Mörderisches Paradies
Und er machte sich zu viele Sorgen. Wäre das Leben doch nur ein einziger Segeltörn von einer Insel zur nächsten …
Verflucht. Am liebsten hätte er Beth genommen und geschüttelt. So schreckhaft war er nur wegen dieser verdammten Insel!
Kopfschüttelnd wandte er sich wieder dem Vorhängeschloss zu und stellte die Zahlenkombination ein.
Klick … klick … klick.
Das Schloss sprang auf.
Ben zog sich um und ging zum Pool.
Draußen war es noch nicht einmal dunkel. Lächerlich, dass er meinte, irgendetwas gehört zu haben. Oder irgendjemanden.
Wütend auf sich selbst ging er zum Beckenrand und sprang hinein. In langen Zügen glitt er durchs Wasser. Als er tropfnass wieder herauskam, erwarteten ihn seine Freunde mit einem frischen Bier.
Auch Amber war herausgekommen und winkte ihm lächelnd zu. Anscheinend war Kim von ihren Eltern abgeholt worden. Amber schlenderte zu ihm herüber. “Dad, meinst du, Tante Beth hätte was dagegen, wenn wir unsere Burger hier essen? Ich würde auch gern schwimmen.”
“Nur zu. Beth wird es egal sein. Es ist ein schöner Abend – und du hast recht, wir sollten es entspannt angehen.” Mehr sagte er nicht, fühlte sich innerlich aber geschmeichelt, weil sie ein bisschen Zeit mit ihm verbringen wollte.
Wieder lächelte sie und zog dann ab, um sich umzuziehen. Sein Herz machte plötzlich einen Satz.
Es war sehr schwer, jemanden so zu lieben, ohne ihn damit zu erdrücken.
Während seine Tochter in Richtung der Kabinen verschwand, spürte er wieder dieses merkwürdige Kribbeln, das ihn im Umkleideraum überkommen hatte.
Angst.
Völlig abwegig, aber unverkennbar.
Er hatte Angst. Und nicht die geringste Ahnung, wieso.
Als hätte sich ein Schatten über sein Leben gelegt, der alle Ruhe und Leichtigkeit verdeckte.
Ben sah auf.
Noch immer stand die Sonne strahlend hell am Himmel.
Er versuchte sich einzureden, dass er sich den Schatten nur einbildete.
9. KAPITEL
B eth war froh, dass sie Ben nicht verraten hatte, was die Mädchen an ihrem Computer angestellt hatten. Als sie zu ihm und Amber an den Pool kam, waren mehrere Familien dabei, Schulterringen zu spielen.
Ben trug Amber auf seinen Schultern und hatte die Gegner fest im Griff. Das Ganze machte allen viel Spaß, und die Teilnehmer wurden von allen Seiten angefeuert.
Lächelnd setzte Beth sich an den Spielfeldrand und schaute zu, bis Amber sie sah und winkte, bevor sie ihrem Vater mit der Hand auf den Kopf klopfte, damit er sie auch sah.
Als die gegnerische Mannschaft versuchte, aus Bens vorübergehender Ablenkung einen Vorteil zu ziehen, übernahm Amber die Regie und nahm es mit allen auf. Ihr Gegner ging zu Boden, und Amber lachte fröhlich.
Wie ein kleines Mädchen.
Nachdem Vater und Tochter sich gegenseitig zu ihrem Sieg beglückwünscht hatten, kamen sie zu Beth und stiegen aus dem Pool.
“Glückwunsch”, gratulierte Beth.
“Danke”, sagte Amber. “Ist es okay, wenn wir hier essen? Magst du auch einen Hamburger? Ich gehe hinein und bestelle uns etwas. Oder willst du lieber Fisch oder etwas von der Salattheke?”
Um ihre Nichte direkt ansehen zu müssen, schirmte Beth mit der Hand die Sonne von ihrem Gesicht ab. “Meinst du, ich sollte besser nur einen Salat essen?”
“Aber nein!”
“Ich nehme Hamburger und Pommes und dazu einen Eistee”, sagte sie. “Und du, Ben?”
“Dasselbe.”
Amber nickte, grinste und lief los, um die Bestellung aufzugeben.
Als Beth Ben den Prospekt hinhielt, sah er sie überrascht an. “Salsa-Stunden?”
“Du solltest das auch lernen”, meinte sie. “Außerdem passt es doch wunderbar zu einer Sommerparty.”
“Ja, da hast du sicher recht”, nickte er. “’Summer Sizzler’, Salsa – was sollte daran falsch sein?”
“Eben.”
“Aber ist das wirklich alles, was du vorhast?” Er beugte sich vor. “Versprich mir, dass du nicht planst, so mehr über die Monocos herauszufinden.”
“Ich habe Maria Lopez zufällig beim Mittagessen getroffen. Und sie ist eine echte Salsa-Queen. Also habe ich mit ihr darüber geredet. Es wird viel Spaß machen, und Eduardo Shea hat mir einen sehr guten Preis gemacht, weil er sich von der Aktion neue Tanzschüler für sein Studio erhofft.”
Seufzend schüttelte Ben den Kopf und setzte sich in einen Stuhl.
Sehr zu Beths Missfallen kam eines der Mitglieder, Tania Whirlque, zu ihnen und sprach sie prompt auf dasselbe Thema an.
“Hi, Beth! Ich habe gehört, wir bekommen zum Sizzler einen Tanz-Workshop.”
Dabei hatte Beth
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