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Moerderjagd

Moerderjagd

Titel: Moerderjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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gemeinsam mit Hansen, der mich begleitete. Metzger wollte unterdessen Kontakt zu den Geschäftsführern von Luvamat aufnehmen. Ich hatte ihn noch an den Anwalt von Doktor Ernst erinnert. Ihn durfte er nicht übergehen, ansonsten würde uns der Staatsanwalt Ärger machen. Der Staatsanwalt war auch noch auf meiner Liste. Ich musste tief durchatmen, als ich an ihn dachte. Die Reaktion von Kollege Hansen hatte mich verwundert. Ob seine Frau noch auf Kur ist? Er wirkte so fahrig.

    Vor dem Waldbad stand ein halbes Dutzend Menschen, zumeist Rentner, die sich jeden Morgen zum Schwimmen trafen. Im Anschluss wurde immer gemeinsam ein Cappuccino getrunken, und jeder ging dann heim. Die meisten von ihnen kamen mit dem Fahrrad. »Hoffe mal, ich bin später auch noch so fit«, schoss es mir durch den Kopf. Dann eilten Hansen und ich auf das Gelände des Waldbades. Bürgermeister Karbach war auch schon anwesend. Er ließ uns aber ohne Worte mit dem Mitarbeiter vom Bauhof alleine. Der Mann saß im Kiosk. Er war durcheinander, erzählte immer wieder vom vielen Blut und schnäuzte seine Nase bestimmt ein Dutzend Mal hintereinander. Ich ließ ihn kurz mit Hansen alleine. Derweil begutachtete ich das Gelände. Bei meiner Rückkehr konnte ich beobachten, wie Karbach seine Nase an die Scheibe des Kiosks drückte. Jetzt war er doch ungeduldig geworden. Ich nahm ihn dann mit in den Kiosk rein. Tatsächlich wirkte die Anwesenheit von Karbach auf den Mitarbeiter des Bauhofs beruhigend. Immer wieder fiel der Name Arno, was mir nichts sagte, noch nicht. Als Hansen und ich zu der Leiche gingen, Doktor Gemmel der Pathologe war auch schon vor Ort, erkannten wir den Mann.
    Arno Taun. Klar! Ich habe immer nur Herr Taun gesagt. In den Akten stand auch der Vorname, Arno. Einer der beiden Geschäftsführer von Luvamat. Nackt und allem Anschein nach erschossen lag er nun vor uns am Beckenrand. Gemmel berichtete, wie er ihn vorgefunden hatte: mit dem Gesicht nach unten im Wasser treibend. Überall das blutgetränkte Wasser. Jetzt konnte ich den Mitarbeiter vom Bauhof verstehen. Der Anblick war nicht schön.
    »Hoffentlich nicht wieder ein Durchschuss!« Ich sah Doktor Gemmel an. Er murmelte etwas vor sich hin.
    Ich verstand ihn nicht. Auf meine Nachfrage erhob er sich tatsächlich aus seiner gebückten Haltung.
    »Wir können uns hier und jetzt unterhalten, wir können auch den ganzen Tag im Freibad verbringen. Aber wenn Sie wirklich Ergebnisse von mir hören wollen, dann warten Sie, bis ich mich bei Ihnen melde!«
    »So nicht!«, keifte ich Gemmel an. Die Kollegen blickten kurz zu uns rüber. Einige grinsten, drehten ihre Köpfe aber schnell wieder weg und taten so, als hätten sie kein Interesse an unserem Disput.
    Gemmel wäre fast nach hinten weggerutscht, so erschrocken war er über meine ungewohnt barsche Reaktion.
    »Es ist ein Durchschuss«, gab er zähneknirschend Auskunft. »Ob sein Körper sonstige Spuren von Gewalt aufweist, kann …«
    »Das weiß ich schon! Sie melden sich dann bei mir.«
    Ein Kollege von der Spusi kam mir nachgelaufen und teilte mir mit, im Becken sei die Patrone gefunden worden. Sie hätte sich im Wasser hervorragend gehalten. Ich strahlte ihn an. Das war mal eine gute Nachricht!

    Befragung von Braumeister Bernd,
Freund von Frau Weinand

    »Den ganzen Abend hatte ich auf Annemarie gewartet. Sie wollte doch noch ein Bild zu Ende malen. Am Morgen hatte sie schon davon gesprochen, dass ihr in der letzten Nacht die richtige Idee gekommen sei. Ja, so war sie, immer Feuer und Flamme für die Kunst. Sie war direkt nach dem Frühstück aus dem Haus. Nach Sankt Goarshausen wollte sie fahren, zu ihrem Bruder. Ja, das tat sie regelmäßig, um Bilder auszutauschen. Doch gestern hatte sie kein Bild mitgenommen. In den letzten Tagen, also seit dem Tod von Paul, hatte sie sich verändert. Das alles hatte sie doch offensichtlich mehr mitgenommen, als ich dachte. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass Paul ermordet wurde. Heute habe ich auch vom Mord an Arno Taun gehört. Hatte sich doch wie ein Lauffeuer verbreitet, die Nachricht. Im Freibad wurde er gefunden, das stimmt doch?
    Was hat eigentlich der Staatsanwalt, dieser, ich muss gerade nach seinem Namen überlegen,
    »Hans Pfeiffer?«
    »Genau! Was hatte er mit dem Mord zu tun? Ich bin vorhin mal an seinem Haus vorbeigefahren. Nein! Nicht aus Neugierde. Wo denken Sie hin? Nur so, wirklich. Also, die Rollläden waren alle hinuntergelassen. Da stimmt doch was nicht!«
    »Bitte kommen

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