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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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versteckt niemand Susan in seinem Zimmer.“
    „Natürlich nicht“, gab Sabrina ihr Recht und setzte sich auf das Fußende ihres Bettes. „Aber Susan versucht uns vielleicht auszutricksen, indem sie sich vor uns versteckt.“
    „Und wenn das so ist, hört sie uns von Zimmer zu Zimmer gehen“, bemerkte V.J.
    „Aber kann sie sich auf Dauer verstecken, indem sie uns immer einen Schritt voraus ist?“ fragte Sabrina.
    „Wer zum Teufel weiß schon, was Susan kann“, sagte Tom gereizt.
    „Außerdem“, fügte Anna Lee hinzu, „ist das Schloss durchzogen von Geheimgängen. Die Schotten waren schon immer kriegerisch – und als Stuarts schützte Jons Familie ihren König. Sie versteckten den jungen Charles II. Und wie ich hörte, verloren einige die Köpfe, als sie die Jakobiter unterstützten. Sie versteckten Priester, Prediger, Gesetzlose und so weiter. Vielleicht weiß Susan mehr über das Schloss als wir.“
    „Also, Jon kennt das Schloss garantiert genau“, sagte Brett. „Schließlich gehört es ihm.“
    „Hm“, machte Anna Lee. „Aber ich habe mal Nachforschungen über sogenannte Spukschlösser in York angestellt. Dabei zeigte sich, dass viele vermeintliche Geistererscheinungen darauf zurückzuführen waren, dass außer dem Hausherrn noch eine weitere Person Kenntnis von den Geheimgängen hatte. Vielleicht hat Susan auch ein paar Geheimgänge entdeckt. Besser noch, vielleicht versteckt sie sich gerade in einem.“
    „Das würde passen. Susan wollte ja nie das Genie von Edgar Allan Poe anerkennen“, erwiderte Tom.
    „Es ist nur noch ein Zimmer übrig – meines“, erklärte Brett. „Deshalb gehe ich jetzt nach unten und genehmige mir einen. Danach komme ich wieder hoch und gehe zu Bett. Tja, V.J., traurigerweise allein. Aber ich bin müde, und deshalb akzeptiere ich mein Schicksal.“
    „Vorwärts“, sagte V.J.
    Sie betraten Bretts Zimmer. Während die anderen umhergingen, blieb Sabrina mitten im Raum stehen, betrachtete den großen Schrank und dachte daran, welche Angst er ihr letzte Nacht eingejagt hatte.
    Überhaupt war alles sehr merkwürdig gewesen gestern Nacht. Jon hatte sie verlassen, Brett war nicht da gewesen, und anscheinend war der halbe Haushalt über die dunklen Flure gegeistert. Die Männer hatten sich mitten in der Nacht beim Rasieren oder an zerbrochenen Lampen geschnitten, und plötzlich tauchte überall Blut auf.
    Und sie hatte hier gestanden, den Schrank angestarrt und befürchtet, es könnte jemand darin sein.
    Jemand, der darauf lauerte, sie anzuspringen.
    Oder jemand, der dazu nicht mehr in der Lage war. Jemand, der erstochen, zerschnitten, blutend dalag…
    „Unter dem Bett?“ fragte V.J. Tom.
    „Nichts.“
    „Das Bad ist leer“, sagte Anna Lee.
    Sabrina spürte ihren Puls schneller schlagen. Der Schrank machte ihr immer noch Angst.
    Sie ging darauf zu.
    „Sabrina!“ sagte Brett scharf.
    Sie ignorierte ihn und riss die Türen auf.
    Es war sein Schloss, und die Krypta beherbergte seine toten Vorfahren. Deshalb hatte Jon sich nie vor den Toten gefürchtet.
    Vor vielen Jahren, als er noch ein kleiner Junge gewesen war und einen Horrorfilm gesehen hatte, hatte sein Vater ihn beruhigt: Habe nie Angst vor den Toten, mein Junge. In ihrer Gegenwart kannst du dich am sichersten fühlen, denn sie können dir nichts mehr tun. Aber manchmal, mein Sohn, musst du Angst vor den Lebenden haben.
    Jon glaubte an Gott, an ein überlegenes Wesen, doch er glaubte nicht, dass Gott die Toten zurückschickte, um die Lebenden zu ängstigen. Er war nicht abergläubisch, und niemals hatte er auch nur einen Anflug von Beklommenheit verspürt, wenn er das weitläufige Schloss seiner Familie durchstreifte. Er liebte es, seit es in seinen Besitz übergegangen war. Und es gab keinen Stein, keinen Balken und keinen Winkel, der ihm jemals Unbehagen verursacht hätte.
    Bis heute Nacht.
    Die Kapelle war eindeutig leer. Trotzdem sahen sie in jeder Bankreihe nach, blickten hinter den Altar und in alle finsteren Ecken.
    Sie gingen die Bowlingbahn ab, inspizierten sogar den Mechanismus zum Aufstellen der Kegel und begaben sich hinüber zum Pool.
    „Also, ertrunken ist sie nicht“, stellte Thayer fest, während sie ins Wasser blickten.
    „Nein, offensichtlich nicht“, stimmte Joe zu.
    „Siehst du in der Herrentoilette nach?“ bat Jon Joshua. „Und bei den Ladies auch.“
    „Toiletten sind leer“, berichtete Joshua nach einer Weile.
    „Dann kommt als Nächstes wohl die Krypta dran“, vermutete Joe

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