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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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fehlt nichts, was ein guter Whiskey nicht kurieren könnte“, sagte er sehnsüchtig.
    „Keinen Alkohol heute. Du hättest bei dem Sturz sterben können.“
    „Das blöde Pferd. Ich frage mich, warum es sich plötzlich so aufbäumte“, beklagte er sich und seufzte tief. „Und ich bin nicht weniger blöde, weil ich so ein ungeschickter Reiter bin.“
    „He, so etwas passiert nun mal“, tröstete sie.
    „Hier passiert irgendwie zu viel“, bemerkte er ernst und fügte nach einer Pause hinzu: „Was, glaubst du, ist Susan nun eigentlich widerfahren?“
    „Woher soll ich das wissen? Ich war nicht dabei.“
    „Keiner mag sie. Jeder von uns könnte ihren Tod wünschen.“
    „Aber sie ist nicht tot, oder? Und gewöhnlich werden Menschen nicht gleich zu Mördern, nur weil sie jemand nicht mögen.“
    „Aber es gibt verschiedene Arten von Mördern. Da wären die Psychopathen oder die Leute, die in der Hitze der Leidenschaft ein Verbrechen begehen. Dann wären da noch die Kaltblütigen, die mit dem Mord ein anderes Verbrechen vertuschen wollen. Die Liste ist ellenlang.“
    „Na ja, ich glaube eigentlich auch nicht, dass Susan der Typ ist, der sich grundlos zu Tode fürchtet.“
    „Diese Wachsfiguren sind schon ziemlich beängstigend, findest du nicht?“
    Sabrina pflichtete aus vollem Herzen bei.
    „Nun gut. Ich habe plötzlich einen Bärenhunger“, erklärte Brett. „Würdest du nach unten gehen und nachschauen, ob du einige Weintrauben findest, mit denen du mich füttern kannst?“
    „Ich werde dich nicht mit Trauben füttern. Aber ich werde dir etwas anderes zu essen bringen. Ruh dich jetzt aus, ich bin gleich zurück.“ Sie schlüpfte hinaus und ging den Flur entlang auf die Treppe zu.
    Sie hörte, wie hinter ihr leise eine Tür geschlossen wurde, und drehte sich um. Doch sie konnte nicht entscheiden, welche Tür das war, oder ob sie sich das Geräusch nur eingebildet hatte.
    Im Flur ist es still wie in einem Grab, dachte sie. Fröstelnd eilte sie auf die Treppe zu.
    Jon sah sich im Horrorkabinett um. Es schien absolut nichts zu fehlen.
    Thayer erläuterte ihm seine Theorie und zeigte, wie der alte Riegel um Haaresbreite die Tür versperrt haben könnte. „Und da bei dem feuchten Wetter das Holz gequollen sein kann …“ Thayer beendete den Satz nicht, sondern zuckte nur die Achseln. „Sehen wir den Tatsachen ins Auge. Susan ist ein Biest allererster Ordnung. Aber irgendetwas scheint sie tatsächlich nervös gemacht zu haben. Hältst du es für möglich, dass sie sich in eine Panik hineingesteigert hat?“
    Auch Jon zuckte die Achseln und betrachtete die Wachsfiguren, die Joshua so ausgezeichnet gelungen waren. Die Gestalten waren so unheimlich und beängstigend, wie sie sein sollten. Aber sie bestanden eben aus Wachs, Draht, Stoff und Pappmaché. Sie waren nicht bösartig, und sie wurden garantiert nicht lebendig.
    Und Susan war tatsächlich ein Biest.
    Andererseits hatte auch er eine hässliche Mitteilung bekommen, die nichts mit dem echten Spiel zu tun hatte. Besonders nervös machte ihn der Umstand, dass sie inzwischen eingeschneit waren und zur Stromversorgung auf Generatoren zurückgreifen mussten. Immerhin war er für das Wohlergehen seiner Gäste verantwortlich.
    „Tatsache ist, die meisten von uns waren bei der Séance“, sagte Thayer. „Du, Brett, Sabrina und Joshua, ihr wart fort. Camy arbeitete. Vielleicht hat jemand vom Hauspersonal mit der Geschichte zu tun?“
    „Mein Hauspersonal? Das sind alles hart arbeitende, sehr beschäftigte und viel zu verantwortungsbewusste Leute, als dass sie meinen Gästen Streiche spielen würden. Außerdem hätte wohl keiner von denen das geringste Interesse, Susan Sharp zu ängstigen.“
    „Dann hat sie sich das alles nur eingebildet“, entschied Thayer, stemmte die Hände auf die Hüften und seufzte. „Wenn wir die Ausrüstung dafür hätten, könnten wir hier alles nach Fingerabdrücken absuchen. Aber wir würden wohl nur unsere eigenen finden, schließlich waren wir alle hier unten.“
    Jon ging zu der Szene mit Jack the Ripper, streckte eine Hand aus und berührte die Figur. Immer noch aus Wachs, bestätigte er sich nüchtern.
    Susan hatte sehr wahrscheinlich eine andere Anweisung erhalten als die übrigen. Daran zweifelte er nicht, denn ihm war es schließlich ähnlich ergangen.
    Klarstellen musste er allerdings, ob ihnen da nur jemand üble Streiche spielte oder ob sie hier mit einem Irren eingeschneit waren. Allmächtiger, jetzt ging die

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