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Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Titel: Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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können. Sklaaten ist unberechenbar. Dieses Risiko haben wir alle in Kauf genommen, nicht wahr?“
    Viktor schluckte, erschrocken von den Worten seines Chefs. Klaus war ein langjähriges Mitglied der Firma gewesen. Er hatte sicher mehr Anteilnahme verdient , als dieses emotionslose Fazit.
    „Er stirbt vielleicht“, warf er händeringend ein. Petr runzelte die Stirn.
    „Das beantwortet nicht meine Frage, Viktor.“
    „Doch … natürlich … aber …“
    „Das genügt mir schon. Sklaaten wird dafür bezahlen, sobald ich meine Sachen zurückhabe. Solange musst du dich in Geduld üben.“
    „Und was ist mit Romdahl? Glaubst du, er weiß, was er zu tun hat?“
    „Wir werden sehen. Funktioniert der Ortungssender?“
    „Einwandfrei. Er liegt tief unter der Haut, sodass Romdahl ihn nicht einfach entfernen kann, sofern er überhaupt bemerkt hat, dass wir ihn dort platziert haben. Die Gefahr wäre zu groß, dass er die Hauptschlagader dabei verletzt.“
    „Und das Signal?“
    „Einwandfrei. Bis auf fünf Meter genau. Sie bewegen sich derzeit - wie vermutet - in Richtung Süden.“
    „Gut. Nimm dir ein paar Stunden Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Wenn Andrej zurück ist, verfolgt ihr sie und sorgt dafür, dass alles so läuft wie geplant. Jetzt zählt es, Viktor. In dieser Sache wird kein Fehler mehr verziehen. Der Fisch ist am Haken, er weiß es nur nicht. Lasst ihn nicht mehr von der Angel. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, macht ihn weg.“
    „Verstanden, Petr.“
    „Gut“, gähnte Stojic und schob sich an Viktor vorbei. Als er schon in der Finsternis des oberen Stockwerks verschwand, sagte er noch: „Ich bin müde und gehe jetzt schlafen. Wenn ich wieder wach bin, will ich, dass diese Geschichte zu einem Ende kommt; ein für alle Mal.“
    „Verstanden.“
    Viktor blieb allein zurück. Er machte ein paar Schritte auf die Fenster zu und sah hinunter. Mit vereinten Kräften hievten zehn Mann ein verbogenes Metallteil aus der Einfahrt und stellten es an die backsteinerne Außenmauer. Am Horizont färbte sich der Himmel von Nachtschwarz in ein schmutziges Grau. Der neue Tag brach heran und Viktor war überzeugt, dass es endgültig der Letzte in Harry Romdahls Leben wäre.
     
    ***
     
    Federn, schwarze Federn. Der Boden war übersät damit. Das Fenster über dem Spülbecken stand halb offen. Das Glas war zersprungen und großteils aus dem Rahmen gefallen. Auf der Anrichte lagen weitere Federn. Monica stand wie erstarrt im Türrahmen. Als sie die dunkelroten Flecken in der Mitte des Raumes und an einem nahen Stuhl entdeckte, stieß sie einen spitzen Schrei aus.
    Was ist hier passiert?
    Ihr Blick schweifte gehetzt durch den Raum. Im Licht der Deckenlampe zeichnete sich das Chaos ab. Töpfe, Kannen, Geschirr und Gläser in den Regalen waren umgeworfen worden. Zwischen einem Haufen Gefieder glaubte Monica gar, mehrere Schnäbel und Krallen entdeckt zu haben.
    Wo ist Inga?
    Erneut fiel ihr Blick auf die eintrocknende r ot-schwarze Pfütze. Monica schluckte. Den plötzlichen Kloß im Hals vermochte sie damit nicht zu vertreiben. Der Gedanke trieb ihr die Gänsehaut auf die Arme. Am liebsten hätte sie laut geschrien. Nur konnte sie nicht.
    Das Entsetzen erfasste sie vollends, als sich der Federhaufen neben dem Fleck plötzlich bewegte. Gleichzeitig öffnete sich die Tür neben der Spüle wie von Geisterh and. Eine scharfe, kalte Windbö schoss in den Raum. Das Gefieder wurde aufgewirbelte. Dazu trug der Windstoß einen eigenartig beißend modrigen Geruch ins Haus. Die durch die Luft segelnden schwarzen Federn bildeten einen schwer zu durchschauender Vorhang. Gleichwohl sah Monica, dass im nächsten Augenblick eine dunkle Gestalt im Türrahmen erschien. Ihr Herz versagte ihr für Sekunden den Dienst. Es war grässlich. Monica konnte kaum etwas erkennen und schnappte doch die markantesten Details auf. Die tropfnasse Kleidung, die am Körper klebenden Federn, die klauenartigen Hände.
    Instinktiv stolperte Monica rückwärts in den Flur. Sie wollte einfach hier weg. Egal, was hier vorgefallen war … Egal, wer diese Person war und was sie mit Inga Heemstedde gemacht hatte, Monica musste hier raus, schleunigst.
    In der Küche wurde die Hintertür zugeworfen. Der Wind ließ nach, die Federn sanken langsam zu Boden, wie ein schwarzes Tuch, das jemand fortzog und zu Boden gleiten ließ. Monica wich weiter zurück. Wenn sie Glück hatte, war sie noch nicht entdeckt worden, dann konnte sie …
    Irgendetwas fiel zu Boden und

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