Mörderisches Paradies
lachten, hörte Beth das Klacken ihrer Absätze auf dem Beton.
Ein leichter Wind strich durch die Bäume und Büsche, die das Grundstück des Clubs eingrenzten.
Plötzlich hörte Beth hinter sich Schritte.
Sie sagte sich, dass es keinen Grund gab, nur wegen ein paar Schritten nervös zu werden. Im Club waren noch viele Leute, und wahrscheinlich hatte sich rein zufällig noch jemand entschlossen, gerade jetzt zu gehen.
Bildete sie sich das nur ein, oder klangen diese Schritte wirklich wie ein Echo ihrer eigenen?
Abrupt blieb sie stehen und drehte sich um.
Der Wind an ihrem Nacken fühlte sich kühl an.
Nicht kühl. Eisig.
“Hallo?”, rief sie. “Ist da jemand?”
Keine Antwort.
Auf einmal kamen ihr die Büsche, die im Tageslicht so hübsch aussahen, drohend und undurchdringlich vor, als versteckten sich Millionen Gefahren dahinter.
Beth drückte den Rücken gerade durch und richtete sich kerzengerade auf. “Hallo?”, rief sie noch einmal. Wieder kam keine Antwort.
Sie hastete weiter zu dem Ende des Parkplatzes, wo der Wachmann in seinem kleinen verglasten Häuschen saß.
Doch sie sah ihn nicht. Vielleicht saß er in einer Ecke seines Häuschens, den Kopf über ein Buch gebeugt.
Oder jemand hatte ihn um die Ecke gebracht.
“Ach, komm”, murmelte sie kaum hörbar und ärgerte sich über sich selbst, weil ihre Fantasie mit ihr durchging. Er war irgendwo da vorn. Oder er half gerade jemandem, der Ärger mit seinem Wagen hatte.
Zu ihrem Auto waren es keine zwanzig Meter mehr.
Ohne den Wagen aus den Augen zu lassen, ging sie weiter, ihre Handtasche eng an sich gedrückt, und griff nach dem Pfefferspray darin.
Zwar war der Parkplatz hell erleuchtet, aber viel Licht warf auch viel Schatten.
Und dann diese Büsche, die alle immer so schön groß und buschig fanden.
Sie konnte sie plötzlich nicht mehr leiden. Überhaupt nicht.
Geh zu deinem Auto, sagte sie sich. Sie musste diesem Horror ein Ende machen.
Jetzt drang vom Club kein Geräusch mehr zu ihr. Klack, klack. Sie hörte nur das Geräusch ihrer Absätze auf dem Asphalt, und dann …
Schritte, die ihr folgten.
Noch einmal drehte sie sich um.
Und hätte schwören können, einen Schatten hinter einem der Bäume verschwinden zu sehen.
“Hallo?”, rief sie.
Keine Antwort.
Als sie ihren Wagen fast erreicht hatte, traf sie eine rasche Entscheidung.
Pfeif auf deine Vernunft.
Lauf!
Beth rannte los und hielt die Autoschlüssel schon in der Hand, als sie an ihrem Wagen ankam. Sie riss die Tür auf, stieg ein, ließ sich auf den Fahrersitz fallen, knallte die Tür zu und wollte schon erleichtert aufatmen, als ihr einfiel, dass sie die Zentralverriegelung betätigen musste.
Dann lehnte sie sich zurück und atmete tief durch. Sie erlaubte sich ein paar Sekunden Auszeit, und als sie wieder aus dem Fenster sah, entdeckte sie den Wachmann in seinem Häuschen.
Erleichtert schloss sie die Augen, atmete tief ein und machte die Augen wieder auf. Und erschrak. Jetzt war der Wachmann wieder verschwunden, und Beth beugte sich zum Beifahrerfenster, um ihn zu suchen.
In diesem Moment tauchte jemand vor ihrer Windschutzscheibe auf.
Ben wusste, dass sie besser gehen sollten, aber er genoss den Abend. Amber war guter Dinge und lächelte sehr viel – fast wie als kleines Mädchen.
Sie war ein liebes Kind, sagte er sich. Talentiert und voller Tatendrang. Er konnte sich glücklich schätzen.
“Hast du die Jacht gesehen, die gegenüber der ‘Sea Witch’ vor Anker gegangen ist?”, fragte Mark plötzlich.
“Was? Entschuldige … ich war für einen Moment ganz woanders”, bemerkte Ben hastig.
“Das ist heute so eine Nacht, oder?”, meinte Mark.
“Ich glaube, mir ist kein neues Boot aufgefallen”, sagte Ben.
“Das ist ein echtes Prachtstück. Da würde ich gern mal an Bord eingeladen!”
“Was für ein Boot ist es denn?”
“Eine Motorjacht. Sieht aus, als könnte man damit überall und jederzeit alles anstellen, was man sich nur erträumt”, schwärmte Mark.
“Wirklich? Neulich auf Calliope Key gab es auch ein paar Typen mit so einem Boot”, erzählte Ben.
“Hast du es dir angesehen?”
“Darauf kannst du wetten. Und an Bord gab es wirklich alles, was man sich nur vorstellen kann.”
“Na, falls wir vom selben Boot sprechen und du die Leute kennst, musst du mir eine Einladung besorgen”, sagte Mark.
Ben nickte. “Sie waren zu dritt. Der Besitzer hieß Lee Gomez. Und seine Freunde Keith Henson und Matt Albright.”
“Und womit
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