Mörderspiel
war.“
„Du bringst mich zu Fall!“
„Sabrina, ich komme darüber hinweg. Ich kann dir verzeihen.“
„Du kannst
mir
verzeihen?“ fragte sie fassungslos.
„Sabrina, ich kann dir gar nicht sagen, wie leidenschaftlich ich …“
„Brett, du willst mich nur, weil ich Nein sage. Und dieses Wort ist dir als weibliche Willensäußerung schlichtweg fremd. Bitte, Brett…“
Sie wich zurück, bis sie gegen etwas stieß. Das Bett. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel hintenüber.
Brett nutzte die Chance augenblicklich. Er sprang auf und warf sich über sie. Als sie versuchte, unter ihm hinwegzukrabbeln, begann sie zu rutschen, wobei sie die Bettdecke mitzog. Innerhalb von Sekunden lag sie auf dem Boden, samt Brett und einem Kissen in der Steppdecke verwickelt. Ein zweites Kissen fiel ihr auf den Kopf.
„Brett…“, begann sie atemlos.
Doch während noch mehr Bettzeug auf ihr landete, hörte sie ein Krachen wie einen Donnerschlag, als die Tür aufsprang.
„Sie klemmen! Die Türen klemmen!“ sagte Tom zu Joe und stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen.
Von der anderen Seite ertönte noch mehr Geschrei.
„Tut etwas!“ forderte V. J. sie auf.
Dianne Dorsey stand im Flur, die Arme vor der Brust verschränkt. „Es ist doch nur Susan. Sie hat mal wieder einen ihrer melodramatischen Anfälle.“
„Jetzt kommt aber. Sie hat Angst. Holt sie da raus“, sagte Anna Lee.
„Hilfe!“ flehte Susan. „Bitte, bitte, er kommt hinter mir her! Er wird mich mit seinem Messer umbringen! Bitte…“
„Wer kommt mit dem Messer hinter dir her?“ rief Reggie ihr zu.
„Es… es ist Jack the Ripper!“ kreischte Susan.
„Susan, Jack the Ripper ist aus Wachs – er kann sich nicht bewegen. Mach einfach die Tür auf. Ich glaube, du hast dich eingeschlossen“, rief V.J.
Susan begann wieder zu schreien.
„Tretet beiseite“, forderte Thayer Newby sie auf, jetzt ganz Polizist. Sie machten die Tür frei.
Thayer wich einige Schritte zurück und zog die breiten Schultern ein. Tom und Joe taten es ihm gleich. Thayer nickte, und alle drei rannten kraftvoll gegen die Tür an.
Susan kreischte hysterisch. Ein ohrenbetäubendes Krachen.
Dann schwieg sie.
Ins Bettzeug gewickelt, lag Sabrina still da und lauschte auf die Schritte, die sich näherten.
„Was zum Teufel…“, begann Brett.
Die Steppdecke wurde ihr vom Kopf gezogen. Plötzlich sah sie sich Jon gegenüber, der vor ihr in die Hocke gegangen war. Neben ihr kämpfte sich Brett aus dem Bettzeug frei.
„Entschuldige die Störung“, sagte Jon freundlich zu ihm, „aber der Schneesturm wird schlimmer. Der Schnee…“
„Es ist nur Schnee!“ unterbrach Brett ihn aufgebracht. Er klang beleidigt, was für Sabrina die Situation noch peinlicher machte.
„Es ist ein schlimmer Schneesturm, Brett, und wir werden wahrscheinlich von der Zivilisation abgeschnitten, sogar im Schloss. Aber dort haben wir wenigstens Heizung und Nahrung. Hier draußen kommt ihr um“, erklärte er geduldig.
Sabrina begann aufzustehen. Brett hielt sie an der Hand fest.
„Lass mich los!“ zischte sie ihn an. Auf ihren bösen Blick hin gab er sie zögernd frei, und sie stand auf. Beide Männer erhoben sich ebenfalls und maßen sich mit argwöhnischen Blicken.
„Was zum Teufel geht hier eigentlich vor?“ wandte Jon sich an Brett.
„Eine Versöhnung!“ schnauzte Brett.
„Stimmt das?“ fragte Jon Sabrina.
„Es ist keine Ver…“, begann sie.
„Verdammt, Stuart, für was hältst du dich eigentlich?“ wütete Brett. „Für den großartigen Schlossherrn? Nur weil du der Gastgeber in diesem verdammten Spiel bist, heißt das nicht …“
„Ich spiele bestimmt nicht den Gastgeber, damit du in der Wildnis Frauen verführst und ihr Leben gefährdest.“
„Du selbstgerechter Bastard!“ empörte sich Brett und holte plötzlich zum Schlag aus.
Jons Reflexe waren ausgezeichnet und er duckte sich. Als er wieder hochkam, schlug Brett jedoch erneut zu und traf ihn diesmal am Kinn. Wütend schlug Jon zurück. Er traf Brett am Kiefer. Brett fiel benommen aufs Bett, schüttelte kurz den Kopf, sprang auf und warf sich wie ein wütender Bulle wieder in den Kampf.
„Aufhören! Hört auf!“ schrie Sabrina und versuchte sich zwischen die beiden zu stellen.
Obwohl dieses Getümmel eindeutig von zu viel Testosteron gesteuert wurde und es nicht so aussah, als würden die Kontrahenten auf sie hören, flogen doch plötzlich keine Fäuste mehr, und man begnügte sich mit
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