sie.
    “Tolles Versteck.”
    “Ich musste mir bisher keine großen Gedanken über gute Verstecke machen”, versetzte sie.
    Ihre Lust auf ein paar Minuten in ihrem Büro war verflogen. Stattdessen ging sie wieder nach unten, um in der Küche einen kleinen Happen zu essen. Der Chefkoch bat sie, von der Schwarze-Bohnen-Suppe zu versuchen. Obwohl sie wirklich köstlich war, brachte Beth vor Aufregung nur ein paar Löffel hinunter.
    Als sie in ihr Büro zurückkehrte, war Keith schon wieder verschwunden.
    Wie jeden Tag um diese Zeit rief sie Ashley an, die ihr bestätigte, dass Ambers Wachschutz angerufen hatte. Ihre Nichte würde bald aus der Schule kommen, nach Hause fahren und sich dort fertig machen, bevor sie mit ihrem Vater in den Club kam. Beth beschloss, sich schon jetzt für den Abend umzuziehen. Sie nahm ihre Sachen und ging nach unten.
    Zu der Veranstaltung hatte der Club zusätzliches Personal eingestellt. Auf der Terrasse, bei den Sitzgelegenheiten und an der Bar am Bootssteg arbeiteten Männer und Frauen vom Catering-Service. Das gesamte Personal trug schwarze Anzüge, auch die Frauen. Beth nickte Henry anerkennend zu, als er zu ihr herüberwinkte.
    Henry assistierte ein großer Mann, der ein bisschen merkwürdig aussah. Als er bemerkte, dass sie ihn beobachtete, kam er zu ihr. “Officer Greg Masters, Miss Anderson”, sagte er leise. “Ich wollte sie nur wissen lassen, dass wir hier sind und uns unter die Leute mischen.”
    “Vielen Dank”, erwiderte sie. Unter die Leute mischen? Da war sie sich nicht so sicher, aber Hauptsache, er war da.
    Über den Innenhof

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