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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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alle einen Drink vertragen“, stellte Dianne fest. „Kommen Sie, Camy. Begleiten Sie uns hinunter, und genehmigen Sie sich einen.“
    „Ich… ich war gerade am Arbeiten.“ Ein leichtes Schluchzen folgte ihren Worten, als sie versuchte, ihre Fassung zurückzugewinnen.
    „Das ist schon in Ordnung. Sie können später weiterarbeiten“, drängte V.J. sie freundlich.
    „Aber ich gehöre nicht zu Ihnen. Wir haben Krimi-Woche, und Sie sollen sich eigentlich bemühen, einen Kriminalfall zu lösen.“
    „Hier geht genug Rätselhaftes vor, ohne dass wir allzu viel dafür tun müssten“, sagte Dianne. „Entweder das, oder es gelingt uns, aus allem ein Rätsel zu machen. Kommen Sie. Jon hat gewiss nichts dagegen. Er würde wollen, dass Sie sich nach der Begegnung mit der alten Medusa eine Atempause gönnen.“
    Camy nickte. „Jon hätte nichts dagegen“, bestätigte sie leise. „Ich weiß das.“
    „Dann kommen Sie“, forderte V.J. sie nun auch auf. „Ich möchte mich setzen, ehe ich umkippe, und im Augenblick lechze ich danach, beim Sitzen einen Martini zu halten.“
    Sie verließ den Raum, und die anderen folgten ihr.
    Genau in dem Moment ertönte ein schriller, markerschütternder Schrei aus dem Erdgeschoss.

11. KAPITEL
    N iemals, weder im wahren Leben noch im Film, hatte Sabrina so einen Schrei gehört. Als sie Jon ins Haus folgte, wäre sie bei dem Aufschrei fast hochgesprungen vor Schreck.
    Geschrien hatte Anna Lee, die in der Eingangshalle stand und mit großen Augen Brett anstarrte, der bewusstlos auf Jons Armen lag. Offenbar glaubte sie, er sei tot.
    „Er lebt“, erklärte Jon rasch. „Er lebt.“
    In dem Moment bewegte Brett sich leicht und öffnete stöhnend die Augen. Dann blickte er zu Jon auf, zu dem Freund, der ihn trug, und versuchte zu lächeln. „Jon, wir müssen aufhören, uns heimlich zu treffen. Wir setzen sonst nur Gerüchte in die Welt“, spöttelte er.
    „Ich glaube, es geht ihm schon wieder ganz gut“, bemerkte Jon trocken und schritt auf die Bibliothek zu.
    Inzwischen waren Reggie, Tom und Joe aus der Bibliothek ins Foyer geeilt, und V.J., Dianne, Thayer, Susan und Camy kamen die Treppe heruntergelaufen. Sabrina spürte, wie Joshua von hinten gegen sie stieß.
    „Was ist passiert?“ fragte Camy.
    „Ein Reitunfall“, erklärte Sabrina rasch.
    „Das dumme Pferd hat mich abgeworfen“, sagte Brett und verzog das Gesicht. „Genau auf einen Felsbrocken. Ladies, ich leide Schmerzen. Seid lieb zu mir.“
    Jon stöhnte auf, da sein Patient offenbar schon wieder zu Hochform auflief. Er rief über die Schulter: „Hole bitte jemand einen Waschlappen und kaltes Wasser.“
    Camy beeilte sich, seinem Wunsch nachzukommen. Brett war bald in der Bibliothek aufs Sofa gebettet, und man gelangte allgemein zu der Ansicht, dass seine einzige Verletzung der Schlag gegen den Kopf war, der ihn bewusstlos gemacht hatte.
    Brett spielte den Bedauernswerten nach allen Regeln der Kunst. Er jammerte, heischte Mitleid und bestand darauf, dass Sabrina seine Wunde versorgte und ihm einen kalten Lappen gegen den Kopf presste. Dianne Dorsey zauberte ein paar Tabletten gegen die Schmerzen und die Schwellung hervor, und Brett lieferte eine dramatische Beschreibung, wie sein wildes Pferd plötzlich gestiegen sei und ihn in hohem Bogen in den Schnee geworfen habe. Während Sabrina ihm zuhörte, fragte sie sich erneut, was Joshua im Schnee gesucht hatte, und warf ihm einen verstohlenen Blick zu.
    Joshua stand allein im Schatten neben dem Kamin und beobachtete das Geschehen.
    „Der Strom ist ausgefallen?“ fragte Jon und sah Thayer an.
    „Schon seit einer Weile. Tatsächlich während…“
    „Gleich nachdem ich bösartig angegriffen wurde!“ erklärte Susan.
    Jon, der von Anna Lee einen Drink entgegennahm, runzelte skeptisch die Stirn. „Angegriffen?“
    „Ich wurde ins Horrorkabinett geschickt, während alle anderen sich zu dieser albernen Séance in der Krypta versammelten. Ich wurde eingeschlossen, und Jack the Ripper griff mich an!“ regte sie sich auf.
    Joshua gab einen sonderbaren halb erstickten Gurgellaut von sich.
    „Jack the Ripper wurde lebendig?“ erkundigte Brett sich höflich, und ihm war anzuhören, dass er fast lachte.
    „Susan war nicht eingeschlossen“, erklärte Thayer.
    „Die Tür hatte sich verklemmt“, fügte Joe hinzu.
    „Das behaupten die beiden“, wütete Susan, „aber ich denke, sie hat es getan!“ Sie deutete theatralisch auf Camy.
    Brett ließ ein verächtliches

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