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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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er uns alle zur Abreise zu bewegen. Reggie Hampton – sie ist ein zäher alter Vogel und schreibt hinreißende Katzenkrimis – weigerte sich aber rundheraus.“
    „Punkt für sie. Andererseits, vielleicht solltest du wirklich heimkommen. Dann ersparst du dir die Ferngespräche.“
    „Sehr witzig. Ich muss mir schwer überlegen, ob ich dich noch mal zu einem freundlichen Plausch anrufe.“
    „Wie geht es übrigens deinem Ex? Brett ist doch auch da, oder? Ich gestehe, ich bin entsetzlich eifersüchtig. Ich sitze hier mit Babypuder und Windeln, und du jetsettest nach Schottland und amüsierst dich mit den Reichen und Berühmten. Das ist nicht fair. Aber Mom hat dich ja schon immer mehr geliebt.“
    Sabrina lachte über den alten Witz und war froh, ihre Schwester angerufen zu haben. „Mom hat mich niemals mehr geliebt, und du redest Unsinn.“ Sie und Tammy hatten sich in der Kindheit gestritten wie die Fischweiber. Heute war ihre Schwester jedoch ihre beste Freundin und die einzige Person, außer ihr und Jon natürlich, die von ihrer damaligen raschen Affäre wusste.
    „Also, wie geht’s dem alten Brett?“
    „Dem geht’s gut. Er ist auch unten am Pool und jammert, weil er nicht so viele Küsse bekommt wie Jon.“
    „Aha“, meinte Tammy, „daher weht der Wind. Die anderen Autorinnen küssen den großen, dunkelhaarigen Beau. Du bist vor Eifersucht auf dein Zimmer geflüchtet, um mit deiner Familie zu telefonieren.“
    „Sei nicht albern. Ich habe angerufen, um mich nach Tyler zu erkundigen.“
    „Unserem hübschen Baby geht es gut. Und er ist ein Engel – er schläft fast die ganze Zeit. Ich warte, dass er aufwacht.“
    „Glaubst du, dass du so ein nettes Baby verdient hast?“ neckte Sabrina.
    „Falls du möchtest, dass ich leide, ich leide wirklich. Ich werde dieses Kind bald wachrütteln müssen. Kein Scherz, dieses Stillen bringt mich um. Aber zurück zu dir und Mr. Mystery. Ganz im Ernst, und hör gut zu: Warum packst du den Stier nicht bei den Hörnern? Schlaf noch mal mit dem dunkelhaarigen Schönen und finde heraus, ob du all die Jahre für ein Phantom geschwärmt hast oder für etwas Echtes. Aber denk dran, es ist Krimi-Woche. Sei dir sicher, mit wem du schläfst. Schlaf nicht mit einem Fremden!“
    Es machte Sabrina stutzig, dass ihre Schwester scherzhaft und unwissentlich wiederholte, was Brett ihr bereits im Horrorkabinett gesagt hatte.
    „Ich bin hier als professionelle Schriftstellerin, die an einer Zusammenkunft für einen wohltätigen Zweck teilnimmt, mehr nicht“, erwiderte Sabrina. Während sie diese Lüge noch aussprach, erschrak sie über ein leises Klicken in der Leitung.
    Hatte jemand ihre Unterhaltung mitgehört?
    „Sabrina?“
    „Ja, ich bin noch hier“, sagte sie leise. Sie konnte nicht genau erklären, warum, doch ihr war ziemlich beklommen zu Mute. Ein Gefühl, das nah an Angst grenzte.
    Das Schloss war sehr groß, und sie war sicher, dass es mehrere Telefonleitungen hatte, aber nicht notwendigerweise eine für jedes Gästezimmer. Hatte zufälligerweise jemand mitten in ihrer Unterhaltung den Hörer aufgenommen und dann gleich wieder aufgelegt?
    Warum hatte sie dann das deutliche Gefühl, jemand habe sie belauscht?
    „Gib meinem Neffen einen Kuss von mir“, bat sie ihre Schwester rasch. „Ich liebe euch. In ein paar Tagen rufe ich wieder an.“
    „Ja gut, bye. Ich wünsche dir noch eine schöne Zeit!“ erwiderte Tammy.
    Sabrina starrte einen Moment auf den Apparat und legte langsam auf. Plötzlich hatte sie wieder das sonderbare Gefühl, jemand sei hinter ihr. Sie fuhr auf dem Bett herum.
    Doch sie war allein im Zimmer. Nur die Balkontüren standen offen.
    Sie hielt ihr Badetuch fest und trat auf den Balkon hinaus.
    Da war niemand.
    Allerdings entdeckte sie Jon Stuart draußen auf seinem Balkon. Irgendwie war sie froh, ihn dort zu sehen. Auch er hatte die Gruppe verlassen und war nach oben gegangen. Okay, vielleicht war sie wirklich eifersüchtig gewesen. Und vielleicht war sie sich da unten am Pool lächerlich vorgekommen, als sie erkannte, dass er in seinem Leben etliche Affären gehabt haben musste und sie nur eine von vielen gewesen war. Immerhin ging das Gerücht, dass er auch damals, als Cassandra starb, eine Affäre hatte. Wenn ja, dann vielleicht mit einer der Frauen, die jetzt auch hier waren…
    Der Gedanke schmerzte sie. Es war wie ein Stich durchs Herz. Sie blickte verstohlen zu Jon hinüber und fragte sich, was ihm durch den Kopf ging…
    Plötzlich

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