Moerderjagd
blitzte in der Dunkelheit. Die meisten Frauen liegen zu viel unter der Sonnenbank. Da fehlt mir die Erotik, wenn alles gleichmäßig braun ist. Bei Eli war es wirklich schön, einfach alles, was ich sehen konnte. Es war leider dunkel, viel zu dunkel, wie auch der Arno sagte. Arno, verdammt! Warum eigentlich? Erst Paul Weinands Beerdigung, und in der folgenden Nacht wird der Arno niedergeschossen. Der Täter musste es auf ihn abgesehen haben.
Das Geräusch. Ich war den Abend über ein paar Mal aufgeschreckt, weil ich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Meine Karriere, wie wird es weitergehen? Abgesehen von der Tatsache, dass ich Ärger mit meiner Frau bekomme, wenn alles rauskommt, kann mir doch keiner was. Zu meiner Frau sage ich einfach, der Arno hat die Eli mitgeschleppt und war scharf auf sie. Das ist gut. Das wird sie mir abnehmen.
Dass der Mörder uns die Kleidung weggenommen hat, das wird ein Nachspiel haben. Wehe, wenn der gefasst ist!
Dieser Journalist wird sicherlich schon morgen darüber schreiben. Vielleicht sollte ich meine Familie schnappen und für eine Woche in Urlaub fahren.
Sah nicht appetitlich aus, der Arno, als wir ihn fanden. Mit dem Gesicht nach unten lag er im Wasser. Sein Körper trieb auf dem Wasser. Ich hatte das schon oft in Filmen gesehen. Sah genauso aus – ausgestreckte Arme, überall Blut. Es hatte sich mit dem Wasser vermischt, und alles schien nun von Blut getränkt zu sein.
Eli und ich hatten nicht darauf geachtet, ob auch seine Kleider weg waren. Das fiel mir erst jetzt ein.
So, wie ich die Sache einschätze, hat der Täter vom Beckenrand aus geschossen. Er war ein ganzes Stück höher als Arno. Daher auch der Treffer in seinem Brustkorb, von oben nach unten gezielt. Ob die Kommissarin schon die Patrone gefunden hat? Ich muss mich erkundigen. Oder doch nicht? Doch … nein … die Spurensicherung ist ja nicht auf den Kopf gefallen. Dem Mistkerl will ich in die Augen sehen, der das getan hat.
Am meisten machen mir die Gerüchte zu schaffen, die seit Pauls Tod im Umlauf sind. Es heißt, ich habe ihn auf dem Gewissen, aus Neid wegen dem Grundstück!!
Hansen
Dass Frau Augustin heute wieder pünktlich im Büro erschien, freute mich. Gestern, nach der Beerdigung, war sie spurlos verschwunden. Elke, ihre Freundin, kam noch zu mir und beschwerte sich. Sicher sei der Journalist daran schuld, rief sie erbost. Er würde Jil immer wieder den Kopf verdrehen.
Die Beerdigung war mir nahegegangen. Der Paul war alles in allem ein feiner Kerl. Heute kam auch die Nachricht vom Notar. Seine Frau wird nun alles erben. Das habe ich auch erwartet. Es bringt uns aber nicht wirklich weiter. Die Frau hat Geld genug durch den Verkauf ihrer Bilder. Das teilte ich auch sogleich der Kommissarin mit, nachdem wir zusammensaßen.
»Das Gleiche ist mir gestern Abend durch den Kopf gegangen, beim Spaziergang mit Balu.« Sie blickte versonnen in die Luft.
»War Metzger dabei?« Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück.
»Nein, war er nicht!«
»Und dieser Journalist?«
»Ja, er hat die Nacht mit mir das Bett geteilt.«
»Dann kann er ja wieder einen Exklusivbericht abgeben.« Ich stand etwas zu heftig auf, sodass mein Stuhl nach hinten kippte.
»Wir könnten zusammen in die Kantine gehen und einen Kaffee trinken.«
Ich willigte auf den Vorschlag von Frau Augustin ein, obgleich ich schon zu Hause gefrühstückt hatte. Auf dem Weg zur Kantine trafen wir Metzger, der sofort neue Informationen offenbarte: »Gestern Abend habe ich beim Fußball noch einen Kumpel getroffen, der neben Susi Rott wohnt. Er hat mir gesagt, sie habe in den letzten Tagen öfter Besuch von einem Mann bekommen, angeblich einer der Geschäftsführer von Luvamat.«
»Doktor Ernst!« Ich blieb abrupt stehen.
»Oder aber Taun. Wissen Sie, wie er mit Vornamen heißt?«
»Arno.«
»Sie meinen, dieser Mann und Susi Rott haben den Mord gemeinsam geplant?« Ich blickte Metzger an. Er schien stolz auf seine Theorie zu sein und strahlte die Kommissarin unentwegt an. Erst als ich kurz räusperte, blickte er verstohlen zu mir.
»Es ist an der Zeit, etwas mehr über diese Männer herauszufinden«, forderte die Kommissarin und drehte sich auf der Treppe um. Jeder ging in sein Büro. »Trottel, dieser Metzger«, dachte ich mir. »Verdirbt einem auch jede Freude.«
Der Anruf dann gegen acht Uhr machte das Fass voll. Ein Mitarbeiter vom Bauhof habe im Freibad eine Leiche gefunden. Damit war der Ablauf für den heutigen Tag vorbestimmt:
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