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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sie.
    “Dann rufe ich an.”
    Er griff nach dem Telefon, doch sie hielt ihn am Arm zurück.
    “Nein, bitte – nicht die Polizei.”
    “Aber sie wollten dir etwas antun.”
    “Sie haben es nicht nur auf mich abgesehen. Sie haben gedroht, Amber etwas anzutun, wenn ich die Polizei benachrichtige.”
    Er zögerte. “Beth, egal, auf wen sie es abgesehen haben, du musst die Polizei benachrichtigen.”
    “Ich werde ihr Leben nicht in Gefahr bringen. Und wenn du die Polizei rufst, dann werde ich sagen, dass du lügst. Das schwöre ich dir. Ich werde sagen, dass du mir nachstellst.”
    “Das würdest du nicht tun.”
    “Oh doch, das würde ich. Ich meine es ernst, Keith.”
    Er fluchte, wandte sich ab und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Beth trank noch einen Brandy und merkte, dass die Anwesenheit von Keith ihr trotz aller Wut und Enttäuschung ein Gefühl von Sicherheit vermittelte. Allmählich kehrte ihre Entschlossenheit zurück.
    “Ich nehme mal an, dass du selbst kein Bulle bist”, sagte sie dann abweisend.
    Er drehte sich wieder zu ihr. “Nein, ich bin kein Bulle. Aber ich weiß, dass man so gefährliche Leute nicht einfach entkommen lassen darf.”
    Statt zu antworten, griff sie nach dem Telefon. Sie würde nicht die Polizei anrufen, aber Ashley. Nein, vielleicht wurde sie ja beobachtet. Verrückt, schließlich stand sie in ihrem eigenen Haus, Vorhänge zu, Tür verschlossen – und Keith neben sich.
    Obwohl sie bezweifelte, dass ihre Angreifer zu der Sorte Gangster gehörten, die ihr Telefon anzapften, legte sie den Hörer trotzdem wieder weg.
    Sie hatten gedroht, Amber etwas anzutun. Das war ein schrecklicher Gedanke.
    Sollte sie das Leben ihrer Nichte in Gefahr bringen? Und dann die Ereignisse dieses Tages: ein Totenschädel auf ihrem Schreibtisch – und ein Jachtclub voller Leute, die ihre Reaktion auf diesen angeblichen Streich für völlig überzogen hielten. Mit ein wenig Glück würde sie ein weiteres Mal an Officer Garth geraten. Und was der sagen würde, konnte sie sich nur zu gut ausmalen.
    “Wie du ja weißt”, erklärte sie Keith kühl, “habe ich heute schon einmal die Polizei gerufen. Stell dir nur vor, was passiert, wenn ich das noch einmal tue. ‘Sind Sie ganz sicher, dass Sie sich das nicht nur eingebildet haben? Und da stand jemand ganz nah bei Ihnen? Aber warum können Sie die Person dann nicht beschreiben? Da hat sich sicher nur jemand einen Streich erlaubt.’ Dann könnte ich zu meiner Verteidigung vorbringen, dass ich mich am Knie verletzt habe. Und der herzensgute Officer würde erwidern: ‘Vermutlich haben Sie sich vor einem Busch erschreckt, Miss Anderson. Dabei sind Sie hingefallen und haben sich verletzt.’“
    “Beth, ich war dabei. Ich habe sie gesehen.”
    “Stimmt. Du hast sie gesehen. Du bist ihnen nachgerannt, aber sie konnten entkommen.”
    “Die Gegend hier mit all den Gärten ist sehr unübersichtlich. Da gibt es tausend mögliche Verstecke. Aber genau das ist der Punkt. Das sind Feiglinge. Jemand hat sie aufgeschreckt, und sie sind abgehauen.”
    “Ich bin kein Idiot, Keith. Sie haben mir mit meiner Nichte gedroht.”
    Er legte seine Hände auf ihre Schultern. “Beth …”
    Sie machte sich von ihm los. “Und selbst wenn wir die Polizei holen, können sie nicht viel machen. Ich habe die Nase voll von Leuten, die mir nicht glauben. Und jetzt ist auch noch meine Nichte in Gefahr.”
    “Beth, du bist in Gefahr seit dem Moment, in dem du den Schädel gesehen hast und die Mädchen davon geredet haben, als wir an dem Abend am Strand zusammensaßen.”
    “Soll das heißen, dass jemand von der Insel diesen Schädel auf meinen Schreibtisch gestellt hat?”
    “Wenn da ein Schädel war”, sagte er leise.
    “Nicht du auch noch!”
    “Beth, ich weiß, dass du etwas verstecken wolltest. Und ich habe das ganze Gelände danach abgesucht.”
    “Und du wusstest, wonach du gesucht hast?”, wollte sie wissen.
    “Nein. Aber ein Menschenschädel wäre mir wohl kaum entgangen.”
    Beth sah ihn nur an, eine Augenbraue nach oben gezogen.
    Er seufzte. “Na gut, Beth. Ich hatte nicht viel Zeit. Und wurde kurz darauf unterbrochen. Aber ich wusste doch, wo du gestanden hast – also hätte ich ihn doch finden müssen.” Wieder diese stillschweigende Andeutung.
Ich hätte ihn finden müssen
. Aber dann schüttelte er den Kopf, als würde ihm die Andeutung noch weniger gefallen als ihr. “Beth, in dieser Nacht waren Leute unterwegs, die eigentlich hätten schlafen

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