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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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konnte nicht anders als lachen, was Brett noch mehr ärgerte.
    „Komm schon, Brett, nimm’s sportlich. Du warst nur das Modell. Bei dem dichten Bart wird es niemand merken. Außerdem dient unsere Krimi-Woche wohltätigen Zwecken. Also nimm’s mit Humor.“
    „Sehr lustig. Ich bin gerade dabei, meine Exfrau zu foltern. Bist du auch in der Galerie der Übeltäter vertreten?“ fragte er Jon.
    „O ja, durchaus.“
    „Wo?“ wollte Brett wissen.
    „Komm mit.“
    Brett sah Sabrina achselzuckend an. „Wahrscheinlich hat er sich als König oder als Gandhi darstellen lassen.“
    „Gandhi würde hier wohl nicht hineinpassen, und etliche Könige waren auch keine besonders edlen Burschen“, erinnerte Jon ihn. „Aber ich habe mit Joshuas Auswahl der Modelle nichts zu tun. Er sagt mir nicht, wie ich zu schreiben habe, und ich sage ihm nicht, wie er zu modellieren hat.“
    Sie folgten ihm einen Korridor entlang zu einer weiteren Ausstellungsszene. Ein Mann in europäischer Kleidung etwa des 15. Jahrhunderts stand neben dem ausgestreckten Körper einer Frau. Ihr Kopf war zur Seite gedreht und dem Blick des Betrachters entzogen. Der Mann starrte mit einer Mischung aus Zorn und Verwirrung auf sie hinab. Er hatte langes, hellbraunes Haar, doch seine Züge waren eindeutig die von Jon Stuart.
    „Wer sind die beiden?“ fragte Sabrina verwirrt.
    „Er ist in Amerika nicht sehr bekannt“, erklärte Jon und betrachtete die Szene leidenschaftslos. „Sein Name war Matthew McNamara. Laird McNamara. Er war Schotte und entledigte sich dreier Geliebter und zweier Ehefrauen.“
    „Wie?“ fragte Brett. „Ich sehe keine Waffe.“
    „Er hat sie erwürgt“, erklärte Jon schlicht.
    „Wie konnte er mit so vielen Morden durchkommen, ohne dass es Konsequenzen für ihn hatte?“ fragte Sabrina.
    „Er wurde nie angeklagt. Unter den Clansmännern galt er als so mächtig, dass man es als sein Recht betrachtete, widerspenstige Frauen zu exekutieren.“
    Jon wandte sich von der Szene ab und ihr zu. Sabrina hatte den Eindruck, dass seine Augen sehr dunkel und kalt wirkten. Als er langsam zu lächeln begann, bekam sie eine leichte Gänsehaut. Machte er sich lustig über sie oder über sich selbst? Ihr war sehr unbehaglich zu Mute.
    Schlimmer noch.
    Sie fühlte sich wie eine Motte, die vom Licht angezogen wird. Weder Zeit noch Entfernung hatten etwas an ihren Gefühlen geändert. Dass Jon Stuart eigentlich ein Fremder für sie war, bedeutete gar nichts. Sie empfand dieselbe heftige Anziehung wie bei ihrer ersten Begegnung vor über dreieinhalb Jahren.
    Das erste Mal… das letzte Mal.
    „Wer war Modell für die Frau?“ fragte Brett. Als würde ihm plötzlich bewusst werden, dass er die Antwort vielleicht nicht hören wollte, fügte er eilig hinzu: „Joshua Valine ist wirklich gut. Er hat ein unglaubliches Auge für Details.“
    „Entspann dich, Brett. Es ist nicht Cassie.“ Ein leicht spöttisches Lächeln umspielte seinen Mund. „Es ist Dianne Dorsey. Du kannst ihr Gesicht erkennen, wenn du dir die Szene von der anderen Seite ansiehst.“
    „Dianne, nun ja, natürlich. Wegen der schwarzen Haare dachte ich wohl flüchtig an Cassie. Aber Dianne ist ja auch dunkel…“ Brett ließ den Satz unbeendet und räusperte sich etwas verlegen.
    „Cassie ist da drüben, Brett.“ Jon deutete auf eine Gestalt, die vor einem Sprossenfenster betete. „Joshua benutzte sie als Modell für Mary Stuart, Königin der Schotten. Die Szene stellt den Morgen ihrer Hinrichtung dar.“
    „Ja. Ja, das ist eindeutig Cassandra“, sagte Brett und betrachtete sie lange. Dann richtete er den Blick plötzlich auf Jon. „Bedrückt dich das nicht irgendwie?“
    „Sie bedrücken mich alle, weil sie so realistisch sind“, gestand er. „Aber Josh ist Künstler, und das ist nun mal seine Arbeitsweise. Außerdem finde ich, dass Cassie eine gute Mary Stuart abgibt.“
    „Die Opfer sind ausnahmslos Frauen“, fiel Sabrina auf.
    Jon bestätigte lächelnd: „Historisch betrachtet waren wohl viele Männer Monster. Aber ich schwöre Ihnen, wir haben auch ein paar todbringende Ladies dabei.“ Er deutete quer durch den Raum. „Da hinten haben wir die Herzogin Bathory, die ungarische ‚Blut-Herzogin’. Angeblich opferte sie Hunderte junge Frauen, damit sie in deren Blut baden und ihre Jugend und Schönheit erhalten konnte. V.J. Newfield diente als Modell, wie unschwer zu erkennen ist.“
    „Das gibt Ärger!“ prophezeite Brett.
    Jon widersprach lachend: „V.J. wird

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