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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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oben.
    Sabrina schrie und sprang zurück, als ein Kopf aus dem Schrank rollte.
    Langes Haar breitete sich aus.
    „Sabrina! Das ist ein Puppenkopf – eine Perücke!“ erklärte Brett eindringlich, kam zu ihr und schlang einen Arm um sie.
    Er hatte Recht. Es waren ein weißer Plastikkopf und eine schwarze Perücke.
    „He, Kleines, alles okay“, versuchte V.J. sie zu beruhigen.
    Sabrina kam sich idiotisch vor. Es war in der Tat, wie Brett gesagt hatte. Fassungslos starrte sie den Schrank an. Wieso hatte sie sich in die Vorstellung hineingesteigert, dass etwas Grauenhaftes darin versteckt sein könnte? Er war einfach nur so voll gestopft mit Sachen, dass beim Öffnen der Tür der Kopf von einem oberen Regal gefallen war.
    Sie zitterte immer noch vor Schreck, als die anderen in den Raum stürmten, Jon voran, gefolgt von Thayer, Joshua, Joe, sogar Dianne und der armen Reggie, die heftig atmen musste, um mit den anderen Schritt zu halten.
    „Was ist los? Was ist passiert?“ wollte Jon wissen.
    „Nichts. Rein gar nichts“, versicherte Sabrina rasch. „Ich habe mich nur furchtbar erschreckt.“
    Jon ging zu dem heruntergefallenen Styroporkopf, nahm ihn samt Perücke auf und sah Brett an. „Gehört wohl nicht dir, vermute ich.“
    Brett schüttelte den Kopf. „Nicht meine Farbe.“
    Jon ging zum Kleiderschrank und begutachtete den Inhalt. „Ich hatte keine Ahnung, dass die Sachen hier sind.“
    „Gehörten sie Cassie?“ fragte V.J.
    „Ja. Tut mir Leid, Brett. Wir haben dir nicht viel Platz für deine Sachen gelassen.“
    „Ich habe nur wenige und schlichte Bedürfnisse“, erwiderte er bescheiden.
    „Ja, allerdings!“ bekräftigte V.J. lachend.
    „Trotzdem… keine Hinweise auf Susan, richtig?“ sagte Tom zu den anderen.
    „Nicht ein einziges Haar von ihr“, bestätigte Joe.
    Jon blieb vor Sabrina stehen. „Alles in Ordnung mit dir?“
    Sie nickte. „Ich komme mir nur ziemlich blöd vor.“
    „Wir sind alle überreizt.“
    „Und du warst gerade dabei, uns Drinks zu machen“, erinnerte Thayer ihn.
    „Ja, schon gut“, erwiderte Jon und betrachtete Sabrina noch einen Moment. Schließlich wandte er sich ab und ging hinaus. Die anderen folgten gehorsam.
    Joshua half Jon, die Drinks zu mixen. „Glaub es oder nicht, aber unser Eisvorrat geht zur Neige“, bemerkte er.
    „Ich brauche kein Eis“, sagte Joe und schenkte sich Whiskey ein.
    Sabrina erbat sich einen Tia Maria. Als sie mit dem gefüllten Glas davonging, sagte Jon: „Wir müssen immer noch Susan finden.“
    „Aber nicht heute Nacht!“ protestierte V.J.
    „Nein, wohl nicht“, lenkte er seufzend ein und sah auf seine Uhr. Sabrina blickte zur Uhr auf dem Kaminsims. Fast ein Uhr nachts.
    „Joshua, Thayer, wir nehmen morgen die Pferde und sehen nach, ob sie durch den Schnee marschiert ist. Innerhalb der nächsten vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden werden die Straßen geräumt sein. Danach wird auch der Strom wiederkommen. Das Telefon dürfte dann auch wieder funktionieren. Aber wenn Susan da draußen ist…“ fügte er unglücklich hinzu.
    „Wenn sie ohne Wärme und Schutz da draußen ist, ist sie bereits tot. Und wenn wir jetzt nach ihr suchen, erfrieren wir vermutlich auch. Außerdem könnten wir in der Dunkelheit gar nichts sehen“, stellte Joe nüchtern fest.
    Das stimmt, dachte Sabrina. Für heute konnten sie nichts mehr unternehmen. Auch Jon wusste das, es schien ihm allerdings nicht zu gefallen.
    „Also gut, Leute. Machen wir für heute Schluss, ja?“ Er sah Sabrina an.
    Doch sie wandte sich ab, um seinem Blick nicht standhalten zu müssen.
Der Bademantel ist weg!
hätte sie ihn am liebsten angeschrien.
Dein Bademantel mit dem vielen Blut darauf!
    Stattdessen ging sie schweigend auf die Treppe zu.
    Eine Stunde später war es still im Schloss bis auf das nächtliche Ächzen und Stöhnen des alten Gemäuers und Gebälks.
    Sabrina ging unruhig in ihrem Zimmer hin und her.
    Sie hatten sich alle eingeschlossen, müde und ruhebedürftig, wie sie waren.
    Sie wartete, fürchtete, dass Jon kam, und befürchtete zugleich, dass er nicht kam.
    Mit Ausnahme der Geheimgänge, die nur Jon kannte, hatten sie alles abgesucht. Sie wollte Erklärungen von ihm, wollte ihn anschreien, und gleichzeitig wäre sie am liebsten weggelaufen. Doch Jon kam nicht.
    Als sie gerade zum Balkon ging, spürte sie plötzlich seine Gegenwart. Sie drehte sich um, und da war er.
    Sie blieb, wo sie war, und betrachtete ihn nur wortlos. Groß, imposant,

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