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Moerderjagd

Moerderjagd

Titel: Moerderjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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verdient gutes Geld mit dem Verkauf ihrer Bilder. Sie gibt mir das Geld. Gestern hat sie es mir zugesagt.«
    »Wussten Sie, dass Paul ein Verhältnis hatte?«
    Doktor Rupp blickte zur Seite. »Kann sein.«
    »Sagt Ihnen der Name Susi Rott etwas?«
    »Nie gehört. Wer soll das sein?«
    Sein markantes Äußeres wirkte angespannt. Seine braune Hautfarbe schien das Resultat einer Sonnenbank zu sein. Jil sah ihn lange an. Er hatte trotz der Bräune Augenringe, die ihr direkt auffielen.
    Doktor Rupp ging erneut zu dem kleinen Schränkchen und füllte sein Glas. »Der Mord an meinem Schwager hat mich mitgenommen.«
    »Die Bilder sind von Ihrer Schwester?« Jil blickte sich in dem Raum um.
    »Ja, natürlich. Sie ist eine grandiose Malerin«, erhellte sich sein Gesicht. Dann erzählte er von seinen Zwillingen. Deshalb sei seine Frau auch nicht mehr in der Praxis tätig. Später wolle sie aber wieder mit einsteigen.
    »Wie werden Sie nun Ihre finanziellen Probleme lösen?«
    »Frau Kommissarin«, hob er seine Stimme, »ich bin Arzt und werde mich um meine Patienten kümmern. Damit verdiene ich mein Geld. Meine Schwester bekommt alles zurückgezahlt.«

    Zehn Minuten später stand ich mit Frau Augustin auf der Straße. Sie gab mir keine Gelegenheit, meinen Unmut zum Ausdruck zu bringen, und fiel mir ins Wort. »Er hat gelogen, dieser Herr Doktor. Susi Rott hat mir gegenüber erwähnt, ihn zu kennen.«
    Mir war das zu wenig. Wer war schon diese Susi Rott? Vielleicht wollte er keinen Ärger mit seiner Frau, gab ich meiner Kollegin zu bedenken. Frau Augustin hob die Augenbraue, wie immer, wenn ihr etwas nicht passte. Dann haben sich unsere Wege getrennt.

6. August
    Manfred Luck
    Ich war gegen sieben Uhr zu Jil gefahren, mit frischen Brötchen. Unser Streit sollte endlich begraben werden. Ich vermisste Jil schon sehr. Die letzten Tage ohne sie haben mir gezeigt, wie wichtig Jil mir geworden war. Gut, der Ausrutscher mit der kleinen Rothaarigen war nun mal passiert. Es hat mir ja auch Spaß gemacht, das gebe ich zu. Das Leben sollte man doch auch genießen. Wer weiß schon, was morgen kommt?
    Und heute ist auch noch die Beerdigung vom Paul Weinand. Das ist schon hart. Gerade mal siebenundvierzig durfte der Paul werden. Bin mal gespannt, wer alles zur Beerdigung erscheinen wird.
    Jil war überrascht, als ich vor ihrer Tür stand. Sie war gerade erst aus der Dusche gekommen. Nach kurzem Zögern hatte sie mich reingelassen. Ihr Haar war noch ganz nass. Im Flur konnte ich schon den Duft von frischem Kaffee riechen.
    »Ich habe aber nicht lange Zeit, Manfred«, hatte Jil schon im Treppenhaus zu mir gesagt. So war sie nun mal, in Gedanken immer bei ihrer Arbeit. Das war ja auch der Grund, warum ich überhaupt etwas mit der kleinen Rothaarigen angefangen hatte. Jeden Abend kam Jil erst spät nach Hause, dann fiel sie gleich müde aufs Sofa.
    Wir frühstückten zusammen und redeten über den Mord an Paul Weinand. Ich erzählte Jil, dass ich inzwischen bei seiner Frau gewesen war.
    »Sie hat keinen Hehl daraus gemacht, nicht die trauernde Witwe zu sein«, gab ich zu bedenken und blickte über den Rand meiner Kaffeetasse hinweg zu Jil. Sie lächelte mich an. Es war das erste Mal seit langem. Ich liebe die kleinen Grübchen auf ihren Wangen, die beim Lachen zum Vorschein kommen. Jil hat richtig lange Wimpern, weiche und volle Lippen. Unentwegt musste ich auf ihre Lippen sehen.
    »Du siehst super aus, Jil.«
    Sie lächelte erneut, angelte sich ein Brötchen und fing sogleich an, mich über meinen gesamten Eindruck in dem Fall zu befragen. Wir sprachen auch über von Tannenberg, und sie erzählte mir von Doktor Ernst, dem Geschäftsführer von Luvamat, und seiner Vergangenheit. Mir war schon zu Ohren gekommen, dass er ein Geborener von Tannenberg ist.
    »Das ist jetzt nicht wahr!«, fiel Jil mir ins Wort, obwohl sie gerade erst in ihr Brötchen gebissen hatte.
    »Doch!«, nickte ich. Jil war verwundert, dachte wohl, nur sie könnte Geheimnisse lüften. Langsam stand ich auf, um Kaffee nachzuschenken.
    Jil hatte längst schon ihren Notizblock hervorgeholt und kaute statt auf ihrem Brötchen nun auf dem Ende des Bleistifts herum. Diese Angewohnheit kenne ich an ihr.
    Wenn sie mal an einem Fall dran ist, dann aber richtig. Entnervt sah ich sie an. Mir war aber auch bewusst, dass ich, wenn ich Jil zurückhaben wollte, jetzt ruhig bleiben musste.
    Ich hob meine Schultern, angelte mir noch ein Brötchen und strich etwas Marmelade darauf. Jil

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