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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dem Monitor. »Sie arbeitet für mich.«
    »Das tut mehr oder weniger jeder Dritte in unserer Galaxie. Das heißt nichts.«
    »Wie war dein Eindruck von ihr?«
    »Sie ist engagiert, intelligent, loyal. Und ehrgeizig.«
    »Das sehe ich genauso«, meinte er aufgeräumt. »Sonst wäre sie bestimmt nicht Polizeichefin von Olympus. Schildere ihr, was sie wissen muss. Im Übrigen lässt mich die unselige Geschichte mit meinem Vater relativ kalt.«
    »Wirst du mit Mira sprechen?« Sie fixierte ihn eindringlich. Da stand er auf und drehte sich zu ihr. »Ich möchte sie gern in die Sache einweihen und ihren Rat hören. Nimmst du Kontakt mit ihr auf?«
    »Ich brauche keinen Therapeuten, Eve. Im Gegensatz zu dir plagen mich nämlich keine Albträume.« Leise Verwünschungen grummelnd, raufte er sich die Haare, denn ihre Miene wurde plötzlich maskenhaft starr. »Es tut mir leid, verdammt noch mal. Aber ich bin nun einmal für klare Verhältnisse.«
    »Und deshalb popelst du so lange herum, bis du es geschafft hast, mich für deine Belange einzuspannen. Aber den Gefallen tu ich dir nicht.«
    Die Entrüstung in ihrer Stimme verstärkte seine Schuldgefühle. Wieso musste er das mit ihren Albträumen bloß erwähnen? »Bildschirm aus«, wies er seinen Rechner an und glitt zu ihr. Nahm ihr Gesicht in seine Hände. »Ich verrate dir jetzt, was ich Mira irgendwann mal gebeichtet habe - nicht in einem Beratungsgespräch oder in einer Therapiesitzung. Ich habe ihr gestanden, dass du mich geläutert hast, Eve.« Sie blickte ihn sprachlos, mit großen Augen an. Schockiert. »Was du für mich bist, was ich für dich empfinde - unsere Beziehung hat mich gerettet.« Er senkte seinen Blick in ihren und küsste sie. »Trommel deine Leute zusammen. Ich übernehme das mit Darcia.«
    Er war schon fast aus dem Zimmer, als sie ihre Stimme wiederfand. »Roarke?« Von ihren Emotionen überwältigt, hatte sie bisweilen Mühe, bei ihm die richtigen Worte zu finden, aber dieses Mal gingen sie ihr glatt über die Lippen. »Wir haben einander gerettet.«
    Eve fand die Besprechungen in dem eleganten, großzügigen Salon schwer gewöhnungsbedürftig. Zumal die Atmosphäre eine völlig andere war als in den Konferenzräumen ihres New Yorker Polizeipräsidiums. Ihr Team schaufelte genüsslich Cremetörtchen, golfballgroße Erdbeeren und Eier mit knusprig gebratenem Speck in sich hinein.
    Heimlich ärgerte sie sich darüber, dass sie nicht in ihrem angestammten New Yorker Revier war.
    »Peabody, bringen Sie uns auf den aktuellen Stand.«
    Peabody, die sehnsüchtig auf ein Tablett Gebäck schielte, kämpfte mit ihrem inneren Schweinehund und räusperte sich ertappt. »Ähm-tja, Sir. Die Autopsie wurde letzte Nacht durchgeführt. Morris assistierte. Todesursache: multiples Trauma, explizit ausgelöst durch den Schädelbruch. Etliche Verletzungen wurden dem Opfer post mortem zugefügt. Weeks wird heute Morgen auf einem Pathologenseminar von weiteren Spezialisten in Augenschein genommen. Morris kopiert die Berichte für Sie. Gift war jedenfalls nicht im Spiel.«
    »Und die Ergebnisse der Spurensicherung?«, erkundigte sich Eve.
    »Die Berichte der Spurensicherung liegen erst seit sechs Uhr heute Morgen vor. Allerdings werden Ihre Vermutungen bestätigt. Auf der Eisenstange befinden sich Spuren von Seal-It, am Tatort ausschließlich Blutspuren vom Opfer. Bisher wurde keine Uniform sichergestellt, an der ein Stern fehlt. Angelos Team untersucht die Recycler, Hotelwäscherei und fremde Reinigungsfirmen. Soweit ich informiert bin, ist die Dienstkleidung mit dem Namen des jeweiligen Angestellten gekennzeichnet. Sobald wir die Uniform auftreiben, kennen wir demnach auch den Träger.«
    »Ich will diese Uniform«, entschied Eve knapp. Damit wandte sie sich zu Feeney, und der innere Schweinehund von Peabody triumphierte. Sie angelte sich ein weiteres Sahnetörtchen.
    »Die Überwachungskameras zu manipulieren, war bestimmt nicht einfach«, sagte er.
    »Ohne persönlichen Code, Netzhaut und Fingerabdruck-Screening dringt man erst gar nicht bis zum Kontrollraum vor. Da muss sich jemand überaus raffiniert Zugang verschafft haben. Zwölf Mitarbeiter waren gestern Abend während der ersten Schicht im Kontrollsektor. Die werde ich mir alle noch vorknöpfen.«
    »In Ordnung. Wir forschen nach möglichen Anhaltspunkten in Skinners Umfeld, wie beispielsweise Dienstverweisen oder einem unerwarteten Geldsegen. Wichtig ist, ob darunter Cops waren, die nachher bei einer privaten

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