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Moerderjagd

Moerderjagd

Titel: Moerderjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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bewunderte meine Bilder. Das hatte mich erstaunt. Dachte, die Frau sei spießig. Das musste man annehmen, wenn man sie mal nach ihrer Kleidung beurteilte. Dann ging die Fragerei wieder los! Es ging schon wieder um den Abend, an dem ich mal nicht zu den Nachrichten auf dem Sofa saß. Das hatte ich meinem Freund zu verdanken.
    Allmählich hielt ich ihn auch für einen Versager, ein Weichei.
    »Sie müssen mir noch einmal von dem Treffen mit Ihrem Bruder berichten!«, fing die Kommissarin an und versuchte sich Platz auf meinem Sofa zu verschaffen, das überlagert war mit Gemälden.
    »Wenn Sie jetzt bitte meine Frage beantworten, Frau Weinand!«
    »Meine kostbare Zeit muss ich damit seit dem Tod meines Mannes vertrödeln. Es ist doch wahr! Paul hat mir in den letzten Jahren nur Ärger gemacht, jetzt auch noch über seinen Tod hinaus! Aber bitte, dann berichte ich Ihnen von dem Abend.« Ich fing an zu reden, während ich gleichzeitig den Pinsel in ein Wasserglas legte und meinen Arbeitskittel auszog.
    »Mein Bruder war ziemlich aufgebracht. Ich kann ihn ja auch verstehen. Paul hat sein Geld falsch angelegt. Alles ist verloren, und dann hat er noch die Schulden auf der Praxis. Seine Frau kann im Augenblick wegen der Kinder nicht arbeiten gehen. Mir ist es unangenehm, dass ausgerechnet Paul für das finanzielle Desaster meines Bruders verantwortlich ist.
    Was? Ja, der Paul hat für Leute Geld angelegt. Er, der kleine Beamte, fühlte sich stets zu Höherem geboren!! Sein Aussehen, Frau Kommissarin, darauf sind die Leute reingefallen. Die Frauen, ebenso auch die Männer. Alles Schau, gute Schau! Er wäre ein guter Verkäufer gewesen. Im Grunde war er es ja auch. Die Arbeit bei der Verwaltung fand er spießig. Seine Vision mit der Windkraftanlage fruchtete allmählich. Er hielt Vorträge und war immer beliebter, begehrter!!! Geld hat er schon seit Jahren angelegt und an der Börse spekuliert. Tatsächlich mit Erfolg. Jedenfalls, was die Spekulationen mit seinem Geld betraf.
    Mein Bruder hatte Paul vertraut.
    Er ist ein guter Bruder. In ein paar Tagen krempelt er die Arme hoch und arbeitet wieder. Er schafft das schon, die Praxis läuft gut.
    Paul hatte eine Lebensversicherung. Ich hoffe, die zahlt auch bei Mord. Der Mann von der Versicherung hat mir gegenüber erwähnt, man würde das Geld erst auszahlen, wenn der Mörder hinter Gittern sitzt.
    Von dem Geld werde ich meinem Bruder einen Teil geben, irgendwo hat er ja recht. Ich habe ihm viel zu verdanken. Ja, jedenfalls lebe ich jetzt gut.
    Verlassen habe ich die Praxis meines Bruders erst am späten Nachmittag. Wir hatten uns gestritten, jedoch schnell wieder versöhnt, und sind dann noch zu meiner Schwägerin in die Wohnung gefahren, um gemeinsam etwas zu essen.
    Erst gegen Abend bin ich zurückgefahren. Auf der Höhe von Osterspay fiel mein Blick auf die Imbissbude. Ich hielt spontan an, und was glauben Sie, wen ich getroffen habe, Frau Augustin? Nein, Sie erraten es doch nicht!
    »Doktor Ernst?«
    »Woher wissen Sie …?«
    »Ich habe mich heute mit ihm unterhalten.«
    »Ich war verwundert, aber auch gerührt. Da stand er, ganz versonnen in sein Schälchen mit Pommes und Currywurst blickend, Doktor Ernst. Hätte ich dem Mann nicht zugetraut, dass er so etwas Einfaches isst. Das macht ihn doch gleich sympathisch.«
    »Sie haben sich dann auch unterhalten?«
    »Ja, wie ich doch schon erwähnt habe, der Mann wirkte mit einem Mal richtig sympathisch. Wir haben uns auch zum Jagen für nächstes Wochenende verabredet. In der Zukunft werden wir ja noch öfter miteinander zu tun haben, beruflich natürlich!«
    »Und nach dem feudalen Essen sind Sie sofort nach Hause gefahren?«
    »Was? Ach so. Nein, ich bin jedenfalls nicht direkt nach Hause gefahren. Doktor Ernst hat mich noch auf einen Wein zu sich nach Hause eingeladen. Es wurde sehr spät, Sie verstehen?
    Warum grinsen Sie denn so? Ich bin eine erwachsene Frau. Das Leben sollte man genießen, solange es geht.«
    »Das muss jeder für sich entscheiden. Wie hat Ihr Freund reagiert?«
    »Am nächsten Morgen habe ich Bernd angerufen. Geschrien hat der, ob ich von den Toten auferstanden sei? Solch wirres Zeug gab er von sich. Als ich ihm von meiner Begegnung und der geplanten, gemeinsamen Jagd erzählte, da ist er richtig ausgerastet.«
    »Wenn Sie schon beim Thema Waffen sind, Frau Weinand, es ist jetzt an der Zeit, mir Ihre Waffe zu zeigen!«
    »Sie möchten jetzt was? Aber ich habe Ihnen doch versichert, dass ich den Code zum

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