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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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und sah sie wieder an. “Oh nein. Es gibt durchaus noch moderne Piraten. Fragen Sie Ihren Bruder. Man muss nur in die falsche Richtung segeln und prompt handelt man sich Ärger ein. Bedenken Sie – das Meer ist weit. Man mag nicht weit von der Zivilisation entfernt sein und ist auf dem Wasser doch unendlich weit weg von jeder Hilfe. Glauben Sie nur nicht, Piraten gäbe es heute nicht mehr!”
    Dass er so leidenschaftlich gesprochen hatte, überraschte Beth.
    “Piraten, die mit Drogen zu tun haben?”, hakte sie nach.
    Er zuckte mit den Schultern. “Piraten, weil es immer jemanden gibt, der jemand anderem etwas abnehmen will.” Wieder sah er sie an, dieses Mal sehr aufmerksam, dann schaute er wieder weg. “Und Piraten, weil das Wissen eines Menschen manchmal kaum mit Gold aufzuwiegen ist.”
    Was Keith sagte, jagte ihr neue Schauer über den Rücken. Sie hätte nicht sagen können, ob sie lieber sofort aufgesprungen oder näher an ihn herangerückt wäre. Zweifellos saß sie neben einem ungeheuer anziehenden Mann, wie aus Stein und Stahl, dazu sein merkwürdiges Lächeln und die gemeißelten Gesichtszüge. Nicht zu reden von seiner Ausstrahlung.
    Und plötzlich überraschte sie sich bei dem Gedanken an Sex mit diesem Mann.
    Keine gute Idee, wenn man jemandem nicht über den Weg traute, noch dazu, wenn sich das Ganze auf einer einsamen Insel abspielte.
    Und zu allem Überfluss warnte er sie jetzt auch noch ein weiteres Mal.
    “Kehren Sie morgen in ihr gewohntes Leben zurück. Vergessen Sie alles, was Ihnen durch den Kopf gegangen sein mag, während Sie hier waren. Und reden Sie um Himmels willen mit niemandem darüber”, sagte er eindringlich.
    Sie schüttelte den Kopf. “Sie können einem ganz schön Angst machen, wissen Sie.”
    “Tatsächlich? Das ist nicht meine Absicht. Es ist nur besser, wenn man sich nicht einmischt.”
    “Besser inwiefern? Und einmischen in was genau?”
    Nach einem ungeduldigen Schnauben fegte er sich ein paar Sandkörner vom Knie. “Sie sind auf dem besten Weg, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen”, meinte er lässig. “Lassen Sie es einfach gut sein. Wenn man zu tief nach etwas gräbt, stößt man manchmal auf etwas ganz anderes, das man nicht erwartet hat. Und womöglich gar nicht finden wollte.”
    Die Brise erschien Beth auf einmal kühler. Sie schwieg einen Moment.
    “Aber was genau wissen oder vermuten Sie? Und warum wollten Sie heute Nachmittag unbedingt verhindern, dass Brad und Sandy uns entdecken?”
    Er stöhnte. “Da wären wir wieder. Weder weiß ich etwas, noch habe ich einen Verdacht. Ich bin doch bloß ein Taucher, haben Sie das schon vergessen? Ich liebe das Meer, den Sand, den Wind … weit hinuntertauchen, wo es ruhig und friedlich ist und einem niemand in die Quere kommt. Ich gehe gern angeln, mag Inseln, Jimmy Buffet und ein einfaches Leben. Also halte ich mich aus Dingen heraus, die mich nichts angehen. Und ich empfehle Ihnen dringend, es genauso zu halten.”
    Kopfschüttelnd begegnete sie seinem Blick. “Sie bewegen sich im Kreis bei dem, was Sie sagen, und ich kann einfach nichts dagegen tun, dass ich Ihnen nicht glaube, was auch immer Sie mir erzählen.”
    “Ach so?” Er zog eine Braue nach oben und sein Gesicht verhärtete sich für einen Moment. Dann entspannte er sich wieder und lächelte. “Soll das eine Herausforderung sein? Oder eine Anklage?”
    “Weder noch. Ich sage nur, dass ich Ihnen einfach nicht vertraue.”
    “Sehr interessant. Das wäre mir nie aufgefallen – schon weil wir eben erst darüber gesprochen haben.”
    “Jetzt werden Sie auch noch sarkastisch.”
    “Entschuldigen Sie. Wenn ich Sie dermaßen nerve, sollten Sie sich vielleicht erinnern, dass ich hier schon vor Ihnen gesessen habe.”
    Beth versteifte sich und wollte aufstehen.
    Doch er fasste sie am Arm. “Es tut mir leid.”
    “Ich will Ihnen den Platz nicht streitig machen”, sagte sie etwas gezwungen.
    “Ich sage doch, es tut mir leid. Aber Sie sind nun mal zu mir gekommen und haben mich beschuldigt.”
    “Ich habe Sie nicht beschuldigt.”
    “Sie haben mir etwas … vorgeworfen. Aber ich weiß einfach nicht, was Sie eigentlich von mir wollen.”
    Noch immer spürte sie seine Hand auf ihrem Arm. Seine Augen ruhten auf ihr, und der Blick daraus sah so vollkommen aufrichtig aus.
    Warum hatte sie ihn nicht auf irgendeinem Essen ihres Bruders kennengelernt? Oder im Jachtclub oder bei einem Tauchausflug? Warum war er nicht einfach ein alter Schulfreund von

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