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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Gott!“ keuchte Sabrina. „Was…“
    Der Schrei erklang wieder, ein entsetztes Aufheulen der Angst.
    „Das Kellergewölbe!“ rief Jon.
    Während Sabrina noch in Nachthemd und Morgenmantel schlüpfte, eilte Jon bereits aus der Tür.
    „Warte!“ rief sie und rannte hinter ihm her den Flur entlang. Jon hatte sich aus einer Halterung unter einem Bogen eine Kerosinlampe geschnappt und lief bereits die Treppe hinab. Sabrina folgte und versuchte ihn einzuholen. Der Steinboden fühlte sich eisig an unter ihren nackten Füßen, doch sie hatte keine Zeit zurückzugehen, um Schuhe anzuziehen.
    Sie hatten die halbe Treppe geschafft, als ein dritter Schrei die Stille durchschnitt, dass einem das Blut in den Adern stockte.
    Und dann… war nur noch schreckliches Schweigen.

13. KAPITEL
    T hayer war direkt vor ihnen und lief bereits in die Krypta, als sie unten ankamen.
    Sie folgten.
    Sabrina blinzelte im Laufen, um sich an das Dämmerlicht zu gewöhnen. Dann hätte sie beinah selbst aufgeschrien.
    Cassandra Stuart war nicht in ihrem Grab, sondern saß in all ihrer Pracht und Schönheit auf ihrem Sarg. Selbst als Geist und im Tod wirkte sie elegant und feminin und erstaunlich wohlauf, wie sie da auf dem Steinsarkophag thronte.
    Jemand stieß Sabrina gegen den Rücken und schrie in instinktiver, primitiver Angst auf. Es war Anna Lee, wie Sabrina am Rande bemerkte, da sie immer noch zu verblüfft war, sich zu bewegen oder auch nur zu begreifen, was hier in den Tiefen der alten Krypta geschah.
    Erst jetzt erkannte sie, dass Camy Clark als zusammengerolltes Bündel am Boden lag.
    „Allmächtiger!“ hörte Sabrina jemand japsen. Sie sah, dass nun auch Reggie hereingekommen war und eine Hand aufs Herz presste.
    „Großer Gott!“ Joe Johnston kam ebenfalls angelaufen und blieb neben Reggie stehen. Ihm folgte Joshua Valine, der noch den Bindegürtel seines Bademantels zuzog.
    Joshua fiel vor Erstaunen die Kinnlade herunter, und ein seltsamer Laut entrang sich seiner Kehle.
    Joe Johnston wiederholte: „Großer Gott! Großer Gott!“
    Dann stieß Cassandra ein kräftiges „Scheiße!“ aus, als sie Jon, eher wütend als ängstlich, mit energischen Schritten auf sich zukommen sah. Er packte sie fest am Arm.
    „Was in drei Teufels Namen fällt dir eigentlich ein?“ fragte er mit zornbebender Stimme.
    „Bitte lass mich los!“ flehte sie. „Tut mir Leid. Sei nicht böse. Ich hatte nicht vor…“
    „Du hattest offenbar vor, jemand zu einer Herzattacke zu verhelfen!“ schimpfte er.
    Sabrina konnte nur fassungslos hinstarren und glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen. Eben noch hatte Jon ihr reumütig erzählt, wie die Grübeleien über den Tod seiner Frau ihn fast in den Wahnsinn getrieben hatten. Und hier war sie in Fleisch und Blut, und er schrie sie an.
    Unsinnigerweise ging ihr plötzlich durch den Kopf, dass sie soeben Ehebruch begangen hatte, was ihr schwer zu schaffen machte. Auch wenn sie sich in einem Schloss befand, in dem eine Gruppe exzentrischer Autoren offenbar lustig und hemmungslos durch die diversen Betten hüpfte.
    „Sieh nur, was du Camy angetan hast!“ donnerte Jon wieder los.
    Inzwischen war Thayer neben Jons am Boden liegender Assistentin in die Hocke gegangen und prüfte ihren Puls. Joshua ließ sich ebenfalls besorgt neben ihr auf die Knie herunter.
    „Sie ist in Ordnung“, sagte Thayer. „Besser jedenfalls als ich. Ich… ich sah Cassandra vor drei Jahren tot und blutüberströmt“, erklärte er aufgebracht und verwirrt.
    „Cassandra
ist
tot!“ betonte Jon gereizt. Unterdessen griff er nach dem Geist, der sich von Cassandras Sarg erhoben hatte, und riss an dessen Haaren.
    Die lange, fließende Haarpracht fiel herunter. Eine Perücke. Und dann wurde sogar in der Dunkelheit deutlich, dass die Frau auf dem Grab weder Cassandra war noch ihr Geist. Es war Dianne Dorsey. Trotz des unheimlichen Lichtes und der Angst einflößenden Umgebung wurde etwas offenkundig, das ihnen schon seit Jahren hätte auffallen müssen. Dianne Dorsey hatte eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Cassandra Stuart.
    „Mein Gott!“ japste Anna Lee.
    „Das war der grausamste und bösartigste Streich, den ich je erlebt habe“, schimpfte Jon die junge Frau zornig aus.
    „Tut mir Leid, Jon. Es tut mir echt Leid!“ bedauerte sie und sah sich unter denen um, die sich um sie versammelt hatten. Der größte Teil des Haushalts war da – Joe, Thayer, Joshua, Anna Lee, Reggie, Jon und Sabrina. Die Haushälterin und ihre beiden

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