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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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um.
    Sie räusperte sich. „Ich glaube… ich glaube, Cassie hatte wirklich eine Affäre. Ich meine, sie liebte Sie, so gut sie eben lieben konnte. Aber ich glaube, sie war überzeugt, dass Sie das Interesse an ihr verloren hätten und sich mit jemand anders träfen. Und ich glaube, sie hatte auch jemand anders. Na ja, so wie sie war, vielleicht nicht nur einen.“
    Jon runzelte die Stirn. „Und…?“
    „Nun ja, falls Cassie einen Liebhaber hatte, gibt der Ihnen vielleicht die Schuld für das, was geschehen ist.“
    Er nickte. „Sonst noch was?“ fragte er, da sie ihn weiterhin eindringlich ansah.
    Camy errötete. „Ich meine, falls Sie auch eine Affäre hatten, ist die betreffende Frau vielleicht wütend, dass Sie die Beziehung nach Cassies Tod nicht weiter vorangetrieben haben. Hatten Sie… eine Affäre?“ erkundigte sie sich vorsichtig.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust, zog fragend eine Braue hoch, und ein schwaches Lächeln umspielte seinen Mund. „Camy, ich gehöre nicht zu den Leuten, die alles ausplaudern. Das war schon immer so. Wenn ich eine Affäre gehabt hätte, garantiere ich Ihnen, dass nur sehr wenige Menschen davon wüssten.“
    „Vielleicht engt das den Kreis der Verdächtigen ein, die das hier geschrieben haben könnten“, gab sie hoffnungsvoll zu bedenken.
    „Möglich. Außer, dass ich nicht bestätigt habe, eine Affäre gehabt zu haben.“
    „Sie haben es aber auch nicht bestritten.“
    Er begann zu lachen. „Lassen Sie es gut sein, Camy. Einige meiner Freunde sind bizarr. Belassen wir es dabei.“
    Er verließ ihre Suite, eine Kombination aus Schlafraum und Büro, und ging den Korridor entlang. Plötzlich stutzte er, blieb stehen und bemerkte eine Unebenheit in der glatten Steinwand. Er berührte sie und ließ die Finger erstaunt darüber gleiten.
    „Grundgütiger Himmel… !“

7. KAPITEL
    D as Burgverlies war ein bemerkenswerter Ort.
    Eigentlich ist das ganze Schloss bemerkenswert, überlegte Sabrina, eine makellose Kombination aus Neu und Alt. Vom Hauptfoyer führte eine geschwungene Steintreppe hinab in eine zentrale Halle im Untergeschoss. Linker Hand lagen die Türen zum Horrorkabinett, zur Kapelle und zur Krypta, während die Türen zur Rechten zu den Freizeiteinrichtungen führten.
    Sabrina stand neben V.J. und blickte auf das glitzernde Wasser des beheizten Pools. An seinem Rand standen Liegestühle, und an der gegenüberliegenden Seite befand sich eine komplette Bar im Stil eines Glasgower Pub der Jahrhundertwende. Die Bar war mit Spülbecken, Kühlschrank, einer Kaffeemaschine und einem Mikrowellengerät modernisiert worden. Die ultramoderne Unterhaltungselektronik dahinter, komplett mit großem Fernseher, fügte sich geschickt in das antike Buntglas ein.
    „Das ist Lebensart“, seufzte V.J. „Ich genieße Jons Einladungen hierher immer sehr. Es war eine Schande, dass beim letzten Mal etwas so Schreckliches geschehen musste. Ich bin sehr froh, dass er endlich wieder in die Welt der Lebenden zurückgekehrt ist. Man stelle sich vor, ein Swimmingpool in einem Burgverlies!“
    Sabrina musste zugeben, dass auch sie davon überrascht worden war. Das Schloss hatte viele Facetten. Einerseits war es so historisch, dass man sich beim Gang über die alten Korridore mühelos vorstellen konnte, Jahrhunderte früher zu leben. Andererseits roch es nie modrig, noch hatte sie jemals kühle Zugluft gespürt.
    „Es muss ein kleines Vermögen verschlingen, dieses Schloss zu unterhalten“, sagte V.J. im Flüsterton, als fürchte sie, jemand höre mit.
    „Das glaube ich auch. Aber Jon verdient wohl wirklich gut mit seinen Büchern, oder?“
    „Stimmt schon, er steht an der Spitze der Gutverdienenden. Und wie ich gehört habe, ist er auch ein kluger Geschäftsmann. Er hat auf dem Aktienmarkt sehr geschickt investiert und unter anderem frühzeitig Aktien von Computer- und Internetfirmen erworben. Wie es Cassie gelungen ist, unglücklich mit ihm zu werden, ist schwer zu begreifen.“
    Sabrina sah sich um. Die anderen – Brett vor allem – würden sicher bald nachkommen, um die Annehmlichkeiten hier unten zu genießen. Im Augenblick waren sie jedoch noch allein in dem großen Raum. Zwei Billard- und Ping-Pong-Tische trennten den Bereich um den Pool von den beiden Bowlingbahnen und einigen bequemen Sesseln und Sitzkissen, die gemütlich um einen Holzofen gruppiert waren. Alles wirkte zwanglos und nur der Entspannung dienend. Sabrina bezweifelte jedoch, ob sie sich trotz moderner

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