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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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seine schlechten Nerven, als er nach seinen Sachen griff und in den Duschraum ging.
    Beth liebte ihr Zuhause. Ein Reihenhaus direkt an der Mary Street. Auch wenn es nicht besonders alt war – höchstens dreißig Jahre –, war es im alten spanischen Stil gebaut. Dazu gehörten ein kleiner Vorgarten und ein Garten hinter dem Haus. Den gesamten Reihenhauskomplex umgab eine maurisch anmutende Mauer, und jedes Haus hatte einen eigenen Zugang.
    Ihren Hof zierten eine Palme und ein Limettenstrauch, und in dem winzigen Garten hatte sie in einem von Backstein gesäumten Beet verschiedene Blumen gepflanzt. Auf der Veranda stand eine Hollywoodschaukel.
    Weil das Parken nur von neun Uhr morgens bis zum späten Nachmittag gebührenpflichtig war, konnte sie ihren Wagen ohne Probleme an der Straße parken. In Coconut Grove ließ man sich morgens Zeit. Die meisten Geschäfte – abgesehen von den Banken – öffneten erst ab zehn, viele sogar erst um elf.
    Beth parkte vor ihrem Haus, öffnete das unverschlossene Gartentor und lief schnell zu ihrem Haus. Mit einem leisen Fluch stellte sie fest, dass die Paranoia, die im Club von ihr Besitz ergriffen hatte, immer noch da war. Denn als sie den schmalen Weg entlanglief, war sie plötzlich überzeugt, auf der Straße einen Schatten zu sehen.
    Ganz sicher, da war ein Schatten, und gleich darauf war er wieder verschwunden.
    Die Straßen, die tagsüber so entspannt und angenehm waren, kamen ihr jetzt plötzlich gespenstisch vor. Coconut Grove war berühmt für die üppigen Gärten seiner Anwohner, aber bei Nacht, und vor allem im Mondschein, warfen die vielen Pflanzen lange unheimliche Schatten. Und die Blätter raschelten. Ständig. Darüber dachte sie normalerweise gar nicht nach.
    Aber heute …
    In Windeseile lief Beth die Stufen zu ihrer Haustür hinauf. Auf dem Weg fielen ihr die Schlüssel herunter. Sie bückte sich, um sie wieder aufzuheben, und sah dabei hinter sich in Richtung Straße – überzeugt, wieder Schritte gehört zu haben.
    Ein kleines Stück die Straße hinunter stand eine riesige Eiche.
    Wie schon vorhin auf dem Clubparkplatz hatte sie auch jetzt den Eindruck, dass plötzlich ein kleinerer Schatten mit dem größeren des Baumes verschmolz.
    Als würde sich jemand hinter der Eiche verstecken.
    Sie griff schnell nach dem Schlüsselbund und fluchte leise, weil ihre Hände zitterten.
    Endlich steckte der Schlüssel im Schloss und die Tür ging auf. Beth stürzte hinein, warf die Tür zu und lehnte sich von innen dagegen. Dann machte sie kurz die Alarmanlage aus, stellte sie wieder ein und schloss die Haustür ab.
    Doch selbst hier verspürte sie noch das ungute Gefühl in ihrem Nacken. Statt das Licht anzumachen, lief Beth zum Fenster, um hinauszuspähen.
    Das konnte doch nicht wahr sein!
    Es waren tatsächlich zwei Schatten gewesen.
    Hinter dem Baum tauchte ein Mann auf.
    Beth konnte ihn kaum erkennen und sah nur, dass er ziemlich groß war.
    Und dass er ihr Haus beobachtete.
    Hastig trat sie einen Schritt zurück, zwar erschrocken, aber merkwürdigerweise nicht so panisch, wie sie erwartet hatte.
    Wenigstens war sie nicht wahnsinnig geworden.
    Weil ihr klar war, dass sie ihn im Auge behalten musste, sah sie schnell wieder zum Fenster hinaus. Um zu wissen, was er tat und wohin er ging.
    Aber er war bereits verschwunden.
    Jetzt kroch die Angst doch in ihr hoch.
    Ob er sich näher an das Haus heranschlich? Versuchte er etwa, irgendwie hereinzukommen?
    Was sollte sie tun … die Polizei rufen?
    Und ihr was erzählen? Dass ein Mann auf einer öffentlichen Straße gestanden hatte?
    Kurz entschlossen lief sie eilig durchs Haus, prüfte zuerst im Erdgeschoss alle Fenster, lief nach hinten, um sicherzugehen, dass alles verriegelt war, dann nach oben und kontrollierte auch dort alle Fenster und die Glastür zum Balkon. Alles war fest verschlossen.
    Trotzdem wusste Beth, dass sie in dieser Nacht kein Auge schließen würde.
    Sie trug ein Kissen und eine Decke nach unten und machte sich ein Bett auf der Couch im Wohnzimmer. Doch plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen.
    Im ganzen Haus brannte jetzt Licht. Das war vermutlich dumm – und das vermutlich konnte sie umgehend streichen.
    Andererseits wollte sie nicht im Dunkeln sitzen und warten.
    Immerhin hatte sie schwere Vorhänge. Auf dem Coconut Grove liefen dauernd Menschen herum, Fahrräder fuhren vorbei und Nachbarn führten ihre Hunde spazieren. Auch wenn sie gern hier wohnte, bestand Beth auf ihrer Privatsphäre, und

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