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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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begann sie zu streicheln. Nach wenigen fiebrigen Augenblicken waren sie vereint und nahmen sich mit allen Sinnen wahr.
    Der Rest der Nacht verging wie im Rausch, befriedigt, benommen, wie auf Wolken schwebend und erneut vereint. Erschöpft schlief Sabrina schließlich in seinen Armen ein, die sie sehr fest hielten.
    Als sie später erwachte, war ihr so kalt, dass ihr die Zähne klapperten.
    Sie lag allein in der Dunkelheit. Jon hatte sie verlassen.
    Sie stand auf, zog sich Nachthemd und Morgenmantel über und ging zur Tür. Die war verschlossen. Jon war nicht auf diesem Weg gegangen. Warum auch? Er war durch den Geheimgang gekommen, und sicher hatte er sie auch so verlassen.
    Ihr war plötzlich unbehaglich zumute. Sie schloss die Tür auf und trat in den Flur.
    Alles leer.
    Seltsam, was die Nacht, die Dunkelheit und das Gefühl, allein zu sein, einem antun konnten. Ihr war, als kämen Geräusche und Bewegung aus jeder dunklen Ecke, von der Treppe und von unten. Draußen fegte leise heulend der Wind um das Schloss. Und sie glaubte, in diesem Heulen Schreie und Flüstern zu hören.
    Zitternd stand sie im Flur und ermahnte sich, Vernunft walten zu lassen. Weder übertönte der Wind das Geschrei von Geistern, noch schoss der Tod in der Kutsche einer Todesfee über den Himmel, um einen von ihnen zu holen.
    Doch sobald Jon sie verließ, bekam sie es zu ihrem großen Kummer mit der Angst zu tun.
    Besorgt ging sie zu Bretts Tür und klopfte zögernd an.
    Sie erschrak, als die Tür leicht aufschwang.
    „Brett?“
    Sie drückte sie weiter auf.
    Im sehr blassen Licht vom Flur sah sie lediglich eine Silhouette auf dem Bett. Sie blieb auf der Schwelle stehen und scheute sich plötzlich einzutreten, aus Angst, etwas Schreckliches zu entdecken.
    „Brett!“ flüsterte sie eindringlich.
    Immer noch keine Antwort.
    Sie wollte nicht ins Zimmer gehen. Es war dunkel und voller Schatten. Sie war versucht, einfach zurückzulaufen, sich auf ihrem Bett zusammenzurollen und zu beten, dass es Morgen wurde.
    Doch war sie dort wirklich sicher? Selbst wenn sie die Tür verriegelte, konnte sie Besuch bekommen, wie Jon bewiesen hatte.
    Jon hatte allerdings beteuert, vorher nie bei ihr gewesen zu sein. Sie war nicht weiter darauf eingegangen. Immerhin konnte sie ihm das Gegenteil nicht beweisen, sie hatte ihn ja nicht gesehen. Aber gelegentlich hatte sie eindeutig das Gefühl gehabt, nicht allein zu sein. Entweder hatte sie eine zu lebhafte Fantasie oder Jon log.
    Oder noch jemand kannte den Geheimgang zu ihrem Zimmer.
    Das macht nichts, sagte sie sich, schließlich bin ich nicht bedroht worden. Brett hingegen hatte bereits einen Unfall erlitten. Und obwohl er vorhin in Ordnung gewesen war, sollte sie sich überzeugen, dass es ihm gut ging.
    Sie hielt sich immer noch am Türrahmen fest.
    Plötzlich ungehalten über ihre Feigheit, beschimpfte sie sich als alberne Gans. Wenn Brett verletzt war…
    Sie nahm all ihren Mut zusammen.
    „Brett!“
    Immer noch keine Antwort. Sie ging ins Zimmer und entdeckte, warum er nichts gesagt hatte.
    Susan Sharp war sich vage einer Bewegung bewusst.
    Zuerst war sie nur ärgerlich. Sie konnte sich an nichts erinnern. Sie musste irgendwo eingeschlafen sein. Und jetzt fühlte sie sich vollkommen groggy. Und sie wurde wütend. Obwohl leicht benebelt, wusste sie, dass sie ein Recht hatte, wütend zu sein. Man hatte sie zum Narren gehalten, und jetzt würden die dafür bezahlen. O ja, die würden ganz gewiss bezahlen!
    Allerdings wusste sie nicht, wo sie war. Oder warum sie … Bewegung spürte.
    Es drang ihr ins benebelte Hirn, dass man sie betäubt hatte. Sie hätte es wissen müssen, hätte wachsam sein sollen. Sie war viel zu sehr mit ihren Rachegelüsten beschäftigt gewesen, weil man endlich aufhören sollte, ihr üble Streiche zu spielen. Ja, sie war eindeutig betäubt worden.
    Die Augenlider waren ihr schwer. Sie konnte sie nicht bewegen. Sie wollte die Augen öffnen, sie auf jemand richten.
    Doch sie konnte sich nicht zwingen, überhaupt etwas zu bewegen, weder Glieder noch Mund, noch Augenlider…
    Dennoch spürte sie… Bewegung.
    Trotz Benommenheit und Wut wurde ihr klar, dass sie sehr viel vorsichtiger hätte sein müssen. Sogar im Umgang mit schniefenden Feiglingen hätte sie mehr Vorsicht walten lassen sollen.
    Wo, um alles in der Welt, war sie bloß?
    Sie merkte, dass ihr kalt wurde. Sie spürte Stein an ihrer Haut und die eisige Kälte, die von ihm ausging und sie durchdrang, dort, wo sie ihn

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