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Mörderisches Verlangen (German Edition)

Mörderisches Verlangen (German Edition)

Titel: Mörderisches Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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David machte sich Sorgen.
    Er löste seinen Zopf und strich sich die Haare nach hinten. Dann befestigte er d en Gummi erneut. Vie l leicht sollte er sich endlich mal einen Kurzhaarschnitt zulegen. Er war fast vierzig. Er löste den Zopf erneut und fragte sich, worüber er hier nachdachte.
    Aber er kam zu keinem Ergebnis, was mit Marc los sein könnte. Vor zehn Jahren war er mit fünfun d zwanzig bei ihm aufgetaucht. Ohne Vergangenheit, aber mit einer begnadeten Hand für Vollblüter. Seine Schwester hatte sich direkt in ihn verliebt und so nahm alles seinen Lauf. Nach drei Jahren heir a teten sie und am Abend des Junggesellenabschieds hatte Marc ihm gestanden, dass er bei der IRA gewesen war. David war ausgerastet. Seine Schwester sollte keinen Terroristen heiraten. Aber dann hatte David nachgedacht. Sie liebte diesen Mann und er hatte ihnen beiden nie einen Grund gegeben, an ihm zu zweifeln. David war ein Mann mit Prinzipien und sein oberstes Prinzip hieß: Jeder hat eine zweite Chance verdient. Also hielt er sich daran. Die Zeit nach der Hochzeit war die g lücklichste. Dann wurde Vanessa schwanger. Bei der Geburt von Jessica starb sie an einer geplatzten Ader im Gehirn. Jessica übe r lebte und das schweißte Marc und ihn noch weiter zusammen. D a vid wusste nicht, was Marc getan ha t te, bevor er hier herkam. Aber das war auch nicht wichtig. Er wusste, dass Marc ein g u ter Mensch war. Aber irgendetwas lief in letzter Zeit schief.
    David lief wie ein Tiger im Käfig auf und ab und plötzlich hatte er eine Ahnung, wo Marc hingegangen sein könnte.
     
    *
     
    Sein Rücken schmerzte und ihm war kotzübel. Wie tief konnte man eigentlich sinken? Marc bemerkte David erst, als dieser sich auf den Boden neben ihn setzte.
    „Woher wusstest du, dass ich hier bin?“ Marc war entsetzt, dass seine Stimme nur ein Krächzen war. Kein Wunder nach zwei Flaschen Jack Daniels. Die Flaschen lagen leer vor ihm auf dem Boden und D a vid betrachtete sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
    „Ich wollte die ganze Stadt nach dir absuchen und habe einer inneren Eingebung zu f olge hier angefa n gen. Seit wann bist du hier?“
    „Mitternacht.“
    David lehnte sich ebenfalls an Vanessas Grabstein.
    „Ich würde jetzt alles für deine Sonnenbrille g e ben.“
    Lächelnd nahm David seine Brille ab und reichte sie Marc.
    „Danke.“
    „Hat es geholfen?“
    Marc wusste, dass David nicht nur den Alkohol meinte, so n dern auch die Nacht an Vanessas Grab. Kurz nach ihrem Tod war er oft hergekommen. Ei n fach über den Zaun geklettert und hier die Nacht verbracht. In den letzten drei Jahren hatte er das kaum noch getan. So gut wie gar nicht. Bis zur let z ten Nacht. Früher hatte es ihm geholfen. Dieses Mal nicht. „Nicht wirklich.“
    „Wenigstens bist du ehrlich. Sie ist tot , Marc. Ich lebe noch. Vielleicht kann ich dir helfen.“
    „Ich weiß, dass sie tot ist. Ich liebe sie und werde sie immer lieben, aber das ist nicht mein Problem.“
    „Warum verliebst du dich dann nicht wieder?“
    Marc schnaubte. „Was ist mit dir, Kumpel? Ich war wenig s tens schon mal verheiratet.“
    „Es geht hier nicht um mich.“
    Marc wusste nicht, was er sagen sollte, außerdem war da di e ses verdammte Hämmern in seinem Kopf und sein Magen war auch nicht gerade zufrieden. Die ersten älteren Herrschaften liefen kopfschüttelnd an ihnen vorbei.
    „Ich glaube , wir sehen aus wie zwei Penner. Gleich kommt die Friedhofsaufsicht“ , sagte David.
    „ D u trägst die Haare offen, also werden sie dich als den Pe n ner erkennen.“
    „Arschloch.“
    Marc lachte. David war aufgestanden und hielt ihm die Hand hin. Marc ließ sich hochziehen. „Scheiße, mein Rücken. Ich werde alt.“
    „Jo, fünfunddreißig ist echt nah am Altersheim. Komm, ich lade dich auf nen Kaffee ein. Ich glaub , den kannst du gebra u chen. Und dann solltest du d u schen. Ich gebe dir den Rest des Tages frei. Unte r nimm was Schönes mit Jessica.“
    „Danke.“
    „Hör auf , dich ständig zu bedanken. Wir sind noch nicht fe r tig. Beim Kaffee will ich erst mal wi s sen, was mit dir los ist.“
    Marc lief David hinterher und ließ sich von ihm zum näch s ten Café fahren. David bestellte einen Latte und Marc zwei große Tassen schwarzen Kaffee.
    „Ich will jetzt Antworten , Marc. Was stimmt nicht? Und komm mir nicht mit der E insame r -Wolf-Nummer.“
    „Ist Rebecca wirklich Versicherungsmaklerin?“
    David beugte sich ein wenig vor. „Es geht also doch um eine

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