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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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anderen. „Wir treffen uns morgen alle in der Halle und versuchen, unseren kleinen Geheimnissen auf den Grund zu kommen, ja?“
    Anna Lee zuckte die Achseln. „Ich habe meine schon gelüftet.“
    „Tatsächlich?“ fragte Joe.
    „Das tut jetzt nichts zur Sache“, wiegelte Jon ab. „Wir befassen uns morgen damit, wenn alle anwesend sind. Für den Rest der Nacht sollte sich jeder noch etwas Schlaf gönnen.“
    „Tut mir Leid, Jon“, entschuldigte Dianne sich noch einmal und sah zu ihm auf, den Kopf immer noch an seiner Brust. Er hatte den Arm tröstend um sie gelegt. „Ich glaube, es war kein sehr kluger Trick. Ich hatte wohl gehofft, jemand würde in Panik die Wahrheit herausschreien – dass ich gar nicht hier sein könne, weil er oder sie mich doch umgebracht habe. Es hat nicht geklappt. Vielleicht war die richtige Person gar nicht anwesend. Tut mir Leid. Es war wohl wirklich dumm. Bitte sei nicht böse auf mich.“
    „Es war dumm und gefährlich, und ich bin böse. Aber mehr auf mich selbst, weil ich dir gestattet habe, an dieser Woche teilzunehmen.“
    „Sind wir eigentlich alle hier, um unsere Geheimnisse zu beichten und die Wahrheit über Cassies Tod herauszufinden?“ fragte Anna Lee.
    „Wir sind vor allem für einen wohltätigen Zweck hier zusammengekommen – und auch, um die Wahrheit über Cassies Tod herauszufinden“, fügte Jon wahrheitsgemäß hinzu. „Ich bin sicher, ihr alle kamt aus genau den Gründen, aus denen ich die Krimi-Woche arrangiert habe.“
    „Amen“, stimmte Joe halblaut zu.
    „Ich kann nicht glauben, dass V.J. das hier versäumt!“ sagte Reggie.
    „V.J.?“ schnaubte Anna Lee. „Vor allem Susan entgeht hier ihre große Chance – dem Himmel sei Dank!“
    „Nun ja, sie wird die neuesten Entwicklungen schnell genug erfahren.“
    „Tja, alle Sünden, die wir jetzt schon kennen, und die, die wir morgen beichten werden“, pflichtete Thayer bei.
    „Es führt wirklich kein Weg daran vorbei, oder?“ fragte Jon. „Offenbar gibt es eine Menge Dinge, die wir ans Licht zerren müssen, wenn wir keine überraschenden Auftritte mehr erleben wollen.“
    „Susan wird trotzdem giftig sein“, warnte Reggie.
    Anna Lee lächelte. „Wir werden sehen. Vielleicht können wir sie alle zusammen fesseln und knebeln. Oder wir mauern sie in eine Schlosswand ein. Was haltet ihr davon?“
    „Ich meine, dass es in jedem Fall gut ist, wenn die Wahrheit ans Licht kommt“, betonte Dianne mit Nachdruck.
    „Absolut“, pflichtete Jon bei.
    „Und warum hast du uns dann nicht die ganze Wahrheit über Dianne erzählt?“ wollte Thayer von ihm wissen.
    „Weil ich ihn darum gebeten habe…“, begann Dianne.
    Doch Jon wollte offenbar nicht, dass sie ihn verteidigte. „Ich habe dir schon gesagt, die Entscheidung, es zu erzählen, lag nicht bei mir. Abgesehen von den offensichtlichen emotionalen Gründen war Dianne nicht sicher, ob die Wahrheit vielleicht ihrer Karriere schadet. Sie hat für ihren schriftstellerischen Erfolg sehr hart gearbeitet. Einer der Gründe, warum sie nach Cassies Tod die Wahrheit nicht kundtun wollte, war, dass man im Nachhinein und irrtümlicherweise annehmen könnte, Cassie hätte ihr beim Schreiben geholfen oder bei Verlagen besondere Vergünstigungen für sie herausgeschlagen. Dianne hat aber jedes Kritikerlob, das sie bekam, vollauf verdient. Deshalb habe ich ihre Entscheidung respektiert.“
    Dianne lächelte ihn an und sagte leise: „Ich weiß, warum sie dich so sehr geliebt hat.“
    Er räusperte sich. Offenbar fühlte er sich unbehaglich. „Lassen wir Cassie in Frieden ruhen, ja?“ erwiderte er mit gesenkter Stimme. Er ließ Dianne los und geleitete sie aus der Krypta. Die übrigen sahen sich untereinander sekundenlang an, ehe sie den beiden folgten.
    Sie stiegen die erste Treppenflucht als Gruppe hinauf und waren immer noch zusammen, als sie die obere Etage erreichten. Dort wünschten sie sich erschöpft eine gute Nacht und gingen in ihre jeweiligen Zimmer.
    Sabrina blieb noch kurz im Flur stehen und sah Jon nach. Der redete weiter mit Dianne und brachte sie zu ihrem Zimmer. Sabrina warf er lediglich einen kurzen Blick zu.
    Sie wandte sich ab, verschwand in ihrem Raum und machte die Tür fest hinter sich zu.
    Unsicher, ob er zu ihr zurückkommen würde, wanderte sie eine Weile wartend hin und her.
    Nach einer unruhigen halben Stunde ging sie wieder in den Flur und hinüber zu Brett. Da sich seine Tür einfach öffnen ließ, als sie zu ihm hineinsah, bedauerte

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