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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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was?” Sie schwieg einen Moment. “Ich bin immer noch total verliebt in ihn. Mehr oder weniger.”
    Da Beth nicht ganz verstand, wie “total verliebt” und “mehr oder weniger” zusammenpassten, kam sie sich schon wieder vor wie zu Highschool-Zeiten.
    “Na, dann ist es doch eine tolle Sache”, meinte sie.
    Nachdenklich kaute Sandy auf einem Dorito herum und beobachtete, wie Amanda Brads Arm berührte. Sie schüttelte unglücklich den Kopf und sah Beth an. “Geht das nicht schon ein bisschen zu lange?”
    “Zu lange wofür?”
    “Sollten wir nicht allmählich heiraten?”
    “Ach so. Tja, ich weiß nicht. Ich glaube, es ist gut, wenn man sich vorher richtig kennengelernt hat. Mir wäre es wichtiger, mit jemandem zusammen zu sein, von dem ich weiß, dass ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen möchte, anstatt übereilt zu heiraten und sich dann doch wieder zu trennen. Die Scheidungsrate ist heutzutage erschreckend hoch.”
    “Ist Ihr Bruder geschieden?”
    “Nein. Seine Frau ist gestorben.”
    “Das ist ja schrecklich.”
    “Ja.”
    “Also … finden Sie es nicht schlimm, dass ich mit Brad zusammen bin, obwohl wir immer noch nicht verheiratet sind?”
    Beth zögerte. Nicht eine Minute hätte sie gedacht, dass es Sandy um einen Rat für ihre Beziehung ging – schon gar nicht nach dem, was sie am Nachmittag auf der Lichtung gesehen und gehört hatte.
    “Ich bin vermutlich nicht die Richtige für einen Ratschlag”, antwortete sie zögernd. “Aber ich halte es nicht für verwerflich, mit jemandem egal wie lange zusammen zu sein, wenn es für Sie das Richtige ist.”
    Noch immer sah Sandy zu dem Grüppchen am Feuer und beäugte Amanda. “Meinen Sie, er könnte mir untreu werden?”
    Allmählich fühlte sich Beth ausgesprochen unwohl. “Sandy, ich habe Sie beide doch gerade erst kennengelernt. Ich habe keine Ahnung.”
    Aber Sandy schien ihr gar nicht zuzuhören. “Sie kann einfach nicht aufhören. Auf wen sie es wohl abgesehen hat, was glauben Sie? Ihren Bruder? Oder Keith?”
    Amanda machte in der Tat munter weiter. Jetzt stand sie zwischen Ben und Keith am Grill. Sie lachte immer noch, in unübersehbarer Flirtlaune.
    Und schien ihre Beute ein weiteres Mal um den kleinen Finger zu wickeln.
    “Mein Bruder ist Mitte dreißig”, sagte Beth. “Er muss selbst wissen, was er tut und was das Beste für ihn ist.”
    Sandy seufzte. “Ja, und Keith ist wohl auch erwachsen genug. Aber vielleicht sollte ich nicht untätig bleiben, wenn es Amanda auf Brad abgesehen hat.” Dann sah sie Beth herausfordernd an und schüttelte den Kopf. “Sie sind so sittsam.”
    Beth musste lachen. “Woher wollen Sie das denn wissen? Ich bin schließlich ungebunden.”
    “So was merkt man einfach. Egal, wie gut man jemanden kennt.” Sie lachte leise. “Das spürt man. Aber keine Angst, wenn ich mir jemanden aussuche, dann nicht Keith.”
    “Wie bitte?”
    “Da ist doch etwas im Gange zwischen Ihnen beiden, das wollen Sie wohl kaum abstreiten, oder?”
    “Für eine Lügnerin bin ich auch viel zu aufrichtig, stimmt’s?”, meinte Beth leichthin.
    Aber Sandy ließ nicht locker. “Auf jeden Fall steht er auf Sie. Das kann man in seinen Augen lesen, sobald Sie auch nur vorbeilaufen. Und genau deshalb würde ich es auch nicht bei ihm versuchen. Das wäre vergebliche Liebesmüh. Er ist längst vergeben. Und solche Spiele schätze ich nicht. Und Brad auch nicht, glaube ich. Amanda geht mir nur höllisch auf die Nerven.”
    “Es macht den Eindruck, dass Sie und Brad etwas … ganz Besonderes verbindet”, sagte Beth etwas lahm, weil ihr das Thema immer noch unangenehm war. Denn am liebsten hätte sie laut gerufen: Was zum Teufel haben Sie heute gesucht? Einen Totenschädel?
    Stattdessen richteten die beiden Frauen ihren Blick auf Brad. Offenbar war sein Kaffee fertig, und nun wollte er anscheinend Irish Coffee machen. Zumindest hielt er eine Flasche Whiskey in der Hand.
    “Hey, so was hätte ich auch gern”, meinte Beth und stand auf – dankbar für den willkommenen Anlass, um die Unterhaltung zu beenden, die ihr viel zu vertraulich geworden war. Weder kannte sie Sandy, noch konnte sie ihr trauen. “Kommen Sie, wir gehen hinüber, und kein Mensch wird denken, sie hätten einen anderen Grund als den Irish Coffee dafür.”
    Sandy sah sie erleichtert an und Beth merkte, dass sie sich tatsächlich Sorgen machte. Aber Brad hatte bisher nichts Beunruhigendes getan, und Amanda flirtete wirklich mit jeden Mann in ihrer

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