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Mörderisches Verlangen (German Edition)

Mörderisches Verlangen (German Edition)

Titel: Mörderisches Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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n schaftlicher als im Whirlpool und drehte sich dann zur Couch um, auf der der silberne Koffer lag. „Du bekommst jetzt ein Branding von mir.“
    Er holte ein kleines , längliches Eisen aus dem Koffer. Am unteren Ende war ein kleiner Adler angebracht mit den Initi a len R und E. Kathrin realisierte erst nicht, was er gesagt hatte, doch dann begriff sie. Oft waren Menschen in ihr Kosmeti k studio gekommen und hatten gefragt, ob sie auch Tattoos, Piercings und Brandings anbieten würde. Sie hatte sich mit dem Thema auseinandergesetzt. In Roberts und ihrem Fall würde man wohl eher von S k arifi k ation sprechen. Sie würde dieses Branding als Zeichen der Unterwerfung tragen. Es wü r de wehtun, aber das war es wert. Sein Zeichen in ihre Haut g e brannt. Auf ewig vernarbt, auf ewig mit ihm verbu n den, das war doch etwas viel D eutlicheres als ein Ehering.
    „Tu es.“ Ihr Kopf fühlte sich an, als sei er in Watte gepackt. Das musste am Alkohol liegen. Woran sonst. Sie ließ den B a demantel zu Boden gleiten und beobachtete , wie Robert das Eisen ins Kaminfeuer hielt.
    „Ich will, dass du es am Schulterblatt trägst.“
    Sie drehte sich um und wartete. Der silberne Ko f fer lag offen vor ihr. Komisch, dass er so viele Med i kamente dabeihatte. Bestimmt, weil er nicht wollte, dass etwas mit dem Branding schiefging. Sie versuchte zu lesen, was auf den Packungen stand. Tem a zepam stand auf einer Packung. War das nicht ein na r kotisierendes Mittel ? Sie konnte nicht mehr klar denken. Sie wollte Robert und sie würde ihn bekommen, alles andere war u n wichtig.
    Der Schmerz traf sie unvermittelt und sie wäre g e fallen, wenn er sie nicht festgehalten hätte. Eigentlich hielt er sie nicht wir k lich fest, sondern fasste sie am Kopf , um ihr den Mund zuz u halten. Ihr wurde schlecht und sie würgte. Schnell ließ er los, fing sie auf und trug sie zum Bett. Er legte sie auf den Bauch und Kathrin spürte, dass ihr die Tränen über die Wange liefen. Ihr Kosmetiksalon tauchte vor ihrem inneren Auge auf.
    „Arbeiten … ich … Salon.“
    „Sei ruhig , mein Darling. Du wirst nie wieder arbe i ten. Dein Salon ist Geschichte.“
    Er hob ihren Kopf an und flößte ihr eine Flüssi g keit ein. Sie verschluckte sich fast in ihrer Position. Der Schmerz ließ nach und sie wurde unendlich m ü de.
     
    *
     
    Rebecca hielt es in ihrem Zimmer nicht aus. Sie rannte för m lich zur Tür, ließ sie mit einem lauten Knall hinter sich zufa l len, lief in Windeseile die Treppe hinunter und aus dem Haus. Sie hastete Richtung Gestüt. Irgendwann sah sie eine Bank und ließ sich ei n fach darauf nieder.
    Sie begann zu weinen. Sie weinte nie , und als sie es jetzt tat, half es ihr nicht. Ganz im Gegenteil, es machte es nur schli m mer. Sie hatte noch nie wegen eines Mannes geweint und de s halb mischten sich jetzt Tränen der Trauer mit Tränen der Wut. Im Waisenhaus hatte sie schnell gelernt, dass sie stark sein musste , um sich im Leben durchzuboxen. Sie hatte veri n nerlicht , dass es niemanden gab, auf den man sich verlassen konnte. Niemanden außer sich selbst. Das machte sie so w ü tend. Wenn sie sich nicht einmal auf ihre eigene Stärke verla s sen und ein Kerl sie einfach aus der Bahn werfen konnte, dann war alles verloren. Mit einer hastigen Bewegung strich sie sich über die Augen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sich jemand lau t los neben sie gesetzt hatte. Noch einmal wischte sie die Tränen fort und sah zur Seite.
    „Drew!“
    „Ich hab dich hier sitzen sehen. Ich hab noch mal ne Runde gedreht, weil die Hengste heute etwas unruhig waren. Wah r scheinlich , weil ein paar Stuten rossig sind.“ Er unterbrach se i nen Redeschwall und sah sie verlegen an. „Kann ich irgendwas für dich tun?“
    Es war Vollmond und in diesem Licht sah sie Drew in die verschiedenfarbigen Augen. Sie wollte gern alles vergessen. Diesen ganzen Gefühlskram, in den sie geraten war. „ Ich könnte einen Drink und jema n den zum Reden gebrauchen “, sagte sie aus einem Impuls heraus.
    „Da bist du bei mir an der richtigen Adresse.“
    Rebecca musste grinsen und Drew hob in gespielter Entrü s tung eine Augenbraue. „Hey, klar bin ich scharf auf dich, aber mir ist schon klar, auf wen du hier scharf bist. Also keine So r ge, ich werde mich wie der perfekte Gentleman benehmen.“ Er stand auf, hielt ihr mit einer Verbeugung die Hand hin. Sie ließ sich hochziehen und hakte sich bei ihm unter. Das Lächeln fiel ihr schon wieder leichter , und als Drew

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