Mörderisches Verlangen (German Edition)
Das Tagesgeschäft musste schließlich weitergehen. Marc war sehr froh darüber. Es würde gleich noch hart genug we r den, David die Wahrheit zu sagen. Ob ihm das E r leichterung verschaffen würde? Oder machte er einen Fehler?
Sie hielten vor dem Haus. In Marcs Hosentasche vibrierte es. Er schaute auf sein Handy. Das hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt.
David lief zum Haus und rief ihm zu: „Ich warte in der K ü che auf dich.“
Marc nahm das Gespräch draußen entgegen. „Was willst du?“
„Warum denn so unfreundlich? Wir sehen uns schließlich am Montag.“
„Meine Freude ist unbeschreiblich.“
„Hast du das Bild fertig?“
„Es wird nächste Woche fertig sein.“
„Das ist gut. Aber ich habe noch eine andere Aufgabe für dich.“
Marc atmete tief durch. „Was willst du noch ?“
„Kein Grund , so einen Ton anzuschlagen. Am Montag we r de ich Pferde kaufen, die nach Irland gebracht werden. Norm a lerweise übernimmt Drew den Transport. Dieses Mal wirst du es tun.“
„Und warum?“
„Weil ich es so will.“
„Und wenn ich N ein sage?“
„Dann weißt du, dass ich deiner süßen Tochter ein paar Na r ben zufügen werde. In ihrem hübschen G e sicht. Ferner werde ich den irischen Behörden mitte i len, wo du bist und was du getan hast. So einfach ist das. Die Beweise sind noch in meiner Hand.“
Marc versuchte , sich auf seine Atmung zu konzen t rieren.
„Bist du noch dran , mein Freund?“
„Allein das s du das Wort Freund aussprechen kannst , ohne daran zu ersticken , ist ein Wunder.“
„Einst waren wir das doch. Aber da ist noch eine Kleinigkeit. Heute Abend kommt eine Lieferung für mich an. Die wirst du entgegennehmen und mit den Pferden nach Irland bri n gen.“
„Was für eine Lieferung?“
„Das wirst du dann sehen. Bis Montag , mein Freund.“
Marc brach der Schweiß aus. Jessica! Er musste Jessica nac h her vom Kindergarten abholen und sie fre i stellen lassen. Am besten er brachte sie bei ihrer Großmutter unter. Am liebsten wäre er sofort in den Kindergarten gefahren, aber überhastete Reaktionen waren fehl am Platz. Er war für solche Situationen ausgebildet. E r hatte gelernt , immer einen kühlen Kopf zu b e wahren und das musste er sich jetzt wieder in Erinnerung r u fen. Er brauchte einen Plan. E i nen verdammt guten. Die Sache musste ein für alle Mal ein Ende haben. Für einen Moment dachte er daran , David mit einzubeziehen, aber das wäre ein Fehler. David war wie ein Bruder. Niemand sollte hier in die Schusslinie geraten.
Marc lief vor der Tür auf und ab. David wartete auf ihn. Ganz schlecht. Er musste jetzt reingehen und sich etwas einfa l len lassen. Er könnte behaupten, dass der Anruf vom Kinde r garten gewesen wäre und Jessica Bauchschmerzen hatte, sodass er sie abholen musste. David würde ihn sicher in Ruhe lassen.
Wieder etwas zuversichtlicher stieg er die Treppen hoch und betrat die Küche. Es traf ihn wie einen Schlag in den Magen , Rebecca dort mit David stehen zu sehen. Die beiden lachten. Er hätte sie auch gern zum Lachen gebracht, aber so wie die Dinge standen, konnte er sich mit ihr nicht weiter befassen. Bevor er etwas sagen konnte, stürmte Drew in die Küche und verlangte nach einem Kaffee. Und dann kam alles auf einmal.
Marc sah rot.
Drew zwinkerte Rebecca zu, diese errötete leicht und plöt z lich wurde ihm klar, wer hier das eigentliche Arschloch war.
Er hatte Drew vertraut. Er hatte ihm sogar seine Tochter a n vertraut und dabei war er immer die G e fahr gewesen. Drew war für Roberts Pferde verantwortlich, er steckte mit drin. E i nen kühlen Kopf zu bewahren war Marc nicht mehr mö g lich. Es war einfach zu viel. Er stürzte sich auf Drew, der vollko m men überrascht war. Die Tasse mit dem heißen Ka f fee fiel ihm aus der Hand. Marc hörte Rebecca aufschreien. Drew prallte nach dem Kinnhaken, den Marc ihm verpasst hatte , gegen den Kühlschrank . Ehe Drew zusammensinken kon n te, hatte Marc ihn am Kragen gepackt , presste ihn gegen den Schrank und würgte ihn.
„Ich bring dich um, wenn du meiner Tochter auch nur ein Haar krümmst.“
*
David konnte nicht so schnell reagieren, wie Marc auf Drew losging. Er schaffte es , Rebecca zur Seite zu ziehen, sonst wäre sie mitten in die Rangelei ger a ten.
Sie stand in der Ecke und starrte auf die Szene. Was war nur mit Marc los? David packte seinen Freund und zog ihn von Drew weg. Er hatte Mühe Marc festzuhalten, obwohl er kleiner war als er. Da war so viel Wut
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