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Möwenfluch (Vloek op Meeuwen) (Möwennest) (German Edition)

Möwenfluch (Vloek op Meeuwen) (Möwennest) (German Edition)

Titel: Möwenfluch (Vloek op Meeuwen) (Möwennest) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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die Tür im Auge und schob seinen Körper gleichzeitig weiter zurück. Er fand eine Nische zwischen einem großen Blumentopf und einem Regal mit allerlei Souvenirs. Viel Deckung bot ihm das nicht, aber es war besser als nichts.
    Eine dunkle Gestalt betrat den Laden. Harry beobachtete, wie sie langsam einen Schritt vor den anderen setzte, in die von Harry abgewandte Seite des Ladens schlich und gleich darauf zurückkehrte. Etwa mittig im Verkaufsraum blieb sie stehen und schien sich intensiv umzuschauen, dann hörte Harry, wie ein Mann trocken lachte, sich in Bewegung setzte und direkt auf ihn zukam.  
    Hat er mich gesehen? Bei der beschissenen Dunkelheit braucht man Katzenaugen, wenn man überhaupt was erkennen will.
    Die Hoffnung, die massige Gestalt könne ihn trotz aller Offensichtlichkeit nicht entdeckt haben, starb endgültig, als beide nur noch zwei Meter voneinander trennten und Harrys Gegner: „Ich habe ihn“, brüllte.
    Er kam noch näher und jetzt endlich erkannte Harry, wieso der Kerl ihn entdeckt hatte. Der Mann trug ein Nachtsichtgerät.
    „Hallo, Harry. Schön dich zu sehen“, sagte er und schwang einen länglichen Gegenstand in Harrys Richtung. Dicht vor seinem Auge, knisterte blaues Licht. Elektrische Spannung lag in der Luft.
    Harry wich zurück, vergaß das Atmen, vergaß den Puls, der gegen seine schmerzende Stirn hämmerte.
    Die Gestalt sprang nach vorn. Irgendwie kam Harry auf die Beine, bevor sie ihn erreichte. Seine Finger glitten über einen Schalter an der Wand. Es war reiner Zufall, dass sie ihn fanden und drückten. Licht flutete den Raum. Harrys Gegner war keinen Meter mehr entfernt, fluchte, sprang erneut nach vorn, in der Hand hielt er eine Stange von deren Ende das blaue Flackern ausging. Er stieß damit blind in Harrys Richtung, verfehlte ihn jedoch, weil Harry im richtigen Moment zur Seite sprang. Der Stab bohrte sich knisternd in die Holzwand.
    „Er ist hier“, schrie Klaus Majewski und riss sich das Nachtsichtgerät vom Kopf. Die anderen schienen ihn nicht zu hören oder nicht schnell genug zu reagieren. Majewski blinzelte ihn an, dann gewöhnten sich seine Augen an das viele Licht und er setzte erneut zum Angriff an. Das war der Moment in dem Harry erneut den Schalter betätigte. Die Finsternis kehrte abrupt zurück, und obwohl Harry genau wie Klaus nichts sah, drehte er die Schulter nach vorn, machte einen Ausfallschritt und rammte Majewski zur Seite.
    Der Mann stöhnte auf und stürzte zu Seite. Es gab lautes Geschepper . Harry interessierte sich nicht dafür, was kaputt gegangen sein mochte. Hoffentlich hatte sich Klaus irgendwas gebrochen. Harry sah in dieser Sekunde nur noch die Eingangstür vor sich, wusste, dass das seine Chance war, möglicherweise seine Letzte, zu fliehen, und dass dies sein Weg sein würde. Wenn er jetzt zögerte und sie ihn schnappten, war das sein Ende.
    Er hetzte vorwärts. Aus dem Augenwinkel bemerkte er mehrere Bewegungen. Die Zwischentür flog auf. Das war die Verstärkung, und sie kam schnell.
    Er hörte die anderen Männer durch Flur sprinten. Einer nach dem anderen sprang in den Laden.
    Sie brüllten durcheinander. Harry hielt nicht an. Er sprintete, so schnell es sein Körper erlaubte, und er erreichte die Tür vor ihnen, auch wenn er spürte, dass einer der beiden genau hinter ihm war. Wieder und wieder knisterte es direkt hinter seinem Ohr. Sein ärgster Verfolger hatte also auch eine der seltsamen Stangen und stieß damit in Harrys Richtung. Er traf Harry nicht und dieser machte nicht den Fehler, sich umzuschauen, stattdessen lief er nach draußen, bekam dort einen Blumenkübel zu fassen und warf ihn nach hinten um. Der Mann konnte nicht ausweichen stolperte über das Hindernis, fluchte und vermutlich fiel er, denn plötzlich war niemand mehr hinter Harry, der weiter in die Dunkelheit raste.
    Zwei Fragen schossen ihm dabei durch den Kopf. Er hatte auf beide keine Antworten. Er wusste weder, wohin er sich jetzt wenden sollte, noch, wie lange sein Körper diese Strapazen mitmachen würde. Es war auch egal. Die Hauptsache und erste Priorität war, dass er von hier weg kam und einige Distanz zwischen sich und die Verfolger brachte.
    Er schleppte sich über die ausgestorbene Straße bis ihm klar wurde, dass er unter voller Straßenbeleuchtung floh.
    Von der Straße runter, du Idiot .
    Er bog ab, lief querfeldein, vorbei an einer Reihe Strandgewächse, dann machte er einen weiten Bogen und erreichte über Umwege die linke Flanke der Düne,

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