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Moerderjagd

Moerderjagd

Titel: Moerderjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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sind uns doch schon einmal begegnet.« Ich sah den Anwalt an.
    »Ich habe damals Doktor Jonathan von Tannenberg vertreten, Gustav Klein.« Er grinste über sein ganzes Gesicht. Mein Blick wanderte an seinem Körper hinunter. Die Kleidung, jetzt fiel es mir wieder ein. Er bevorzugte noch immer diese Kombination von Karohosen zu schreiend bunten Hemden, dieses Mal in Lila mit einer gelben Krawatte.
    »Ja, ich erinnere mich. Bitte kommen Sie mit in mein Zimmer.«
    Metzger kam auch dazu, Hansen ließ sich nicht sehen.
    Warum ich mich so auf seinen Mandanten gestürzt habe, nur weil er ein Geborener von Tannenberg sei, fragte mich der Anwalt.
    Ich überging diese Frage.
    »Wie viel haben Sie Weinand für die Zusammenarbeit geboten?« Meine Frage war provokant, das wusste ich.
    »Nichts!«, prustete Doktor Ernst los, sein Kopf wurde ganz rot. Sein Anwalt bat ihn, nichts mehr zu sagen.
    »Was genau werfen Sie Herrn Ernst vor?«
    »Ich muss einen Mord aufklären und versuche, die Motive dafür und den Mörder zu finden.«
    Doktor Ernst sprang auf. Sein Anwalt stand ganz langsam auf, flüsterte ihm etwas zu. Dann setzten sich beide wieder hin.
    »Wir haben keine Gelder ausgezahlt. Das ist auch nicht üblich. Susi Rott und Paul Weinand waren uns überdurchschnittlich stark behilflich.«
    »Dafür haben Sie sich erkenntlich gezeigt?«
    Jetzt war es sein Anwalt, der die Nerven verlor und aufsprang. Metzger hielt ihn am Arm und bat ihn, Doktor Ernst aussprechen zu lassen.
    »Es flossen keine Gelder.«
    »Wie zeigten Sie sich erkenntlich?«
    »Keinen Ton mehr!«, mischte der Anwalt sich ein. In seinem Outfit wirkte er jetzt noch lächerlicher auf mich. Auch Metzger schien so zu denken. Er sah mich ironisch grinsend an.
    »Wir haben Susi Rott und Paul Weinand eingeladen«, stammelte Ernst. Bevor ich Gelegenheit hatte nachzuhaken, was genau er mit einladen meinte, hatte sein Anwalt es geschafft und seinen Mandanten davon überzeugt, nun nichts mehr zu sagen.
    »Ich muss erst in Ruhe noch einmal mit Doktor Ernst sprechen. Können wir nach der Beerdigung oder besser noch morgen weitersprechen?«
    Ich willigte ein.
    Dann verließen sie mein Büro. Es war inzwischen 11.45 Uhr.
    Ob Hansen trotzdem nachher mit zur Beerdigung kommt, wenn er erfährt, dass Manfred Luck mich begleitet? Und Elke! Hoffe, die beiden zanken nicht auf dem Friedhof. Zu schade aber auch, dass die zwei sich nicht besser verstehen.

    Beerdigung

    Hansen hatte es vorgezogen, alleine zur Beerdigung zu gehen. Elke blieb auf dem Friedhof einige Schritte hinter Manfred und mir. Kindisch das Ganze.
    Die Kirche war voll. Paul Weinand war noch jung gewesen. Die Menschen hatten ihn gemocht, bis auf seinen Mörder … Ich blickte mich immer wieder um. Die meisten Gesichter waren mir bekannt. Das sagte aber nichts aus. Susi Rott war auch da. Sie saß tatsächlich neben Frau Weinand, die sich auch heute in ein buntes Kleid gequetscht hatte. Einige raunten darüber. Neben Frau Weinand konnte ich einen Mann sehen, sicherlich ihr Freund, der Braumeister. Ihn musste ich auch noch sprechen. Ich stöhnte leise auf, und Manfred sah mich von der Seite an. Nicht einmal bei der Beerdigung konnte ich abschalten. Doktor Ernst und Arno Taun waren auch anwesend. Beide nickten mir kurz zu. Ebenfalls Weinands Sekretärin. Ganz verheult war ihr Gesicht. Ich griff in meine Tasehe, nahm den kleinen Notizblock heraus. Die Frau musste ich auch noch mal aufsuchen. Bürgermeister Karbach hielt eine Rede. Anschließend erklang ein Lied aus zwei Lautsprechern an der Wand. Erst war ein Kratzen und Knarren zu hören, dann erklang leise Musik. Weinen war zu hören, vornehmlich von Frauen. Manfred gab mir einen leichten Stoß gegen den rechten Arm und wies mit seinem Kopf zur Seite. Ich folgte mit meinem Blick der Richtung und entdeckte Doktor Rupp. »Er hätte neben seiner Schwester sitzen können«, schoss es durch meinen Kopf. Nach dem Gottesdienst gab es in der Bürgerhalle Kaffee und Kuchen. Einige eilten in die Dorf kneipe, um das Erlebte zu verdauen oder zu ertränken. Manfred und ich machten uns unbemerkt davon und fuhren in unsere kleine Wohnung. Elke versuchte noch, mich auf dem Handy zu erreichen. Ich reagierte nicht, was Manfred mir mit zärtlichen Blicken dankte.

    Susi Rott

    Bei Pauls Beerdigung saß ich neben seiner Frau. Die Leute tuschelten, uns war es egal. Meine Gedanken drifteten ab. Mir fiel mein letztes Date mit Paul ein. Wie ich ein letztes Mal seinen Körper genießen durfte. Dies

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