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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Schüsse gehört“, beharrte V.J.
    „Vielleicht die Fehlzündung eines Autos“, räumte Camy ein.
    „Wessen Auto? Was für ein Auto? Wir sind alle hier.“
    Camy erläuterte lächelnd: „Wir erhalten Post und andere Lieferungen ins Schloss, wissen Sie. Das ist hier nicht das Ende der Welt.“
    Die anderen sahen sich untereinander an.
    „Könnte es etwas anderes als Schüsse gewesen sein?“ fragte Dianne.
    „Muss es wohl“, meinte Tom Heart. „Keiner von uns wurde getroffen. Es sei denn, der Mörder kann nicht zielen. Sind irgendwo Türen oder Wände mit roter Farbe bespritzt?“
    Allgemeines Kopfschütteln.
    „Es muss etwas anderes gewesen sein“, beharrte Camy.
    „Für mich klang es wie Schüsse“, stellte Thayer Newby fest.
    Er sollte es wissen, dachte Sabrina, mit seiner über zwanzigjährigen Polizeierfahrung. Zweifellos erkannte Thayer den Klang von Gewehrschüssen.
    Das Entscheidende war jedoch, dass es keinen von ihnen erwischt hatte.
    Sabrina sah, dass Jon Camy beobachtete, ihr jedoch weder zustimmte noch widersprach. Er hielt einfach die Arme vor der Brust verschränkt und wartete ab.
    „Ich habe gearbeitet“, sagte Dianne.
    „Ich auch“, versicherte Anna Lee.
    „An was?“ wollte Susan wissen und blickte viel sagend zu Joe, der zusammen mit Anna aus dem Zimmer gekommen war.
    „Joe hat kürzlich mit einem Knochenexperten intensive forensische Untersuchungen betrieben. Er hat mir ein paar brillante Ideen geliefert.“
    „Aha“, erwiderte Susan ironisch, und ihr waren die Zweifel deutlich anzuhören.
    „Denken Sie bitte daran, dass wir eine Bowlingbahn und einen geheizten Pool im Keller haben, gleich hinter dem Horrorkabinett“, erinnerte Camy alle Anwesenden. „Für die, die nicht arbeiten“, fügte sie unschuldig hinzu.
    „Ich war seit Jahren nicht mehr beim Bowling“, bemerkte Sabrina und blickte V.J. an, die gewöhnlich für alles zu haben war. Wenn sie zusammen gingen, würde sie im Kellergewölbe ausfindig machen können, wo die Kapelle war, ehe sie dann in der Dämmerung noch einmal hinabstieg, um, der Anweisung folgend, ihrer Rolle im Krimispiel gerecht zu werden.
    „Großartig. Einer muss den Anfang machen“, sagte Camy.
    „Falls Sabrina und Brett nicht arbeiten müssen“, lästerte Susan.
    „Müssen wir nicht“, versicherte Sabrina ungerührt.
    Jon sah sie stirnrunzelnd an, entschuldigte sich, er müsse noch einige Telefonate erledigen, und ging ohne weiteren Kommentar davon.
    „Ich hätte nichts gegen ein Bad im Pool einzuwenden“, erklärte V.J. „Wir sollten unsere Badeanzüge anziehen und uns im Wasser entspannen.“
    „Klingt gut“, bestätigte Sabrina. Sie wandte sich ab, um sich fertig zu machen. Und blieb mit finsterer Miene stehen.
    Brett war noch da.
    „Ich denke, ich begleite euch zwei“, verkündete er munter.
    „Die Annehmlichkeiten des Schlosses stehen natürlich allen zur Verfügung“, erwiderte sie und fügte nachdrücklich hinzu: „Aber du brauchst deine Badehose, die sich zweifellos in
deinem
Zimmer befindet.“
    Er streckte den Arm aus und kniff ihr sanft in die Wange.
    „Brett…“
    „Du liebst mich wirklich“, unterstellte er ihr.
    Aber schließlich ging er doch, und sie schloss die Tür hinter ihm ab.
    Camys Zimmer lag neben der großen Steintreppe, die hinab ins Foyer, zur Bibliothek und der Halle dahinter führte. Die Autoren hatten den Flur wieder verlassen, als Jon aus seinem Zimmer kam und zu seiner Assistentin ging. Doch Joshua hielt ihn auf halbem Wege auf und rief ihn, an der Tür seines Zimmers stehend.
    „Jon, kommst du mal? Ich glaube, das solltest du dir ansehen.“
    Als Jon das Zimmer des Bildhauers betrat, deutete Joshua gerade auf einen großen Fernseher. Die Wetterfrau der Station in Stirling stand vor einer Landkarte von Nordengland und Schottland. Jon verfolgte schweigend neben Joshua, wie die Meteorologin lächelnd den Verlauf eines Sturmes erklärte, der vom Nordatlantik heranzog. Er hatte bereits die Inseln erreicht, bedeckte sie mit einer Decke aus Schnee und Eis und bewegte sich südwärts.
    „Was hältst du davon?“ fragte Joshua.
    Wie aufs Stichwort fügte die Wetterfrau breiter lächelnd hinzu: „Aufgrund der atmosphärischen Bedingungen ist es schwer, den genauen Verlauf des Sturmes vorherzusagen. Es ist jedoch möglich, dass wir innerhalb der nächsten vierundzwanzig bis sechsunddreißig Stunden mit Schnee und Blizzards in der Mitte Schottlands bis hinunter nach Yorkshire in England rechnen

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