Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
helfe ich Ihnen lieber, einen Imbiss für Ihren Patienten zusammenzustellen. Das Essen ist einfach wunderbar hier. Sollen wir Brett einen Teller mit Lammbraten richten? Es wird ihm schmecken.“
    „Reggie…“
    „Nein, meine Lippen sind versiegelt.“
    „Reggie, wenn Sie etwas Wichtiges wissen…“
    „Ich weiß vieles oder glaube es zumindest. Aber einiges davon würde unschuldigen Menschen schaden, deshalb rede ich nicht darüber. Die Wahrheit wird zu gegebener Zeit ans Licht kommen.“
    „Reggie…“
    „Wenn Sie mir auf die Nerven gehen wollen, dürfen Sie sich das Essen selbst zusammenstellen.“ Die Schultern gestrafft, verließ Reggie die Halle in aufrechter Haltung. Sabrina blieb endgültig allein.
    Oder etwa doch nicht?
    Wieder drehte sie sich um und blickte suchend ins Dunkel. Niemand da.
    Sie stellte zwei Teller mit Speisen zusammen und versuchte ruhig zu gehen und nicht zu laufen, als sie sich auf den Rückweg in Bretts Zimmer machte.
    Der Sturm war schlimm genug. Eingeschneit zu sein war schlimmer. Doch nun waren sie eingeschneit und ohne Strom. Obwohl Jon alles Wichtige im Schloss mit Notstrom am Laufen halten konnte, mochte auch er die dunklen Ecken nicht.
    Er machte sich Vorwürfe und hätte sich am liebsten geohrfeigt. Warum hatte er nicht darauf bestanden, dass sie das Spiel beendeten? Er hätte sie alle hinauskomplimentieren sollen, ehe das Unwetter aufzog, auch die alte Reggie, ob sie nun gehen wollte oder nicht.
    Leider hatte er das versäumt.
    Und so waren sie nun alle zusammen hier gefangen, so lange es eben dauerte. Und wie die Ratten im Käfig begannen sie bereits unruhig zu werden, bereit, sich gegenseitig anzugreifen.
    Und alle kamen zu ihm, einer nach dem anderen.
    Anna Lee als Nächste.
    Als er sich seiner Zimmertür näherte, folgte sie ihm.
    Er seufzte leise. „Also, was in Gottes Namen…“
    „Schsch! Bitte, Jon!“ Sie drängte ihn in sein Zimmer. „Es geschieht! Merkst du es nicht? Alles klärt sich auf. Die Wahrheit ist da draußen und…“
    Er packte sie bei den Schultern. „Die Wahrheit ist da draußen? Was soll das bedeuten? Anna Lee, steckst du hinter den Drohungen gegen Susan?“
    „Nein!“ protestierte sie und versuchte sich ihm ärgerlich zu entziehen. Er ließ sie nicht los.
    „Susan ist eine Zicke, und sie kann sich hässliche Geschichten ausdenken. Aber ich glaube, diesmal weiß sie, dass sie in echten Schwierigkeiten steckt, weil jemand hinter ihr her ist. Ich glaube, sie weiß, was vor drei Jahren geschah. Und ich finde, du solltest sie zwingen, es dir zu sagen.“
    „Sie zwingen? Soll ich sie vielleicht verprügeln? Sie fesseln und knebeln und ein Geständnis erpressen?“ fragte er trocken.
    „Verstehst du denn nicht? Ich glaube, sie hat dem Killer gedroht, ihn vielleicht sogar erpresst. Jetzt ist sie ängstlich und nervös. Sie zettelt einen Aufruhr unter den Spielern an, damit sie ständig im Blickfeld und damit in Sicherheit ist. So muss sie nicht zugeben, dass sie selbst Dreck am Stecken hat.“
    „Was macht dich so sicher, dass Susan die Wahrheit kennt?“
    Anna Lee schüttelte langsam den Kopf. „Ich weiß nicht. Vielleicht greife ich nur nach einem Strohhalm.“
    „Wir wissen nicht mal mit Bestimmtheit, ob es überhaupt einen Killer gibt. Viele der Leute, die damals hier waren, hüten Geheimnisse. Teufel auch, wahrscheinlich hatte jeder von ihnen eines.“ Zögernd fügte er hinzu: „Cassie schlief mit…“
    „Da wir gerade davon reden“, unterbrach sie ihn, „du könntest Susan leicht verführen und es auf diese Weise aus ihr herausbekommen.“
    „Wie bitte?“
    „Du weißt, dass sie eine Schwäche für dich hat“, betonte sie.
    „Raus!“ explodierte Jon.
    „Jon…“
    „Raus! Und sieh dich ja vor, hörst du?“
    „Ja“, erwiderte sie kleinlaut.
    „Keine Tricks deinerseits, um den Kessel anzuheizen“, warnte er.
    Sie wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal zu ihm um. „Ich liebe dich wirklich“, sagte sie leise.
    Er nickte. „Ich mag dich auch.“
    V.J. öffnete ihre Zimmertür und blickte vorsichtig in den Flur. Niemand da.
    Ohne elektrisches Licht wirkte der Korridor sehr Furcht einflößend. Schatten tanzten an den Wänden. Das Heulen des Windes draußen war zu einem Dauerton geworden. Es schien, als wäre das ganze Schloss zum Leben erwacht, als atmeten sogar die Wände.
    Sie ermahnte sich zur Vernunft.
    Und verließ ihr Zimmer, eine schwere Taschenlampe fest in der Hand. Sie brauchte sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher