Mörderisches Verlangen (German Edition)
ihn auf die Wange und ging Richtung Tür.
„Cool.“
Sie drehte sich um und musste lächeln. Da war er wieder, der charmante Drew, der aussah wie ein Schuljunge und sich die Stelle an der Wange hielt, auf die sie ihn geküsst hatte.
Sie verließ das Zimmer. Auf dem Flur blieb sie st e hen. Drew war attraktiv und auch geheimnisvoll. E i gentlich ein Mann, den sie früher nicht verschmäht hätte, trotz des kurzen bedrohl i chen Intermezzos.
Langsam ging sie zu ihrem Zimmer, starrte aber auf die g e genüber l iegende Tür. Ob Marc noch wach war? Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als ihr klar wurde, dass es ni e mand anderen als Marc geben würde. Sie wollte keinen a n deren mehr. Es ging einfach nicht. Und diese Erkenntnis tat unglau b lich weh.
8
R
obert betrachtete die schlafende Kathrin.
Die Sonne hatte ihr strahlendes Gesicht aufg e legt und erhel l te durch die Vorhänge den Raum.
Sie lag auf dem Bauch und atmete ruhig. Sie würde noch eine Weile schlafen. Das Brandzeichen an ihrer Schulter erfüllte ihn mit Stolz und es machte ihn geil. Er überlegte, ob er sie noch einmal von hinten ne h men sollte, während sie schlief. Aber das hatte er letzte Nacht mehrmals getan. Ein Gefühl von Beda u ern schlich sich in seine Eingeweide. Er hätte es gern anders gehabt. Er mochte Kathrins Offenheit, ihre Spontaneität, ihre leichte Naivität und die Begeist e rung, mit der sie ihren Laden führte. Natürlich auch ihre Leidenschaft im Bett. Sie hatte sich sofort in den devoten Part gefügt. Leider hatte er sie gestern zum ersten Mal anders gefügig machen müssen. Drogen waren schon etwas Feines. Solange man sie nicht selbst nahm. Sie brachten ihm all das Geld, das er für seinen extravaganten L e bensstil b e nötigte und sie ermöglichten ihm auch , Kathrin mit einem Brandze i chen zu kennzeichnen und sie für immer ihm gehören zu lassen. Das war nicht die Lösung, die er g e wollt hatte, aber es ging nicht anders. Mit Walter im Nacken und der nächsten Woche vor der Brust konnte er es sich nicht erlauben, dass sie auf einmal Fragen stellte, oder sich weigerte ihm zu dienen. Mit Sicherheit hätte sie das irgendwann fre i willig getan, aber die Frage war, wann? Er konnte nicht warten. Er liebte sie, er wollte sie besitzen. Jetzt.
Er streichelte über ihre Locken, die im Sonnenlicht wieder diesen schönen roten Schimmer hatten. I r gendwo piepte ein Handy.
„Verflucht noch mal.“ Er stieg aus dem Bett. Es war nicht sein Telefon. In Kathrins Handtasche, die gestern auf dem Couchtisch gelandet war, wurde er fündig. Er versicherte sich, dass sie durch das Gepi e pe nicht geweckt worden war, ging dennoch in das andere Schlafzimmer , um sie nicht zu stören. Es war Kathrins Mitarbeiterin.
„Sie können s ie nicht sprechen, sie schläft noch.“
„Die ersten Kunden sind im Laden. Ist sie krank?“
Robert strich sich die Haare nach hinten. Lästige Made, bl ö de Pute. „Schicken Sie die Kunden nach Hause und machen S ie den Laden dicht.“
„ Ich kann doch nicht einfach …“
„Doch S ie können, wenn Ihnen etwas an einer Abfindung liegt. Der Laden wird dichtgemacht. Meine Frau hat es nicht nötig zu arbeiten. Sie wird sich in den nächsten Tagen bei Ihnen melden.“
Er legt e auf und stellte das Handy auf lautlos. Er sprang u n ter die Dusche und bestellte dann beim Zimmerservice das Frühstück. Wenn seine Frau au f wachte, würde sie bestimmt Hunger haben.
*
David schaltete den Rechner aus. Er hätte noch so viel zu tun, aber etwas anderes hatte jetzt Priorität. Am liebsten hätte er laut in der Gegend rumg e schrien, aber wie hätte er das seinen Leuten erklären sollen ?
Die Sache mit Drew lag ihm schwer im Magen, dann der B e such von Robert Eagle nächste Woche, den er auch noch in seinem Haus beherbergen musste. Zu allem Überfluss war Marc heute Morgen nicht zur Arbeit erschienen. Noch nie war das passiert. In den zehn Jahren, in denen er für ihn arbeitete, war er nicht ein M al krank gewesen, gefehlt hatte er nur nach Vanessas Tod und wenn es seiner Tochter nicht gut ging. D a vid war in Marcs Wohnung gewesen. Die Tür hatte er offen vorgefunden. Das Bett von Marc unbenutzt. Bettina hatte Je s sica heute zum Kindergarten gebracht, niemand hatte ihn g e sehen. Nur R e becca hatte er nicht gefragt, aber sie war heute Mo r gen allein in der Küche gewesen. Selbst wenn die beiden die Nacht miteinander verbracht hatten, hätte Marc seiner A r beit nachgehen können.
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